Iran-WM-Spiel in Frankfurt:
1.500 demonstrieren gegen Antisemitismus
Mehr als 1.500 Menschen haben am
Samstag in der Frankfurter Innenstadt an einer Protestdemonstration unter
dem Motto "Keine Gastfreundschaft für Volksverhetzer – Solidarität mit
Israel" beteiligt. Anlass war das heutige Fußballspiel der iranischen Elf
gegen Portugal.
Von Jörg Fischer
Bereits am vergangenen Sonntag, beim ersten WM-Spiel des
Irans, fand in der Nürnberger Innenstadt eine Protestkundgebung gegen den
antisemitischen iranischen Diktator Ahmadinedschad statt, an der rund 1.200
Menschen teilgenommen hatten (haGalil berichtete).
Die Veranstalter zeigten sich positiv beeindruckt, dass bei der Frankfurter
Kundgebung die schon gute Teilnehmerzahl der vorangegangenen Kundgebung
übertroffen wurde.
In Anspielung an die kriegstreiberischen Drohungen des
iranischen Staatspräsidenten, "Israel muss von der Landkarte getilgt
werden", führten Teilnehmer der Kundgebung Transparente mit, auf den u.a. zu
lesen war: "Israel muss auf der Landkarte bleiben!". Der Historiker Prof.
Arno Lustiger forderte auf der Kundgebung ein Einreiseverbot für
Ahmadinedschad nach Europa, die Bundesregierung muss für "notorische
Judenhasser die rote Karte zeigen". In seiner Rede äußerte Lustiger die
Vermutung, der iranische Diktator "wolle als 2. Hitler in die Geschichte
eingehen." Ahmadinedschad hatte wiederholt des Holocaust geleugnet und
Israel direkt mit Vernichtung gedroht. Wie schon zum Nürnberger Spiel, so
war auch zum Spiel in Frankfurt der stellvertretende iranische
Ministerpräsident angereist, erhielt allerdings wiederum keine
protokollarischen Ehren, wie beispielsweise eine besondere Polizeieskorte.
Zu den
Kundgebungen (die dritte wird in Leipzig stattfinden) ruft ein
breites Büdnis jüdischer und nichtjüdischer Organisationen und
Einzelpersonen auf. Sacha Stwaski, Vorsitzender von "Honestly Concerned
e.V." und Organisator der Kundgebung hob, wie dies auch schon in Nürnberg
getan wurde, hervor, dass sich der Protest nicht gegen das iranische Volk
oder gegen die iranische Elf, sondern gegen das diktatorische Mullah-Regime
richtet. Auch im Aufruf zu der Serie von Protestkundgebungen war betont
worden, das man auch mit der iranischen Opposition und den ins Exil
getriebenen Iranern solidarisch ist. Vor dem Stadion wurden noch weiß-blaue
Papierkäppchen an die Zuschauer des Fußballspiels verteilt.
Eine von Neonazis angemeldete Demonstration zur Solidarität
und Unterstützung des iranischen Diktators war kurzfristig verboten worden.
Dennoch nahmen knapp 300 Menschen an eine antifaschistischen Demonstration
unter dem Motto "Gegen die antisemitische Internationale" teil.
Protestkundgebungen:
Keine
Gastfreundschaft für Volksverhetzer!
Solidarität mit Israel – gegen Ahmadinedjad und seine deutschen
Neonazi-Freunde, Protestkundgebungen am 11., 17., 21. Juni...
hagalil.com 18-06-2006 |