"Ausgetilgt sei sein Name und ausgerottet sein Gedenken"
Todesfluch nun gegen Olmert
JERUSALEM (inn) - Rechtsextreme Juden haben nach
eigenen Angaben eine "Todesfluch-Zeremonie" gegen Israels Premierminister
Ehud Olmert abgehalten. Vor elf Jahren gab es bereits eine ähnliche
Versammlung - kurz darauf wurde der damalige Regierungschef Jitzhak Rabin
von einem israelischen Studenten ermordet.
Wie der Fernsehsender "Kanal 10" am Dienstagabend berichtete, fand die
Zeremonie am Sonntag auf dem Herzl-Berg in Jerusalem statt. Dort sprachen
die Israelis den Todesfluch "Pulsa Denura" (aramäisch für "Feuer-Geißel")
gegen Olmert aus, wie sie es vor einem Jahr mit seinem Amtsvorgänger Ariel
Scharon getan hatten. Dazu versammelten sie sich neben dem Grab des früheren
Tourismusministers Rehavam Se´evi, der im Oktober 2001 von palästinensischen
Terroristen ermordet worden war.
Nach Angaben der rechtsextremen Israelis hatten sie die Zeremonie bereits am
Vortag an einem anderen Ort abgehalten.
"Die Zeremonie fand genau ein Jahr nach der entsprechenden Zeremonie für
Ariel Scharon statt", sagte einer der Teilnehmer. "Wenn, was Gott verhüten
möge, Olmert sein Amt weiter führt, werden wir einen hohen Preis zahlen."
Olmert sei "ein Schuft. Wir hätten die Pulsa Denura vor einem halben Jahr
machen sollen, aber das ist etwas, was man nicht jeden Tag machen kann".
Vor einem Jahr hatten die Teilnehmer der Zeremonie gegen Scharons
Rückzugspläne protestiert, die mittlerweile in die Tat umgesetzt wurden. Der
ehemalige Premier liegt seit Anfang Januar nach einem schweren Schlaganfall
im Koma. |