Das weiße Gold der Wüste:
Kamelmilch
Israelische Forscher setzen im Kampf gegen Krankheiten und den Hunger in
Entwicklungsländern auf die Kraft der Kamelmilch. "Sehen Sie die Milch als
weißes Gold der Wüste", sagte Prof. Reuwen Yagil von der
Ben-Gurion-Universität.
Zusammen mit anderen Wissenschaftlern hat er an der
Ben-Gurion-Universität in Be’er-Sheva die Wirkung erforscht. Bei Kindern mit
Nahrungsmittelallergien seien in einer Versuchsreihe binnen Tagen fast alle
Symptome verschwunden, sagen die Forscher, die darüber kürzlich auch im
Fachjournal "Immunology and Allergies" (Bd. 7, S.796) berichtet haben.
Inmitten der Negev-Wüste wird ein israelisches Kamelzentrum geplant, in dem
künftig etwa 200 Tiere gehalten, landwirtschaftlich genutzt und erforscht
werden sollen. Bauern aus Entwicklungsländern sollen eine Weiterbildung
erhalten, denn Entwicklungshelfer sehen in der Kamelmilch Potenzial im Kampf
gegen den Hunger. Vorgesehen ist auch ein Therapiezentrum zur Behandlung mit
Kamelmilch. Das ganze Projekt soll 10 Millionen US-Dollar (etwa 8,3 Mio.
Euro) kosten.
Auch die Welternährungsorganisation FAO ermuntert Investoren und Geberlände,
die Kamelwirtschaft zu unterstützen. Nicht nur in islamischen Ländern, auch
in Europa, Afrika und Amerika könne es eine enorme Nachfrage geben. Die FAO
schätzt den weltweit möglichen Umsatz auf 10 Milliarden US-Dollar im Jahr.
"Das Potenzial ist enorm", sagt FAO-Milchfachmann Anthony Bennet. "Milch ist
Geld." (israel.de / dpa, 18.5.) |