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Im Berlin Office des American Jewish Committee (AJC):
NGO-Begleitforum und Pressefrühstück zum Integrationsgipfel

Am Freitag, den 14. Juli, fand im Bundeskanzleramt ein Integrationsgipfel statt. Anlass für das Berliner Büro des American Jewish Committee (AJC) am 12. Juli ein begleitendes Integrationsforum von Nichtstaatlichen Organisationen (NGO's) und am 13. Juli ein Pressefrühstück für geladene Medienvertreter in den AJC-Räumlichkeiten durchzuführen – haGalil-online war dabei.

Von Jörg Fischer

Schon die Teilnehmerliste des NGO Integrationsforums ist beeindruckend. Neben dem arabischen Frauenverband Al-Dar und der Türkischen Gemeinde zu Berlin sowie der Kurdischen Gemeinde zu Berlin, waren auch Organisationen wie die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, der Verein der Rumnänen in Berlin-Brandenburg, Adefra e.V. (der Verband der schwarzen deutschen Frauen und schwarze Frauen in Deutschland), der Bund gegen ethnische Diskriminierung , der Afrika Rat, der Landesverband Deutsche Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V., die Interkulturelle Pädagogische Gesellschaft und mehrere jüdische Einrichtungen, wie etwa der Landesverband Brandenburg der jüdischen Gemeinden und das Bildungszentrum jüdische Gemeinde Berlin. Ebenfalls teilgenommen an dem NGO-Forum haben auch geladene Gäste, wie die frühere Bundestagspräsidentin Prof. Rita Süßmuth.

Schwerpunkt des Integrationsforums waren die Themenbereiche "Bildung und Integration" sowie "Selbstorganisation von Migranten- und Minderheitenorganisationen". Bei dem Pressefrühstück betonten die anwesenden Vertretrinnen und Vertreter von Organisationen, die am Forum teilgenommen haben, wie wichtig die Vernetzung gerade von nicht-staatlichen Initiativen und Organisationen in diesem Bereich ist. Kritik wurde daran geübt, das Migration auch in den Medien eher negativ, als Kostenfaktor und Problemthema auftaucht, während die positiven Seiten der Migration, die Vorteile für die nicht-migrantische Mehrheitsgesellschaft und die erfolgreiche Arbeit von Migranten- und Minderheitenorganisationen kaum thematisiert werden.

Auch wurde deutlich kritisiert, das Integration immer nur als eine Art "Einbahnstraße", nicht aber als ein wechselseitiger Prozess verstanden wird. In einer Stellungnahme des "Bundes gegen ethnische Diskriminierung" zum Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt heißt es passend: "Kommt jetzt die Sichtbarmachung und Anerkennung der Leistungen der (ethnischen) Minderheiten für diese Gesellschaft – oder werden Minderheiten weiter als Belastung stigmatisiert? Wird die Verabschiedung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) als wichtiger Schritt zur Integrationsbereitschaft der Gesellschaft anerkannt – oder bleibt es bei einseitigen Erwartungen an assimilatives Verhalten von Minderheiten?"

Einen breiten Raum nahm das Thema Bildung ein. In mehreren Statements wurde hierzu betont, das Integration nicht alleine auf die Frage von Sprachkenntnissen reduziert werden kann und Bildung als Grundrecht nicht abhängig sein darf vom elterlichen Geldbeutel. Im Bildungswesen muss die gesamtgesellschaftliche Wirklichkeit reflektiert werden. Dazu gehört die interkulturelle Öffnung des Bildungssystems, die interkulturelle Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen sowie die vermehrte Ausbildung von Lehrkräften mit migrantischem Hintergrund. Bildung müsse darüber hinaus von weiteren politischen Maßnahmen (z.B. Aufenthaltsstatus, Wahlrecht, Antidiskriminierungsmaßnahmen) begleitet werden, um so zu einem erfolgreichen und nachhaltigem Fundament der Integration werden zu können.

Das NGO-Integrationsforum erarbeitete eine ganze Reihe von Vorschlägen, wie das Bildungssystem erfolgreicher, integrativer und emanzipatorischer erneuert werden kann – etwa auch dadurch, das es einen bilingualen Unterricht gibt, also die Muttersprache von Schülern mit migrantischem Hintergrund als Fremdsprache versetzungsrelevant anerkannt wird, das sich die Schule selbst mehr nach außen öffnet und enger mit Eltern, Eltern- und Migranten- und Minderheitenverbände zusammenarbeitet.

Insgesamt gingen von dem NGO-Integrationsforum wichtige und innovative Gedankengänge und Handlungsvorschläge aus – inwieweit sie freilich Berücksichtigung beim Integrationsgipfel finden würden, war zum Zeitpunkt der Pressekonferenz noch offen. Der Integrationsgipfel soll Auftakt für einen einjährigen Dialog sein, der 2007 in einem "Nationalen Integrationsplan" münden.

hagalil.com 16-07-2006

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