Skandalös und inakzeptabel:
In Mitrovica kostet ein Bild mit Hitler 40 Euro
Von Max Brym
Emin Gjinovci aus Mitrovica sieht aus wie Adolf Hitler.
Er hat mittlerweile den Bekanntheitsgrad eines Filmstars erreicht und
genießt es "Hitleri" genannt zu werden. Dabei schert es ihn offenbar einen
Dreck, in der Maskerade des größten Verbrechers der Geschichte
herumzustolzieren. Im Gegenteil Emin Gjinovci hat aus seiner physischen
Ähnlichkeit mit Hitler eine erträgliche Einkommensquelle für sich
erschlossen. Er läßt sich zusammen mit anderen Personen für mindestens 40
Euro fotografieren.
Wie er der Zeitung Koha Ditore am 20.7.06 erklärte, ist
seine "Kundschaft hauptsächlich international". In der Tat, kein
verelendeter Albaner wird es sich 40 Euro kosten lassen, um sich mit
"Hitleri" auf einem Foto wiederzufinden. Dennoch ist es inakzeptabel, Herrn
Gjinovci seine Geschäfte zum Schaden des albanischen Volkes fortführen zu
lassen. Das albanische Volk führte seinen Kampf gegen das Milosevic Regime
unter antifaschistischen Parolen, während des Kampfes gegen den
Hitlerfaschismus, in den vierziger Jahren, gab das albanische Volk viel
Blut, um sich selbst und die Völker Europas vom Faschismus zu befreien.
Herr Gjinovci brachte für sein kriminelles Handeln
gegenüber der Zeitung Koha Ditore einige Ausreden vor. Er stellte sich als
soziales und menschliches Opfer des vergangenen Krieges in Kosova dar. An
dieser Darstellung mag einiges dran sein, aber das ist kein Grund sich als
Hitler zu verkaufen. Herr Gjinovci sprach gegenüber der Presse davon, dass
er einige Jahre in Deutschland lebte und dort Hitlers "Mein Kampf" gelesen
habe. Zudem berichtete er von "vielen Freunden in Deutschland" und seiner
"Sympathie für das Land". Offensichtlich meint Gjinovci mit seiner Sympathie
das faschistische Deutschland und seine aktuellen Freunde dürften aus der
rechtsradikalen Szene Deutschlands kommen.
Die UNMIK sieht offenbar keinen Handlungsbedarf,
vielleicht deshalb weil sich Gjinovci gerade als "Hitler" mit NATO-Soldaten
ablichten läßt. Sei es wie es will, die albanischen Antifaschisten und
Patrioten müssen dem "Hitlerdarsteller" Gjinovci das Handwerk legen. Er ist
weder in Kosova noch in einem zivilisierten Europa zu tolerieren.
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