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Gedenkjahr für Hans Meiser:
Ehemaliger bayrischer Landesbischof und das 'Bündnis für Erziehung'

Von P. Hilligardt-Nossol

Die evangelische Landeskirche Bayerns möchte ihren ersten Landesbischof, Hans Meiser (1881-1956), in ehrender Erinnerung behalten und ruft das Jahr 2006 zum Gedenkjahr für ihn aus. Der bayerische Staatsminister für Inneres, selbst aktiv in der evangelisch-lutherischen Landeskirche, wünscht sich, die Kirche soll "auch in Zukunft einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung einer humanen Gesellschaft leisten".

Wie könnte dieser Beitrag aussehen? Hans Meiser jedenfalls, hatte sich schon 1925, lange also bevor die 'Judenfrage' mit der 'Endlösung' beantwortet werden sollte, für die "Ausmerzung" der Juden "aus dem Volkskörper" ausgesprochen ("Die Evangelischen Gemeinden und die Judenfrage, 1925"). Er war danach, bis er 1933 Landesbischof wurde, Direktor des Predigerseminars in Nürnberg.

Sicherlich wurde in einem Gespräch am 2.5.2006 zwischen dem amtierenden bayerischen Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg und Arno Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg von Kirchenseite kundgetan, die evangelische Kirche wolle sich am 8. Juni 2006 in einem "Bedenkgottesdienst" zur "Schuld der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) unter der Führung von Landesbischof Hans Meiser bekennen und namens der Kirche alle um Vergebung bitten...". Man "zeigte sich betroffen davon, wie sehr sich Arno Hamburger von den Worten des früheren Landesbischofs Hans Meiser von 1926 verletzt fühlt, die ihn in seiner Menschenwürde betreffen."

Nun war die Veröffentlichung Hans Meisers von 1925 nicht seine einzige Äußerung in dieser Hinsicht (1937 ließ er diesen Aufsatz nochmals verbreiten), die Juden, aber auch alle weiteren humanistisch denkende Menschen verletzen könnten. Er ließ zum Beispiel 1940 seine Pfarrer den Treueid auf den "Führer" schwören und ermahnte angesichts der Rassengesetze 1935 und der "Reichskristallnacht" 1938 zum Schweigen. Bischof Dr. Friedrich weiß immer noch, dass die Kirche Bischof Meiser "viel zu verdanken hat" und laut evangelischem Pressedienst ist er ein "hochgeachteter Mann".

Nun möchte die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen Ende April 2006 die christlichen Werte zum Fundament der Erziehung machen und in einem breiten "Bündnis für Erziehung" dafür Leitlinien erarbeiten. Sie stellt auch fest: "Für ganz wichtig halte ich, dass ausländische Kinder vor der Einschulung den Kindergarten besuchen. Das verbessert Sprachkenntnis und Gruppenverhalten". Das Bündnis, das die Leitlinien ausarbeiten soll, ist allerdings nur so breit, daß es gerade die christlichen Kirchen und das Bundesministerium umfasst (siehe auch Meldung vom 25.4.2006 in haGalil). Erst in einem zweiten Schritt kann sich die Ministerin vorstellen, dass auch andere Kreise beraten dürfen.

Die evangelisch lutherische Kirche in Bayern gibt in einer Pressemitteilung bereits am 22.12.2005 bekannt, dass "Kirche und Staat in gemeinsamer Verantwortung" vereinbart haben, dass die "Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) ab dem Schuljahr 2006/2007 sich aktiv mit verschiedenen Angeboten für Ganztagsbetreuung und ­förderung an Schulen einsetzt" und das Kultusministerium empfiehlt in der Vereinbarung ausdrücklich, "die genannten Angebote der ELKB vorrangig zu berücksichtigen."

Was sind nun aber die "christlichen Werte" und wie sieht diese "humane Gesellschaft" aus, in der so blauäugig ein Mann geehrt wird, der Hass gelehrt hat und in der Andersgläubige selbstverständlich nicht zu der Gesellschaft gehören, die den Unterrichtet gestaltet?

hagalil.com 16-05-2006

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