Auch in Rumänien:
Symbolismus tut keinem weh
Aus Steuergeldern geförderter "Staatssamisdat" soll pro forma
beweisen, Rumänien sei tatsächlich bereit, sich seiner Vergangenheit
kritisch zu stellen
Der von der internationalen Kommission zur Erforschung des
rumänischen Holocaust verfasste Bericht, der im November 2004 vorgelegt und
Anfang 2005 in einer zweibändigen Ausgabe – in einer rumänischen und
englischen Fassung – im Auftrag der Regierung vom Polirom-Verlag in Iaşi
veröffentlicht wurde, ist für die breite Öffentlichkeit praktisch nicht
zugänglich.
Die gesamte Auflage der Bücher, von denen nicht einmal einige der
Kommissionsmitglieder ihre Autorenexemplare erhalten haben, befindet sich,
laut inoffiziellen Angaben, im Bukarester Außenministerium und sollte bei
verschiedenen protokollarischen Anlässen über die rumänischen Botschaften
verteilt werden.
Die von Intellektuellen redigierte elektronische Publikationen „E-Leonardo“
Nr. 8/2006 (www.eleonardo.tk)
bezeichnete den Bericht als eine der wichtigsten rumänische Erscheinungen
nach 1989 und beklagte das fehlende Echo in den Medien. Gleichzeitig wurde
den staatlichen Behörden vorgeworfen, die Verbreitung der Studie wissentlich
unterlaufen zu haben, weil diese „eine für die rumänische Mentalität absolut
umbequeme, durchdringende und revolutionäre Botschaft enthält“.
In letzter Instanz wurde ein aus Steuergeldern geförderter „Staatssamisdat“
produziert, um auf diese Weise der westlichen Öffentlichkeit Entgegenkommen
zu signalisieren und um pro forma einen politischen Beweis zu erbringen,
Rumänien sei tatsächlich bereit, sich seiner Vergangenheit kritisch zu
stellen.
Ende März 2006 kündigte der Polirom Verlag aus Iaşi endlich eine für das
breite Publikum gedachte Veröffentlichung des „Abschlussberichts“ an, die an
den Buchhandel ausgeliefert wurde.
W.Totok -
Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik
Die Halbjahresschrift setzt sich zum Ziel, die historischen,
wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen in
Mittel-, Ost- und Südosteuropa auf objektive und authentische Weise
aufzuarbeiten. Die Autoren der Halbjahresschrift lehnen Nationalismus,
Revisionismus und politischen Extremismus jeglicher Couleur ab.
Obiectivul revistei Halbjahresschrift constã în prezentarea corectã si
autenticã a evolutiilor istorice, economice, sociale, culturale si politice
din Europa centralã, rãsãriteanã si de sud-est. Autorii resping toate
formele nationalismului, revizionismului si extremismului politic. În editia
online se publicã texte în limba germanã, românã, englezã si maghiarã.
Zeugen ihrer Zeit:
Überlebt durch
Solidarität
Obwohl die Schoáh in Rumänien trotz des obwaltenden aggressiven rumänischen
Faschismus ohne die verbündeten Deutschen damals wohl anders verlaufen wäre,
ist darüber in der deutschsprachigen Literatur noch immer nicht allzuviel
bekannt...
Ein Lebenslauf in Rumänien 1920-1990:
Finsternis
Durch Gefängnisse, KZ Wapniarka, Massaker und Kommunismus...
Ion Coja wegen antisemitischer Hetze verklagt:
Jüdische Gemeinde in Rumänien beunruhigt
Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde aus Rumänien, Aurel
Vainer hat Ion Coja wegen antisemitischer Hetze verklagt...
Erforschung der kommunistischen Diktatur:
Antisemitische Anfeindungen gegen Tismăneanu
Die Berufung des amerikanischen Politologen
Vladimir Tismăneanu an die Spitze einer Präsidialkommission zur Erforschung
der kommunistischen Diktatur löste eine unglaubliche Welle antisemitischer
Anfeindungen aus... |