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Alter brauner "Wein" in pseudo-linken Schläuchen:
Steckt Israel hinter der Vogelgrippe?

Es gibt kaum eine antisemitische Lüge, die nicht verbreitet wird um Hass zu schüren – egal wie unsinnig und widerwärtig sie auch sein mag. Im Mittelalter wurden jüdische Menschen für die Pest verantwortlich gemacht und zu Brunnenvergiftern erklärt – der "moderne" Antisemit macht Juden für die Vogelgrippe verantwortlich. Die Methode und die Motivation ist sind die gleichen geblieben.

Von Jörg Fischer

Ein gewisser "Dr. Ralph Kutze" verkündet auf seiner Website ein Schauermärchen, wie es wohl selbst dem abgefahrensten Fantasy-Autor zu abstrus und zu geschmacklos wäre: Israel arbeitet an Plänen zur "biologisch-ethnischen Kriegsführung". Ein "praktisches Ergebnis" dieser "Pläne" ist – die Vogelgrippe.

Begierig wurde diese Hetze bereits in einigen offen neonazistischen Internetforen kolportiert, insbesondere braune Esoteriker und Verschwörungstheoretiker sind ganz begeistert über diese "moderne" Neuauflage der Brunnenvergifter-Mär aus lange zurück liegenden Tagen. Aber nicht nur auf braunen "Weltnetzseiten" kann man diese Hetze nachlesen, auch sich vermeintlich "links" gebärdende springen nur zu gerne auf diesen Zug auf.

Das rein virtuell tätige Magazin "Kommunisten online" des Duisburger Günter Ackermann erscheint auf den ersten Blick wie eine nostalgische Antiquitätenseite mit vermeintlicher "Arbeiterfolklore", angereichert mit durchweg stalinistischen Versatzstücken und entsprechender pseudolinker Dauer-Phrasologie, wobei man diese sicherlich an anderen Stellen zumindest etwas gehalts- und niveauvoller  wiederfinden kann. Die "Thesen" des "Dr. Kutze": Israel wird verdächtigt, den Vogelgrippe-Virus als "biologische Kampfwaffe" entwickelt zu haben, um die "Gene seiner arabischen Nachbarn" schädigen zu können.

Der "Rote Webmaster" von "Kommunisten online" schreibt in seinem Vorwort zu dem ansonsten unkommentiert wiedergegebenen Hetzartikel: "Der Artikel hier auf der Seite hinterlässt einen gespenstischen Eindruck. Da sollen israelische Wissenschaftler mit Bakterien und Viren experimentieren, die nur ganz bestimmte Menschengruppen schädigen können - hier Araber. Natürlich können wir die Richtigkeit nicht überprüfen, aber immerhin bezieht sich der Autor auf glaubwürdige und seriöse Quellen, ….. Wir berichten darüber, denn die Meldung ist es wert gebracht zu werden. So oder so ähnlich kam es zu den ersten Berichten, dass Israel über Atomwaffen verfügt und damit seine Nachbarn bedroht. Wir finden solche Forschungen, besonders, wenn sie von Israelis kommen, die Spitze der Perversität." Man merkt den Zeilen richtig an, das es hier um eine reine "Schutzmaßnahme" des verantwortlichen Webmasters geht – zumal der Umkehrschluß seines letzten zitierten Satzes eindeutig ist: Würden andere Länder eine solche Waffe entwickeln, wäre es nicht so schlimm. Genauso bleibt er auch jede Begründung für seine Behauptung schuldig, Israel würde seine Nachbarn angeblich militärisch oder sonstwie "bedrohen". Aber es geht ja auch nicht um eine wahrheitsgemäße, realitätsbezogene Berichterstattung, sondern um die Pflege antisemitischer Vorurteile, die, in diesem Fall, unter dem Deckmäntelchen des sogenannten "Antizionismus" daherkommen.

Sehr aufschlußreich auch, welche "Quellen" hier dem Leser als "seriös" garniert werden sollen. In dem betreffenden Artikel des "Dr. Kutze" werden diese Quellen nämlich benannt: "Am 21.02.2006 um 08:35 Uhr brachte der Österreichische Rundfunk (ORF) folgende aufsehenerregende Internetmeldung: >Syrien: Vogelgrippe ist 'ethnische Bombe' Israels<. Die syrische Regierungszeitung El Thawra (>Revolution<) habe Israel verdächtigt, das Vogelgrippe-Virus entwickelt zu haben, um die Gene seiner arabischen Nachbarn zu schädigen, so die ORF-Meldung. Und weiter: "Um die Welt in die Irre zu führen, sei der Erreger zuerst in Ostasien in Umlauf gebracht worden, schrieb das Blatt laut dem israelischem Internet-Dienst >Ynet<"."

Wer allerdings glaubt, mit diesem Auszug ist bereits die Spitze der grotesken Absurdität erreicht, muß sich beim weiteren lesen der antisemitischen Sudeleien des Schmutzschreibers eines besseren belehren lassen. Ein wichtiges Indiz, das die Behauptungen der syrischen Regierungspropaganda zutreffend seien, ist nämlich, das kaum jemand darüber berichtet: "Hat die westlich-mediale Zurückhaltung beim Aufgreifen der Meldung demnach etwas mit dem konkreten Inhalt zu tun?" Natürlich hat auch diese Art der "Beweisführung" nichts mit Wissenschaftlichkeit, Seriösität oder zumindest mit einem Minimum logischen Denkens zu tun – aber daran stört man sich in bestimmten Kreisen nicht. Tatsächlich hat es niemanden außerhalb antisemitischer Kreise gegeben, die auch nur ansatzweise die Propagandameldung aus Damaskus ernst nehmen. Nur einige wenige Medien berichteten darüber, das es in der besagten syrischen Zeitung zu dem zitierten Ausfall gekommen ist, wobei auch dieser Umstand als "Beleg" für die "Korrektheit" umgefälscht wird.

Laut "El Thawra" arbeitet Israel schon länger an einer "biologisch-ethnischen Bombe", in dem bei "Kommunisten-Online" veröffentlichten "Artikel" wird die syrische Zeitung wie folgt weiter zitiert: "Heute ist die Frage, ob es sich bei dem von den Zionisten für ihre 'ethnische Bombe" gewählten Virus um die Vogelgrippe handelt"  Beim vorliegenden Aufsatz aus dem pseudo-linken Internetmagazin handelt es sich also um eine klassische Paarung: Lüge wird mit Verdrehung und aus der Luft gegriffenen Mutmaßungen gepaart, herauskommt jene Art von Hetze, wie man sie wortwörtlich auch auf anderen antisemitischen Hassseiten lesen kann.

hagalil.com 02-05-2006

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