Untersuchung:
Fehlgeschlagener Luftangriff auf Imad Hamad
Die israelische Luftwaffe hat mit der Untersuchung des
fehlgeschlagenen Luftangriffs auf Imad Hamad am Dienstag im Flüchtlingslager
"Jabalya" im nördlichen Gazastreifen begonnen. Bei dem Einsatz wurden zwei
palästinensische Kinder und ein Teenager getötet. 15 Personen wurden
verletzt, darunter zwei Mitglieder der "Al-Aqsa-Märtyrer-Briaden", die in
dem Wagen saßen. Imad Hamad ist Top-Terrorist und wichtiges Mitglied der
"Al-Aqsa-Märtyrer-Briaden" (Fatah).
Ein hochrangiger Offizier der israelischen Armee erklärte, dass "nach ersten
Ermittlungen keine Zivilisten während des Angriffs um das Fahrzeug oder in
seiner näheren Umgebung zu entdecken waren, und auch als die Geschosse auf
ihrem Weg zum Ziel waren, konnte keine Personenansammlung ausgemacht
werden". Zu dem Zeitpunkt habe es fast kein Verkehrsaufkommen auf der Straße
gegeben. Das Auto war in Fahrt. Ein einziger Wagen sei in größerem Abstand
an dem Auto mit den Terroristen vorbeigefahren. Zwei Raketen wurden zur
selben Zeit abgeschossen und trafen den Wagen zielgenau. "Wir wissen noch
nicht, ob die Zivilisten durch die Explosion im Wagen oder durch etwas
anderes getroffen wurden", sagte der Offizier.
Die israelische Armee bedauerte, "dass Zivilisten getroffen wurden, die an
Terror-Aktivitäten nicht beteiligt sind". Die Verantwortung liege bei den
Terror-Organisationen und der Hamas-Regierung, die die seit Monaten
anhaltenden Raketen-Angriffe von Gaza auf Israel nicht unterbinden. "Wie bei
jedem Einsatz war das Ziel auch hier nur Mitglieder von Terrorgruppen. Wir
unternehmen große Anstrengungen, um nur jene zu treffen, die am Terror
beteiligt sind. Manchmal nehmen diese Anstrengungen noch nie da gewesene
Ausmaße an." Durch technische Verbesserungen sei die Zahl der zivilen Opfer
bei Luftangriffen auf Terroristen in den vergangenen Jahren stark
zurückgegangen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Einsätze in dicht
besiedelten Gebieten ausgeführt werden, denn das sind die Gebiete, aus denen
heraus die Terrorgruppen agieren."
"Der Einsatz wurde in Folge des anhaltenden Raketen-Angriffs auf Israel
durchgeführt, trotz der Warnung an die Palästinensische Autonomiebehörde,
das Feuer einzustellen. Die israelische Armee ist fest entschlossen, ihren
Kampf gegen die Terrorzellen ungeachtet ihrer organisatorischen
Zugehörigkeit fortzusetzen. Die Verantwortung für die anhaltenden Angriffe
trägt die Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde und die
Hamas-Regierung", hieß es in einer Stellungnahme der israelischen Armee.
Die Terrorzelle um Imad Hamad ist für Qassam-Raketen-Angriffe auf Israel am
Dienstagmorgen verantwortlich und befand sich auf dem Weg zu einem weiteren
Angriff, teilte die Armee mit.
Abu Ahmad, ein Kommandeur der "Al-Aqsa-Märtyrer-Briaden" erklärte, dass
seine Organisation Vorbereitungen für Angriffe mit Selbstmord-Attentätern
und Raketen auf israelische Ziele getroffen hat. Geheimdienstberichte,
wonach seine Organisation Selbstmord-Attentäter über den Sinai nach Israel
einschmuggeln wollte, bezeichnete er als "israelische Propaganda zur
Legitimierung von Mordanschlägen".
3 Qassam-Raketen und eine Antipanzerrakete auf Israel abgefeuert
Am Morgen riefen die palästinensischen Organisationen zur Verschärfung des
Kampfes gegen Israel auf. Drei Qassam-Raketen und eine Antipanzerrakete sind
am Mittag aus dem Norden des Gazastreifens in Richtung Israel abgefeuert
worden. Es gab weder Verletzte noch Sachschaden. In einem Flugblatt der
"Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden" hieß es: "Wir werden den Feind überall schlagen.
Die palästinensischen Organisationen müssen die Angriffe gegen die Besatzer
verstärken und den Krieg gegen Sderot und die übrigen zionistischen
Siedlungen ausrufen".
Imad Hamad
Ziel des israelischen Luftangriffs am Dienstag war Imad Hamad, 36,
hochrangiges Mitglied der "Al-Aqsa-Märtyrer-Briaden". Hamad plant,
Terroristen aus Ägypten in den Gazastreifen zu schleusen. Die Armee teilte
mit, Hamad arbeite an mehreren Terrorattentaten und ist an Finanzierung und
Organisation von Qassam-Angriffen beteiligt.
Der bewaffnete Arm der Fatah-Partei bestätigte, dass ein Mitglied dem
Luftangriff unbeschadet entkam. Hamad gehörte zur palästinensischen Polizei,
war dort in den Bereichen Nachrichtendienst und Fahndung tätig und durchlief
umfangreiche Trainings im Sicherheitsbereich. In den 90er Jahren beteiligte
er sich erstmals an terroristischen Aktivitäten. Damals leitete er ein
Fatah-Kommando im nördlichen Gazastreifen. In dieser Position rekrutierte
und trainierte er Kampfgruppen.
Ende 2002 wurde Hamad in der PRC-Terrorgruppe aktiv und arbeitete für Jamal
Abu Samhadana, der bei einem Einsatz der israelischen Armee kürzlich getötet
wurde. In dieser Funktion errichtete Hamad ein Netzwerk mit der Hisbollah im
Libanon sowie mit bewaffneten Kämpfern im Gazastreifen und in der Westbank.
Mitte 2004 kehrte Hamad zu den "Al-Aqsa-Märtyrer-Briaden" zurück und wurde
zum tragenden Verbindungsmann zwischen der Hisbollah und den
Palästinensischen Autonomiegebieten. In erster Linie kümmerte er sich um
Pläne, die auf die Entführung israelischer Staatsbürger abzielen und
sammelte Informationen über israelische Soldaten und Zivilisten.
Am Vorabend des letzten Pessach-Festes, 12. April 2006, stand Hamad hinter
einem geplanten Attentat mit zwei Terroristen, die auf dem Weg zu einem
Selbstmordattentat auf eine Armeebasis in der Nähe des Sicherheitszauns
getötet wurden. Hamad ist an der Beschaffung von Waffen in Gaza beteiligt.
Seit den vergangenen Wochen plant er ein groß angelegtes Attentat auf den
Grenzübergang "Karni" zwischen Gaza und Israel.
Ynet, 21.6., www.israel.de
hagalil.com 21-06-2006 |