Wieder eine Frau zum Tode durch Steinigung verurteilt:
Für das Leben
und die Freiheit von Malak Ghorbany
Von Jörg Fischer
Im
islamo-faschistoiden Mullah-Staat Iran sind schlimmste
Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Im "Gottesstaat" am
Persischen Golf, der die atomare Bewaffnung anstrebt, gilt die "Scharia",
das islamische Religionsgesetz, allgemeinverbindlich in seiner
dogmatisch-reaktionären Auslegung: Andersdenkende werden verfolgt,
homosexuelle Jugendliche öffentlich gehängt und Frauen entweder unter den
Schleier gezwungen oder – wenn sie eines "Verstoßes" für "schuldig" befunden
werden, gesteinigt. Das jüngste Beispiel eines solchen "Urteiles": Majak
Ghorbany.
Am 28. Juni hat ein "Gericht" in der nordwestiranischen Stadt Ourmia die
Frau zum Tode durch Steinigung in der Öffentlichkeit verurteilt. Ihr
"Verbrechen": "Ehebruch". Gemäß dem iranischen
"Recht" wird der Ausdruck "Ehebruch" benutzt für jede intime oder sexuelle
Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, die nicht verheiratet sind.
Die Anklage "Verbrechen des Ehebruchs" wird auch dann benutzt, wenn eine
Frau oder ein Mädchen angeklagt ist, "mit der Keuschheit unvereinbare Taten"
begangen zu haben. Was z. B. sogar Vergewaltigung mit einbeziehen kann. Die
Strafe für "Ehebruch" ist der Tod. Und die Vollstreckung dieses "Urteiles"
ist genau geregelt: Am Tag ihrer Hinrichtung werden dem Opfer die Hände auf
dem Rücken zusammengebunden, sie wird von Kopf bis Fuß mit einem groben Tuch
bedeckt und in ein in die Erde gegrabenes Loch gestellt. Das Loch wird bis
zur Brusthöhe wieder zugeschaufelt, nur noch Schultern, Hals und Kopf sind
sichtbar. Dann werden die anwesenden Mitglieder der "Gemeinschaft"
aufgefordert, sie mit Steinen zu töten. Sogar die Größe der Steine ist im
Mullahstaat geregelt, die Regierung will dadurch ein Höchstmaß an Schmerzen,
Qualen und Leiden sicher stellen. Nach dem Gesetz dürfen sie weder zu klein
sein, um des eintretenden Todes sicher zu sein, noch zu groß, um einen zu
"frühen" Tod zu verhindern.
Die
iranisch-amerikanische Juristin und Frauenrechtlerin Lily Mazahery hat eine
Unterschriftensammlung an die UNO und die EU, sowie an demokratische Staaten
gestartet. In einer Erklärung der Bürgerrechtlerin heißt es hierzu: "Das
Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im iranischen Kurdistan hat
einen Appell veröffentlicht, um das Leben von Malak Ghorbany zu retten, und
ich habe die Initiative einer Unterschriftensammlung ergriffen, die an die
Mitglieder der Vereinten Nationen, an Amnesty International, an den Klerus
an der Macht im Iran und weltweit an zahlreiche andere Organisationen
gesandt werden soll, um Einspruch gegen die barbarische Verurteilung von
Malak zu erheben. Ich brauche Ihre Hilfe, um Malak das Leben zu retten, so
wie wir es für Nazanin (einem jungen Mädchen von 17 Jahren) getan haben,
indem Sie diese Unterschriftensammlung unterschreiben und diese Affäre an
die Öffentlichkeit bringen. Ohne einen starken internationalen Druck und
ohne den Ausdruck unserer Empörung über die von dem islamitischen Regime
ausgeübten Greuel werden die Iraner weiterhin diesen mittelalterlichen
Bräuchen unterworfen, die die elementarsten Menschenrechte verletzen."
In dem Schreiben, für
das die Unterschriften gesammelt werden, wird auch auf einen weiteren Aspekt
hingewiesen: "Die Steinigung ist die einzige Hinrichtungsform, bei der es
keinen Henker gibt. Die Tatsache, die Bevölkerung um dem Opfer zu
versammeln, macht aus jedem einen Mörder. Wer an diesem Mord durch
Steinigung einer Menge an einem anderen Menschen teilnimmt, sieht in diesem
Brauch eher ein soziales Ereignis, eine Art Sport"
Die Bemühungen, das
Leben der Verurteilten sind notwendig, sie sind begrüßens- und
unterstützenswert. Gleichwohl darf nicht das Schicksal unzähliger anderer
anonymer Opfer des barbarischen Regimes vergessen werden – und, das es
fraglich ist, inwieweit sich dieses Regime von solchen Protesten beeindruckt
zeigen wird, bislang haben in aller Regel die in großer Betroffenheit, aber
nur verbalen vorgebrachten Proteste das Regime nicht sonderlich irritiert.
Für die Unterzeichnung
der Unterschriftensammlung:
http://www.petitiononline.com/Malak/petition.html
Ein Video einer
Steinigung. Die im Iran aufgenommen Bilder zeigen eine festliche Stimmung
unter den Menschen, die aktiv an der Steinigung teilnehmen:
http://www.iran-e-azad.org/stoning/
hagalil.com
10-07-2006 |