Auf mehreren Versammlungen und in Ansprachen fand der
Führer der libanesischen Hizbullah, Hassan Nasrallah, im Jahr 2005/2006
klare Worte zum Thema Existenzrecht Israels, zum Märtyrertum, zu
Entführungen israelischer Soldaten und zur Raketenschlagkraft seines
paramilitärischen Apparats. Die hier aufgeführten Zitate sind aus
Videoaufnahmen des hizbullahschen Fernsehens "Al-Manar TV" extrahiert,
die bei MEMRI-TV veröffentlicht wurden.
Am 18. und 19. Februar 2005 sagte Hassan Nasrallah vor
großem Publikum:
"Israel ist unser Feind. Dies ist ein aggressives, illegales, und
unrechtmäßiges Wesen, das keine Zukunft in unserem Land hat. Sein
Schicksal manifestiert sich in unserem Motto: "Tod nach Israel.""
[...]
"Einige Leute wundern sich und werden fragen: "Ist dort kein Ende zu
dieser Feindschaft?" Ja gibt es ein ein Ende. Wenn die Zionisten unsere
Länder, die heilige Orte verlassen und sie ihren Eigentümern
zurückgegeben haben, wird dieser Konflikt aufhören."
[...]
"Jeglicher Riss, Zivilstreit, Zerfall oder Zerstreuung in irgendeinem
arabischen oder islamischen Land oder in der gesamten Nation, dient
unserem zionistischen Feind, seinem Plan nach Vorherrschaft und dient
dem Großen Teufel - der amerikanischen Administration [...]."
[...]
"Wie kann Tod fröhlich machen? Wie kann Tod glücklich machen? Als
Al-Hussein seinen, noch nicht in der Pubertät befindlichen Neffen
Al-Qassem fragte: "Sohn, wie gefällt dir der Geschmack des Todes?",
bekam er als Antwortet, dass er süßer sei, als Honig. Wie kann der
faulen Geschmack des Todes süßer sein als Honig? Nur durch Überzeugung,
Ideologie und Vertrauen, durch Glauben und Hingabe. Wir wollen nicht
bloß leben um zu essen, zu trinken, um uns zu Vergnügen und unser
Heimatland Israel überlassen, damit es auf dem Altar seiner
Bestrebungen, Wünsche und historischen Vendettas geschlachtet wird.
Folglich sind wir nicht an unserer eigenen persönlichen Sicherheit
interessiert. Im Gegenteil, jeder von uns erwartet Tag und Nacht mehr
als alles andere, für Allahs Willen getötet zu werden. [...] Der
ehrenwerteste Tod ist der Tod, indem er tötet, und die ehrenwerteste
Tötung und das prachtvollste Märtyrertum ist es, wenn ein Mann um Allahs
Willen von den Feinden Allahs, den Mördern der Propheten [den Juden],
getötet wird."
Zur Entführung israelischer Soldaten übertrug der Hizbullah-Kanal eine
Rede Nasrallahs am 25. November 2005:
"Einige Libanesen wissen mehr über Volkswirtschaft oder Politik als
wir. [...] Aber bei allem Respekt, beim Thema Israel beanspruchen wir,
die Experten zu sein."
[...]
"Einige Leute sagen - und die Israelis wiederholen es täglich - dass die
Hizbullah oder der Widerstand israelische Soldaten entführen und sie als
Geisel nehmen will. Als wenn dies ein Verbrechen sei. Es ist überhaupt
kein Verbrechen. Von jetzt muss dieses klar sein und wir müssen uns
darauf einigen. Wenn irgendjemand in Libanon denkt, dass die
Gefangennahme israelischer Soldaten ein Verbrechen oder ein Terrorakt
sei, dann sollte er es uns wissen lassen."
[...]
"Es ist unser Grundrecht, israelische Soldaten gefangenzunehmen. Kann ich
es noch deutlicher sagen? Es ist unser Recht. Ich sage, es ist mehr als
unser Recht ist - es ist unsere Aufgabe. Es ist unsere Pflicht, so zu
handeln."
"O.K., wie lang ist her, seit dem letzten Gefangenaustausch? Es ist vor
zwei Jahre gewesen. Einige Gefangenen sind in den Gefängnissen
geblieben. Dieser Fischer, Faran - wer wird sich seines Schicksals
annehmen? Wie kommt er zurück? Seit zwei Jahren haben wir über die
zweite Phase des Austausches verhandelt - aber vergebens."
[...]
"Was ich heute sage, dass ist weder eine Schande, noch ein Verbrechen oder
eine terroristische Tat. Es ist unser Recht und unsere Pflicht, und wir
können dies an einem beliebigen Tag durchziehen. Wir können es an irgend
einem Tag machen und keinem sollte dies überraschen."
Am 23. Mai diesen Jahres strahlte Al-Manar TV eine Rede Hassan Nasrallah
aus, in der er deutlich machte, welches Raketenpotential die Hizbullah
im Süden Libanons minimal stationiert hat:
"Heute vor einem Jahr habe ich in Bint Jbeil gesagt, dass der
Widerstand über mehr als 12.000 Raketengeschosse verfügt.
Wenn ich sage "mehr als 12.000 Raketengeschosse", bedeutet dies nicht
13.000. Es bedeutet nicht 13.000 ... Ich bestätige, dass seit viele
Jahre - seit 1992, um präzise zu sein - der Widerstand ein bedeutsame
und beachtliche Kapazität an Raketengeschossen hat, sowohl Quantität als
auch Qualität. Folglich kann ich Ihnen erklären, dass der Norden des
besetzten Palästinas völlig innerhalb des Bereichs von den
Raketengeschossen des libanesischen Widerstand ist."
"Was das Erreichen über dem Norden hinaus betrifft - darüber sollte besser
geschwiegen werden. Wir haben keinen Grund mitzuteilen, ob oder nicht
wir über solche Fähigkeiten verfügen. Lassen Sie uns darüber Stille
bewahren."
Quelle:
memritv.org/Search.asp?ACT=S6&P1=31&P3=1#