antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Bremen:
Neonazis verlassen ihr Versteck

Die Rechtsextremisten-Szene in Bremen ändert ihre Strategie: Raus aus den Hinterzimmern, rein in die Öffentlichkeit. Die NPD verteilt CDs und kündigt Demonstrationen und Kundgebungen an.

Von Andreas Speit

Die Bremer Neonazi-Szene ändert ihre Strategie. Wirkte sie in der Vergangenheit eher im Verborgenen oder war "fast nur jenseits der Landesgrenze aktiv", wie es der Chef des Bremer Verfassungsschutzes, Walter Wilhelm, jüngst behauptet hat, treten Neonazis jetzt verstärkt auch öffentlich in Erscheinung. Statt in Hinterzimmern treffen sie sich auf einem Platz vor der Kneipe "Bell's" an der Discomeile, nach Aussage eines Augenzeugen "schon lange".

Außerdem glaubt die NPD, bei der nächsten Bundestagswahl ihren Stimmenanteil in der Hansestadt verdreifachen zu können und kündigte deshalb auf ihrem Landesparteitag vor zwei Wochen eine "verstärkte Öffentlichkeitsarbeit an. So beschloss der Vorstand, gemeinsam mit nicht in Parteien organisierten Neonazis in "Bremerhaven eine Kundgebung" und in "Bremen eine Demonstration" durchzuführen. Bei der Bürgerschaftswahl im nächsten Jahr will die NPD allerdings nicht antreten, sondern die DVU erneut unterstützen. Einen Vorgeschmack auf den NPD-Wahlkampf bekamen in den letzten Tagen Anwohner in Schwachhausen, die in ihrer Post eine CD der rechtsextremen Partei fanden, betitelt "Hier kommt der Schrecken aller linken Spießer und Pauker!"

Die Strategie scheint aufzugehen: Die Strukturen wachsen und die Aktivisten werden selbstsicherer. Der NPD-Verband vermeldet, weiter neue Mitglieder zu gewinnen, am 29. März gründete die Partei in Bremen ihre Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten". Bei Veranstaltungen mit bekannten Neonazis wie Manfred Börm kämen über 60 Besucher, brüstet sich die Partei.

Zu den NPD-Events geht auch die "Kameradschaft Bremen". Der Kern der Gruppe soll zehn Personen umfassen. Marie Pitsch vom Bremer "Antifa-Net" erklärt, dass in der Region weitere so genannte "Freie Kameradschaften" in Bremen-Nord/Schwanewede, Bremerhaven, Weyhe und Archim agieren. Beim in Bremen ansässigen Versand "Heimdall-Shop" von NPDler Lutz Henze kann die Szene ihre Rechtsrock-CDs und Szenebekleidung beziehen. Im Angebot selbstverständlich "Kategorie C - Hungrige Wölfe". Der Sänger der Band, Hannes Ostendorf, kommt wie sein Bruder Henrik, der bei der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" arbeitet, aus der rechten Hooligan-Szene. "Mancher Neonazinachwuchs kommt aus dieser Fanszene", sagt Pitsch.

"Diese Zusammenarbeit haben wir beobachtet", bestätigt Markus Beyer, Pressesprecher des Innensenators. Auch das die NPD und Freien Kameradschaften Zulauf haben. Beyer betont aber: "Bei diesen Kameradschaften muss die politische Intention vorsichtig bewertet werden". Sprich: Nur weil ein paar Männer sich einen wohlklingenden Namen geben, ist noch nicht gesagt, dass sie mehr unternehmen als gemeinsam Musik zu hören.

Einen Widerspruch zu der Aussage von Innensenator Thomas Röwekamp, die rechtsextremen Gruppierungen verlören an Mitgliedern, sieht Beyer nicht. Der Rückgang ergebe sich beispielsweise durch den Mitgliederschwund bei der DVU. Trends ließen sich in der Hansestadt nur schwer festmachen. Dafür sei die Szene dann insgesamt doch zu klein.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der taz - die tageszeitung
taz muss sein: Was ist Ihnen die Internetausgabe der taz wert?
© Contrapress media GmbH
Vervielfältigung nur mit Genehmigung des taz-Verlags

haGalil onLine 05-07-2006

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved