antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Und jedes Mal mehr Verzweiflung:
Krieg und Sharon

Mit dem Wortspiel "Schalom (Frieden) - Scharon" leitet Sever Plotzker einen Artikel in Jedioth achronoth ein

Wir dachten, glaubten und hofften, dass wir von dort raus sind. Dass wir raus sind und das Schlimmste hinter uns gelassen haben. Vor unserem geistigen Auge sahen wir bereits, wie sich Israel hinter endgültigen Grenzen zurückzieht, konvergiert.

Ein stärkeres Israel als jemals zuvor, blühend und umschwärmt wie noch nie. Wir schauten ohne Trauer zurück. 60 Jahre Kriege, große und kleine, hatten uns genügt.

Wir dachten, dass wir diesmal wirklich das Schild "Der Krieg ist vorbei" an die Türe hängen können. Dass der letzte Krieg zu Ende ist. Wir hatten vergessen, dass in unserer Region der "letzte Krieg" immer ein vorübergehender Name ist. Der letzte ist vorbei, und der danach geht los.

Am Tag der Kämpfe, der Beerdigungen, war es aus mit den Illusionen. Die Vergangenheit kehrte zurück. Wir kehrten in einen alten Kriegsfilm zurück, der noch einmal gesendet wird. Sein Ende kennen wir alle. Nur, es ist kein Film, es ist die Realität. Tote und noch mehr Tote. Verletzte und noch mehr Verletzte.

Wie oft im Leben des Staates Israel haben wir schon den Flughafen von Beirut bombardiert? Den Flughafen von Gaza, andere "Infrastrukturen" im Libanon und Gaza.

Hundert mal? Tausend Mal?

Unzählige Mal zogen unsere Flugzeuge aus, um dem Libanon eine Lektion zu erteilen, damit er "die Verantwortung für Südlibanon" übernimmt, "die Hisbollah beseitigt". Aber er tat es nicht. Und er wird es wahrscheinlich auch heute nicht tun.

Und auch der Frieden kommt nicht, obwohl wir ihm oft schon so nahe waren. Zum Greifen nahe. Aber dann entfernt er sich wieder, lässt Tote, Verletzte, Trümmer und vernichtete Hoffnungen zurück.

Verzweiflung. Und jedes Mal mehr Verzweiflung.

Und auf der Straße wird die Frage laut: Wo ist Sharon? Wo ist Sharon, wenn man ihn braucht? Sharon, der die Routine hasste, das Selbstverständliche, die instinktiven Reflexe. Die Büchse mit den fertigen Reaktionen. Sharon, wie Ben-Gurion, Begin und Rabin vor ihm, durchbrach Konventionen, durchbrach Gewohnheiten. Sie suchten kreative Lösungen, an die zuvor niemand gedacht hatte.

Es kann sein, dass Scharon sich nicht damit abgefunden hätte zu sehen, wie die PA sich in einen Hamas-Staat verwandelt, oder vielleicht hätte er gerade mit der Hamas verhandelt und ein Abkommen erzielt. Vielleicht hätte er die IDF in den Südlibanon geschickt, um die Arsenale der Hisbollah völlig zu vernichten, oder vielleicht wäre er nach St. Petersburg gefahren, zum G-8 Gipfel, hätte auf den Tisch geklopft und eine internationale Intervention gegen die Hisbollah gefordert.

Aus israelischer Sicht ist das ein Gipfel der Schwächlinge. Bush befindet sich auf einem Tiefpunkt seiner Popularität, Blair ist in Skandale verwickelt, Chirac ist aus der Führung seiner Partei verstoßen. Nur Putin hat die Zügel fest in der Hand. Vielleicht hätte Sharon gerade bei ihm Hilfe gesucht.

Wir wissen nicht, was Sharon getan hätte, aber bei ihm wären alle Optionen offen. Er hätte nicht seine Macht und seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen müssen. Er war "Mister Macht", "Mister Glaubwürdigkeit".

In diesen schweren Tagen denke ich oft darüber nach, was in dem gequälten Kopf Sharons wohl vorgehen mag. Wir dachten, glaubten und hofften, dass wir von dort raus sind. Dass wir raus sind und das Schlimmste hinter uns gelassen haben. Es zeigt sich nun, dass das nicht der Fall ist. Wir sind nicht raus, und es kann sein, dass wir so lange nicht rauskommen, bis auch unsere Kinder graue Haare haben. Hoffentlich irre ich mich.

hagalil.com 17-07-2006

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved