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Egon Marc Lövith:
"Ich zeige wenig und sage alles"

Sonderausstellung in der KZ-Gedenkstätte Dachau, 19. Mai – 30. September 06

Egon Marc Lövith, 1923 in Cluj/Klausenburg/Koloszvar als Jude im heutigen Rumänien geboren, gab im Jahr 2000 34 Pastellzeichnungen an die Gedenkstätte Dachau. Es ist ein Bilderzyklus, in dem sich der in Cluj ausgebildete Zeichner, Keramiker und Bildhauer mit den eigenen im Konzentrationslager erlittenen Erfahrungen auseinandersetzt. Seine Lebensgeschichte beginnt in Cluj, führt nach Mexiko, von dort – 1936 - wieder zurück nach Cluj, anschließend in die Zwangsarbeit und schließlich in das Konzentrationslager Dachau. Seine gesamte Familie wird in Konzentrationslagern ermordet; er allein überlebt.

Im Jahr 2000 reiste Frau Dr. Gabriele Hammermann von der KZ-Gedenkstätte Dachau nach Cluj und führte ein ausführliches, achtstündiges Gespräch mit Egon Marc Lövith, das aufgezeichnet wurde. Ein Thema in diesem Zusammenhang war auch seine künstlerische Tätigkeit, was schließlich zum Ankauf des Bildzyklus "Holocaust" führte. Der Autor der Werke wünschte sich bereits damals eine Ausstellung an der Gedenkstätte – was aber damals – auch aufgrund des fehlenden Ausstellungsraumes – nicht realisiert werden konnte. Zudem fehlten die Möglichkeiten, genauere Recherchen in Auftrag geben zu können.

Die durch Projektmittel der Stadt München geförderten Ausstellungen widmen sich jeweils lebenden Künstlern, die zugleich auch Überlebende des Konzentrationslagers Dachau sind; diese Reihe wird nun mit den Arbeiten von Egon Marc Lövith fortgesetzt.

Die Pastell-Arbeiten sind von einer eindringlichen Großflächigkeit, die in der oft ungewöhnlichen Perspektive erschreckend direkt wirken. Viele der verwendeten Darstellungen beziehen sich auf die bildhauerischen Arbeiten Löviths und kehren in den mehrfachen Fassungen des Zyklus immer wieder. Diese genauer in Kontexte zu setzen und die Biographie eines bedeutenden rumänischen Bildhauers mit dem Blick auf immer wiederkehrende Symbolgehalte in seinem Werk zu ergänzen, ist eines der Hauptanliegen dieser Ausstellung, die vom 19. Mai bis 30. September 2006 in der KZ-Gedenkstätte Dachau zu sehen ist.

An der Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 18. Mai um 18.30 im Ausstellungsraum der KZ-Gedenkstätte wird der Künstler persönlich anwesend sein.

Zur Ausstellung entsteht ein Katalog, der erstmals die Aspekte von Verfolgung, Deportation und Konzentrationslager im Leben und Werk von Egon Mark Lövith nachspürt.

Ausstellungsraum der KZ-Gedenkstätte Dachau
Alte Römerstrasse 75, 85221 Dachau
Telefon: 0049 – (0)8131 66 99 70
email: info@kz-gedenkstaette-dachau.de

Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag, 9-17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage, 10-15 Uhr

Ausstellungseröffnung

Donnerstag, den 18. Mai 2006, 18.30 Uhr
In Anwesenheit des Künstlers Egon Marc Lövith, der zu diesem Anlass eigens aus Cluj (Rumänien) einfliegt.

Es sprechen: Barbara Distel, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau
Mihai Botorog, Generalkonsul von Rumänien
Stadt München, Kulturreferat
Michaela Haibl, Ausstellungskuratorin
Musik: Birgit Spanhel, Violoncello
Lulu Wang, Akkordeon

Biographie

1923 Egon Marc Lövith wird am 21. Mai 1923 in Cluj/ Klausenburg/ Koloszvar (Rumänien) als Sohn von Max Lövith und Berta Pardes geboren. Sein Vater ist ein in der Schweiz ausgebildeter Uhr- und Schmuckmacher und stammt aus Simferopol/ Krim; seine Mutter ist eine Jüdin aus Cluj.

1924 Der Vater muss nach Mexiko emigrieren, nachdem faschistische Studenten seine Werkstatt in Cluj zerstört haben. Max Lövith wird dabei nicht nur körperlich misshandelt, sondern gerät durch die Zerstörung der Werkstatt in erhebliche Schulden. In Mexiko übt der Vater den Beruf als Uhrmachermeister weiter aus.

1926 Der Vater verdient genug Geld, um Frau und Sohn nach Mexiko überzusiedeln. In seiner Freizeit unternimmt er mit seinem Sohn Egon Marc archäologische Exkursionen. Die Wandmalereien und Monumente Mexikos prägen Egon Marc Löviths Entwicklung.

1928 Egon besucht die katholische, spanische Schule Juan Luiz de Palestrina.

1932 Geburt der Schwester Irénke

1934 Tod des Vaters. Die Familie bleibt noch zwei Jahre in Mexiko, um Geld für die Rückreise nach Cluj zu verdienen. Die Mutter arbeitet dafür in einem Fischkombinat.

1936 Rückkehr Egon Marc Löviths mit seiner Mutter und Schwester über Hamburg, Berlin und Tschechien nach Cluj. In Berlin sehen sie aus der Ferne eine Ansprache von Hitler. In Cluj nimmt die Grossmutter mütterlicherseits die Familie auf.

1937 Lövith ernährt die Familie durch Lohnarbeit. In seiner Freizeit studiert, malt und zeichnet er. mit Unterstützung seiner Familie.

1936 – 1940 Besuch des Lyzeums "Anghelescu" in Cluj.

1940 Annektierung Transsilvaniens durch Ungarn. Ausschluss vom Studium und Verlust der Arbeitsstelle wegen seiner jüdischen Abstammung. Auch an der privaten Universität darf Lövith nicht studieren – trotz eines Preises bei einem Kunstwettbewerb. Arbeit als Lieferbote und Transportarbeiter.

Feb. 1944 Jugendzwangsarbeit in Cluj

Herbst 1944 Deportation nach Budapest in ein Lager für "unerwünschte Personen". Danach Zwangsarbeit in Kékhegy, wo Lövith Schützengräben ausheben muss. Weitere Stationen sind Baia Mare/Nagybánya, Törökbálint, das Konzentrationslager Dachau mit den Außenlagern Türkheim und Kaufering. Erkrankung an Typhus.

Die Frauen der Familie werden in Auschwitz ermordet.

1945 Zehn Tage vor der Befreiung Flucht aus dem Außenlager Türkheim. Lövith überlebt bei einem Bahnbediensteten versteckt bis zur Befreiung am 27. April. In Türkheim lernt er nach der Befreiung seine zukünftige Frau, Margot Breuer, kennen. Er kehrt mit ihr über Ungarn nach Cluj zurück. Das Ehepaar bleibt kinderlos. Lövith wird in Cluj Sekretär der Union der jüdischen deportierten Jugendlichen (DEDIS). Er verlässt die Union und wird an der ungarischen Hochschule für Bildende Künste aufgenommen.

1948 Auflösung des Instituts und stattdessen Gründung des Institutes "Ion Andreescu". Lövith wird im letzten Studienjahr Assistent und beginnt zu unterrichten.

1952 Beendigung des Studiums am Institut für Bildende Künste "Ion Andreescu" in Cluj, Beginn der Dozententätigkeit

1954 Teilnahme an der Wiener Biennale

1971 Leiter der Fakultät für Plastik im Institut "Ion Andreescu"; Sekretär der Union der Bildenden Künstler (UAP) in Cluj; Leiter des Fonds für Bildende Künste in Cluj (Fondul Plastic)

1989 Ende der Dozententätigkeit

1999 Tod seiner Frau Margot

2000 Die KZ-Gedenkstätte Dachau erwirbt 34 Arbeiten des "Holocaust-Zyklus"

2006 Egon Marc Lövith lebt und arbeitet als freier Künstler in Cluj.

hagalil.com 17-05-2006

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