Ein Leitartikel in Jedioth kritisiert die Stimmung gegen arabische
Bürger Israels, die entstand, nachdem ein muslimisch-arabischer Abgeordneter
und der christlich-arabische Bürgermeister von Nazrath Solidarität bzw.
Verständnis für Nasralla bekundet haben.
Es reichen einige dumme Äußerungen von arabischen Abgeordneten, die die
Meinung in ihrem Sektor noch weniger widerspiegeln, als Liebermann die
jüdische Stimmung, um sie als "Mit dem Feind schlafend" zu präsentieren und
zu verlangen, dass eine Million Bürger aus ihrem Land verbannt werden.
Es macht keinen Unterschied, dass Katjuscha-Raketen nicht zwischen
jüdischen und arabischen Ortschaften unterscheiden, dass diese in den
Krankenhäusern neben jenen liegen, dass in den Umfragen die Abweichungen
zwischen Juden und Arabern in der Unterstützung der militärischen Aktion
kaum existent waren.
Wen kümmert es, dass die israelischen Araber keine Bunker und keine
Warnsirenen haben, keine wirtschaftliche oder soziale Hilfe und dass die
Anordnungen für den Notfall nicht, wie man es erwartet hätte, auch auf
Arabisch übersetzt und verteilt werden.
Israel übernimmt eben nicht die gleiche Verantwortung für alle seine
Bürger, aber von seinen arabischen Bürgern erwartet es volle Loyalität. Ihr
Blut wird gleich doppelt vergossen, als Opfer im Krieg und als Feind im
Krieg.