Im Südflügel des King David Hotels in
Jerusalem waren wichtige Abteilungen der britischen Mandatsregierung
untergebracht. Am 22. Juli 1946 verübt die Untergrundgruppe EZeL einen
Anschlag auf das Hotel. Der Südflügel wird völlig zerstört. Nach der Räumung
der Trümmer werden 91 Tote gezählt: Engländer, Juden und Araber.
Das britische Mandat endete am 14.Mai 1948, also vor fast 60 Jahren,
aber es stellt sich heraus, dass für manche diese Zeiten noch sehr lebendig
sind, dies legt zumindest ein Bericht nahe, den Efrat Senner in M'ariw
brachte.
Am 22. Juli, jährte sich zum 60. Mal die Explosion im Kind David Hotel in
Jerusalem, bei der zahlreiche britische Staatsbürger ums Leben gekommen
sind.
Am Donnerstag wird im Hotel eine Begehung stattfinden, an der
Drahtzieher, Planer und Akteure der Aktion teilnehmen. Danach soll eine
Gedenktafel enthüllt werden, die an die Aktion erinnert. Die Zeremonien
werden vom Begin-Zentrum und der Stadt Jerusalem organisiert, in
Zusammenarbeit mit dem Hotel.
Mit der britischen Botschaft führte diese Angelegenheit zu einer
Kontroverse. Das Vereinigte Königreich von Britannien protestierte gegen die
"Verewigung eines schweren Terrorakts".
Auf der Tafel ist vermerkt, dass die Anwesenden trotz vorausgegangener
Warnungen das Hotel nicht verlassen haben und sich dann die Explosion
ereignete. "Wir lehnen den Text nachdrücklich ab, der andeutet, dass die
britische Regierung in irgendeiner Form für den Tod der Opfer verantwortlich
war", schrieb der Britische Botschafter in Israel, Simon Mac Donald. "Wir
haben noch keine glaubwürdigen Beweise dafür gesehen, dass vor dem Anschlag
eine Warnung erteilt wurde, aber auch falls dies der Fall sein sollte,
befreit dies die Attentäter nicht von der Verantwortung für den Tod der
Opfer. Wir sind der Meinung, dass es unwürdig ist, einen Terrorakt zu
verewigen, dem so viele Menschen zum Opfer gefallen sind."
Der Sprecher der Stadt Jerusalem, Gidi Schmerling, sagte als Reaktion:
"Die Stadtverwaltung Jerusalem verewigt wichtige historische Ereignisse, die
sich in der Stadt zutrugen, ohne ihnen einen Wert zu verleihen. Die
Stadtverwaltung führt Verhandlungen mit der britischen Botschaft, um eine
Übereinkunft zu dem Thema zu erzielen."