Zweierlei Maß:
Zentralrat weist einseitige Kritik an Israel scharf
zurück
Angesichts der eskalierenden Situation im Nahen Osten
weist der Zentralrat der Juden in Deutschland eine einseitige Verurteilung
Israels scharf zurück. "Die Verantwortung für die aktuelle Situation trägt
nicht Israel, sondern die libanesische Regierung, die seit Jahren nicht
ihrer Verpflichtung nachkommt, die terroristische Hisbollah aufzulösen", so
die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch.
"Mit der Resolution 1559 aus dem Jahr 2004 wurde die libanesische Regierung
aufgefordert, die Milizen aufzulösen und die terroristische
Hisbollah-Organisation, die tausende von Raketen an der Grenze zu Israel
aufgestellt hat, zu entwaffnen. Es liegt in der Verantwortung der
Weltgemeinschaft, die Umsetzung dieser Resolution endlich zu erzwingen",
fordert Vizepräsident Dr. Dieter Graumann.
"Diejenigen, die heute so vollmundig und vorschnell Israel ein
unangemessenes Vorgehen unterstellen, müssen sich fragen lassen, wie sie
reagieren würden, wenn sie selbst unter ständiger Bedrohung durch
Raketenangriffe leben müssten. Kein Staat der Welt – auch Israel nicht -
kann Raketenterror und Entführung seiner Soldaten vom eigenen Territorium
als legitime Mittel zur Durchsetzung politischer Forderungen akzeptieren.
Der Staat Israel hat wie jeder Staat der Welt das Recht, sich zu
verteidigen", betont der Vizepräsident des Zentralrats, Prof. Dr. Salomon
Korn.
"Wir bedauern, dass auch Außenminister Steinmeier in dieser Angelegenheit
offenbar mit zweierlei Maß misst. Seine öffentliche Verurteilung der
Raketenangriffe auf israelische Zivilisten haben wir bis jetzt vermisst",
kritisiert Dr. Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrats. "Zu Recht hat
Bundeskanzlerin Merkel angemahnt, bei dem Konflikt nicht Ursache und Wirkung
zu verwechseln und das Ende der Bedrohung Israels durch die
Hisbollah-Milizen gefordert", so Vizepräsident Dr. Graumann.
"Wo war die Verurteilung der libanesischen Regierung, die entgegen der
Verpflichtung des Weltsicherheitsrats nach dem Rückzug der Israelis nichts
gegen die Anschläge der Hisbollah unternommen hat?" fragt Dr. Graumann und
betont: "Wer selbst nicht vom Raketenterror betroffen ist, sollte vorsichtig
und zurückhaltend mit guten Ratschlägen oder Verurteilungen, wegen angeblich
mangelnder Verhältnismäßigkeit sein." "Manchem Politiker täte es gut, sich
vorzustellen, was wäre, wenn G’tt bewahre, in Deutschland täglich Raketen
einschlügen", so die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch.
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