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Angemessener Lohn:
Diplomatie unter Feuer

Zu Beginn der Kampfhandlungen im Libanon war Europas Haltung zweifelsohne optimistisch. Selbst in Israel hatte man eine derart herzliche Umarmung der ganzen Welt nicht erwartet.

In M'ariw berichtet Arik Weiß aus den Botschaften Spaniens, Hollands und Dänemarks in Tel Aviv.

Am Beginn der Aktion "Sachar holem" - "Angemessener Lohn" lieferte die Welt, zumindest der Westen, der IDF einen beeindruckenden Rückenwind. Aber nach etwas über einer Woche scheint es, dass in manchen Teilen der Welt (vor allen in Europa) die Geduld, die Sympathie und das Verständnis für Zion und seine Armee zur Neige gehen.

Man könnte den zunehmenden europäischen Protest als einen national-religiösen Aufstand einiger Tausend moslemischer Immigranten abtun. Andererseits könnte man jedoch auch behaupten, dass der Hunger der internationalen Medien nach den schweren Bildern, die aus Beirut, Zur und Zidon eintreffen, wie auch die zunehmende Abneigung gegen den Ton, den die USA vorschreiben, nämlich keiner schnellen Feuerpause zuzustimmen, das ihre tun.

Wie auch immer, die europäischen Botschafter in Israel versuchen schon seit über einer Woche, sich zwischen den Tropfen zu bewegen. Die Demonstrationen für den Libanon, die in ihren Ländern stattfinden, seien "das Werk einer lautstarken Minderheit", nicht mehr.

Und was wird sein, wenn die politischen Bemühungen, die hinter den Kulissen stattfinden, fehlschlagen, und wie würde dies die öffentliche Meinung beeinflussen? Das ist schon eine völlig andere Frage.

"Die Situation ist natürlich nicht einfach", sagt Bob Hinsch, der Botschafter Hollands in Israel. "Nach drei Jahren fühle ich mich bereits als Teil der israelischen Bevölkerung, und die nationale Stimmung bedrückt natürlich auch mich. Auch auf persönlicher Ebene ist es nicht leicht. Ich habe Kinder im Alter der entführten Soldaten, und ich fühle mit ihren Familien."

Die Solidaritätskundgebungen mit den Bürgern des Libanon, die letzten Donnerstag in Madrid stattfanden, trafen den spanischen Botschafter in Israel unvorbereitet. "Ich bin sicher, dass die Protestkundgebung, die am Samstag in Tel Aviv stattfand, größer war als die bei uns", sagt er.
"Spanien unterstützt Israel seit jeher und war auch wesentlich an den Friedensbemühungen beteiligt. Wenn es zwischen uns Meinungsverschiedenheiten gibt, dann sind das Meinungsverschiedenen zwischen alten Freunden."

Und spiegelt die Haltung der spanischen Regierung auch die der Bevölkerung wider?

"Wir haben die Angriffe der Hisbollah von Anfang an verurteilt, wie auch die der Hamas. Wir baten um eine proportionale Reaktion Israels, aber niemand hegt einen Zweifel an Ihrem Recht, sich zu verteidigen. Was die öffentliche Meinung bei uns anbelangt, so glaube ich, dass man Frieden will. Man kann nicht sagen, dass unsere Bürger pro-israelisch oder pro-arabisch sind. Spanien ignoriert die Vorgänge im Libanon jedoch nicht, und man ist sich der schweren humanitären Situation durchaus bewusst."

Ihre Medien sind sehr aggressiv.

"Ja, das ist richtig. Ich merke, dass dies zum Problem wird. Die eine Seite wird als schwach dargestellt, Israel als der starke Aggressor."

Wie hätte Ihrer Meinung nach Spanien auf einen solchen Angriff reagiert?

"Ich glaube, die Reaktion der Medien resultiert gerade aus der gewalttätigen Vergangenheit Spaniens. Die spanische Geschichte ist Grund für die Forderung, eine Regelung und Einstellung der Gewalt im Nahen Osten zu erzielen."

Was ist Ihre persönliche Meinung?

"Als Botschafter vertrete ich natürlich die Haltung meiner Regierung, und aus dieser Sicht ist es klar, dass Hisbollah der Provokator war. Aber persönlich frage ich mich, wie auch meine israelischen Freunde, ob es nicht vielleicht einen anderen Weg gegeben hätte. Das ist die große Frage, auf die es jedoch keine eindeutige Antwort gibt."

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass der Spanische Botschafter sich unwohl fühlt, aber man kann schon verstehen, warum er eine ausweichende Antwort gibt, wenn man ihn fragt, warum die spanische Regierung die Hisbollah noch immer nicht als Terrororganisation definiert hat. "Das ist natürlich eine Frage, die von der EU beantwortet werden muss", sagt er. "Spanien untersteht der EU, und ich nehme an, dass diese Diskussion nach dem Krieg wiederaufgenommen werden wird."

In Holland wird die Hisbollah hingegen bereits als Terrororganisation definiert. Der Botschafter nimmt auch an, dass die öffentliche Meinung mit der der Regierung übereinstimmt. Obwohl die IDF letzte Woche sogar Busse bombardierte, die holländische Bürger aus der Gefahrenzone bringen sollte, gibt es bisher keine Beschwerden.

"Die Hilfe Israels bei der Evakuierung der holländischen Staatsbürger übertraf alle Erwartungen. Es gab zwar einen unangenehmen Zwischenfall in Tripolis, aber es handelte sich um leere Busse, die einfach dastanden. Aber die IDF hat uns bei der Auswahl der Wege geholfen und dafür gesorgt, dass nicht bombardiert wurde, und wir können uns wirklich nicht beklagen."

Aber trotzdem finden in Holland schon einige Protestkundgebungen gegen Israel statt.

"Dadurch wird nur die Sorge über die Situation zum Ausdruck gebracht. Die Berichte über die Tausenden Verletzten und Flüchtlinge sind nicht so einfach zu verdauen. Aber wir wissen, dass auch die Lage in Israel nicht leicht ist. So kann das alles zusammengefasst werden: Die Lage ist nicht einfach."

In Dänemark wird unterdessen die Betonung auf die Fragen gelegt, wann eine Feuerpause erzielt wird und warum die politischen Bemühungen keine Fortschritte machen.

Das sagt zumindest der Dänische Botschafter in Israel Carsten Damsgard: "Wir sind an zwei Fronten tätig. Eine resultiert aus der Mitgliedschaft Dänemarks im Sicherheitsrat, die andere aus dem Versuch, zwischen den beiden Seiten zu vermitteln. Zum Glück waren wir einer der ersten Staaten, der seine Bürger aus dem Libanon evakuiert hat, und jetzt richten wir unsere Bemühungen darauf, eine Lösung zu finden. Unsere Regierung gab eindeutig bekannt, dass wir die Entführung der Soldaten verurteilen, und dass die Hisbollah derjenige war, der diese Krise verursachte. Wir sind der Meinung, dass die Entführung der Soldaten Israel das Recht gab, im Libanon anzugreifen. Wir hoffen nur, dass der Konflikt bald beendet wird und die Ergebnisse nicht allzu katastrophal sein werden."

Wie reagieren die dänischen Medien auf die Ereignisse im Libanon?

"Ehrlich gesagt, in Dänemark ist jetzt Urlaubszeit, und deshalb ist alles ein wenig schläfrig."

hagalil.com 30-07-2006

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