Samstag, 01. Juli 2006 um 11.00 Uhr
auf dem Marienplatz
In diesen Tagen blickt die Welt nach München, Gäste aus
allen Kontinenten erleben die Gastfreundschaft unserer Stadt und schlagen
Brücken der Verständigung. Zu unserem Entsetzen wollen Neonazis die
weltweite Aufmerksamkeit während der Weltmeisterschaft missbrauchen, um sich
in Szene zu setzen und ausländerfeindliche Parolen zu verbreiten.
Ihr Slogan "Rückführung statt Integration" ist
nichts anderes als eine Neuformulierung ihrer alten Hetzparole "Ausländer
raus!" Der braune Spuk schädigt das Ansehen Deutschlands in der Welt und
will die Brücken der Verständigung, die so vielfältig entstanden sind,
wieder zerstören.
Dies darf nicht gelingen! Deshalb ruft das Bündnis für
Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat, in dem sich die Stadt München, Kirchen
und Glaubensgemeinschaften, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände,
Jugendorganisationen und viele Bildungseinrichtungen zusammengeschlossen
haben, die Münchner Bevölkerung zur Teilnahme an der Kundgebung auf dem
Marienplatz auf.
Diese Demonstration wird den Rechtsextremisten abermals
deutlich machen, dass sie in dieser Stadt unerwünscht sind und keine Chance
haben. Dem Ausland muss über die zahlreich anwesenden Medien vermittelt
werden, dass sich die ehemalige Hauptstadt der Bewegung ihrer historischen
Verantwortung bewusst ist und rechtsextremen, ausländerfeindlichen und
antisemitischen Kräften keinen Platz einräumt.
Die Gäste aus aller Welt, die sich derzeit in unserer Stadt
aufhalten, sind herzlich eingeladen, an der Kundgebung mitzuwirken.
Die Weltmeisterschaft ist ein fröhliches und
völkerverbindendes Fest. Den Neonazis darf es nicht gelingen, die Atmosphäre
zu vergiften, unsere Gäste zu verängstigen und ein hässliches Zerrbild
Deutschlands zu zeichnen.
Seit seiner Gründung 1998 hat das Bündnis wiederholt mit
Erfolg zu großen Kundgebungen aufgerufen, die Rechtsextremisten eine Absage
erteilten und die Solidarität der Demokraten bekräftigten. Besonders während
der Weltmeisterschaft sollten wir auf rechtsextreme Provokationen mit
möglichst großer Geschlossenheit reagieren.
Für das Bündnis für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat:
Oberbürgermeister
Christian Ude, Weihbischof
Engelbert Siebler, Evang. Stadtdekanin Barbara Kittelberger,
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch,
Rektor der Ludwig-Maximilians-Universität Prof. Dr. Bernd Huber,
Vorsitzender des DGB Region München Helmut Schmid,