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Middle East Roundtable / Edition 11

Eine palästinensische Sicht:
Gebt uns eine Alternative

Die internationale Gemeinschaft muss garantieren, dass ein friedvoll ausgehandelter Prozess zur Verwirklichung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes führen kann.

Von Ghassan Khatib
[ENGLISH]

Zwar gaben die palästinensischen Wahlergebnisse den Willen der Mehrheit der Palästinenser wieder, doch waren die Faktoren, die zur Wahl von Hamas beitrugen, nicht alle und nicht hauptsächlich politisch geprägt. Allerdings haben die Palästinenser jetzt allmählich angefangen, die ganze mögliche politische Tragweite des Sieges der Hamas zu realisieren, wobei ein erhebliches Maß an Sorge um die Zukunft vorhanden ist.

Die meisten palästinensischen Politiker und Analytiker warnen vor einem Versuch von israelischer Seite, die neue Realität auszunutzen und die bereits zuvor erklärte Absicht, die Zukunft der besetzten palästinensischen Gebiete einseitig festlegen zu wollen, noch einmal zu bestätigen. Das würde die Konfiszierung und Annexion bedeutender Teile besetzter palästinensischer Gebiete bedeuten, darin eingeschlossen das besetzte Ostjerusalem und Vororte sowie das Jordantal und Gebiete auf der westlichen Seite der Westbank.

Darüber hinaus scheint Israel fest entschlossen zu sein, die palästinensischen Gebiete derart zu zerteilen, dass dadurch jede Möglichkeit für die Errichtung eines sich abzeichnenden integralen, lebensfähigen und selbständigen palästinensischen Staates verhindert wird. Die Westbank ist vom Gazastreifen völlig getrennt, so dass es keine Bewegungsmöglichkeit zwischen den beiden Teilen gibt, während die Bewegungsfreiheit innerhalb der Westbank für Personen und für den Warentransport immer schwieriger wird.

Es ist ein unglücklicher Umstand, dass die internationale Weltgemeinschaft und die Unterstützer des Friedensprozesses, vor allem das Quartett, zur selben Zeit so sehr mit der Frage beschäftigt waren, ob sie die finanzielle Unterstützung der Palästinenser oder der Palästinensischen Autonomiebehörde fortsetzen sollen, und wenn ja, dann wie, so dass sie es dabei versäumten, diesen offensichtlich illegalen israelischen Plan anzusprechen.

Israel hatte, natürlich, zur Konfusion beigetragen und rechtfertigte die Unterlassung jeglichen politischen Engagements mit der palästinensischen Seite mit dem Wahlsieg der Hamas. Damit wird jedoch bequem die Tatsache verdeckt, dass Israel schon lange vor dem Sieg der Hamas von jedem politischen Engagement mit der PA abgesehen hatte.

In der Tat sieht die Realität so aus, dass die graduelle Radikalisierung der palästinensischen öffentlichen Meinung, die zum Sieg der Gegner des Friedensprozesses geführt hat, eine direkte Folge der israelischen Strategie und Vorgehensweise ist. Diese zielt darauf ab, jede Aussicht auf eine politisch ausgehandelte Lösung auf der Basis von internationalem Recht zu verhindern. Das führte zu einer ökonomischen Verschlechterung und einem unkontrollierbaren Maß an Arbeitslosigkeit und Armut.

Diese lokalen oder internationalen Kräfte und Spieler, die bei den palästinensischen Wahlen ihren Einfluss auf die Niederlage des Friedenslagers gehabt haben, müssen sich gemeinsam zum Ziel machen, die Tatsachen wieder umzukehren. Zuerst müsste die internatonale Gemeinschaft dafür sorgen, dass sich die wirtschaftliche Situation verbessert, und dass sie nicht zu ihrer Verschlechterung beiträgt.

Dann muss die internationale Gemeinschaft den Palästinensern klar und unerschütterlich eine echte Alternative anbieten: nämlich, dass ein friedlich ausgehandelter Prozess zur Verwirklichung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes im Rahmen des internationalen Rechts führen kann.

Wenn diese Option lebensfähig und dieser Weg offen ist, werden die Palästinenser darauf reagieren. Nach den israelische Wahlen und unter der fortsetzenden Führung von Mahmoud Abbas ist die Zeit für die internationale Gemeinschaft gekommen, sich einzumischen und eine Gelegenheit für neue politische Aussichten anzubieten. Solche Zukunftsaussichten kombiniert mit wirtschaftlichen Verbesserungen sollten das Friedenslager und die säkularen Kräfte wieder stärken und die Radikalisierung der palästinensischen Gesellschaft rückgängig machen.

Ghassan Khatib ist Mitherausgeber von bitterlemons.org und bitterlemons-international .org Er ist Arbeitsminister der PA und Planungsminister. Khatib ist seit vielen Jahren politischer Beobachter und Kontaktperson für die Medien.

übertragen von K. Badr

Bitterlemons-international.org is an internet forum for an array of world perspectives on the Middle East and its specific concerns. It aspires to engender greater understanding about the Middle East region and open a new common space for world thinkers and political leaders to present their viewpoints and initiatives on the region. Editors Ghassan Khatib and Yossi Alpher can be reached at ghassan@bitterlemons-international.org and yossi@bitterlemons-international.org, respectively.

hagalil.com 30-03-2006

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