Fundamentalisten erneut auf Konfrontationskurs:
Christen protestieren gegen GLBT-Parade
Erneut versuchen mehrere christlich-fundamentalistische
Verbände die für August 2006 geplante Gay-Lesbian World Pride
Veranstaltungen in Jerusalem zu verhindern und fordern die israelischen
Behörden auf, die Unterstützung für die mehrtägige "WorldPride" zu
widerrufen.
In einer Mitteilung einer sogenannten "Brücke für den Frieden", der
"Christlichen Freunde Israels" und der "Internationalen Christliche
Botschaft Jerusalem" heisst es, es sei klar, dass Jerusalem für diese Parade
ausgewählt wurde, "nicht wegen der großen Bedeutung für Homosexuelle,
sondern wegen der enormen Wichtigkeit für den biblischen Glauben", was somit
eine Provokation sei.
Die Parade sollte bereits im vergangenen Jahr stattfinden. Sie wurde jedoch
wegen des Gaza-Rückzuges verschoben. Der Start des sechstägigen Ereignisses
ist für den 11. August angedacht. Die Organisatoren erwarten mehrere Tausend
Teilnehmer aus aller Welt, so die Tageszeitung "Jerusalem Post".
Die Organisatoren der "Worls-Pride" sehen in Jerusalem die heilige Stadt mit
mehr als 5000 Jahre Geschichte und teilen mit: "Der Name Jerusalem ruft auch
bei denen ein lebhaftes Bild hervor, die noch nie in Jerusalem waren.
Jerusalem ist für verschiedenste Gemeinschaften mit alten Traditionen ein
Zuhause geworden. Diese haben zu der einzigartigen Atmosphäre der Stadt als
kulturelle Kreuzung und Inspiration für den Glauben beigetragen.
Vor vier Jahren nahm eine neue Tradition Einzug in die alte Stadt: die Gay
Pride. Inspiriert vom Optimismus und der Energie von Jerusalems
einzigartiger Verschiedenheit. Dem Jerusalemer Open House, für Pride und
Toleranz, (JOH) ist es gelungen eine Pridefeier zu schaffen, die sich von
vielen anderen Feiern unterscheidet. Die Jerusalem Pride - Liebe ohne
Grenzen - hat es geschafft, nicht nur die Aufmerksamkeit von tausenden
Teilnehmern zu erhalten, sondern von der ganzen Welt. Sie ist "ein Protest
gegen Hass" versehen mit "einem Funken von Liebe und Hoffnung".
"Jerusalem ist eine der wichtigsten Städte in der westlichen und
mittelöstlichen Zivilisation, aber die historische Bedeutung der Stadt hat
die heutigen Streitigkeiten und Probleme überschattet. In einer Stadt -
einer Welt - in der ethnische und religiöse Spannungen alltäglich geworden
sind, ist es einfach zu vergessen was Menschlichkeit bedeuted und
Menschenrechte, Würde und Freiheit zu vernachlässigen. Vorurteile gegen
Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender im mittleren Osten sind ein
Zeichen von großer kultureller und politischer Intoleranz", so die Website
des http://www.worldpride.net.
Das "Open House“, das Zentrum der schwul-lesbischen Community in Jerusalem,
wird eine Finanzierung der Jerusalemer Stadtverwaltung erhalten. Dies
entschied, wie Haaretz berichtet, am Montagmorgen das Landgericht Jerusalem. Die
Richterin Yehudit Tzur nahm den Einspruch des "Open House" an und verpflichtete
die Stadt, der Leitung der Einrichtung als öffentliche Beteiligung an der
Finanzierung von kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten in den Jahren
2003 bis 2005 NIS 350.000 zu zahlen.
Jerusalem und die grenzenlose Liebe:
Es sollte
ein Fest werden
Geplant war ein riesiges Fest und Jerusalem sollte Gelegenheit
bekommen sich als weltoffene Hauptstadt der Toleranz zu präsentieren...
|