Irans Presse immer origineller:
Wettbewerb soll "beste" Holocaust-Karikatur ermitteln
Hier soll offenbar eine Praxis, die in der
islamischen Welt seit langem Gang und Gäbe ist, als Neuerung ausgegeben
werden, oder gar als Reaktion auf die dänischen Karikaturen. Dass übelste
antisemitische Hetze in islamischen Staaten auch von amtlichen und
halbamtlichen Presseorganen ständig betrieben wird, und dies seit
Jahrzehnten, darauf hat haGalil zuletzt einen Tag vor dem Hackerangriff
hingewiesen, als wir die dümmlich-plumpen dänischen Karikaturen mit gängigen
menschenverachtenden Hetzbildern aus al-Achram etc. verglichen haben.
07.02.2006 (TVG-Gesellschaft) Die iranische
Zeitung "Hamshari" hat ein Preisausschreiben für die zwölf "besten"
Karikaturen über den Holocaust lanciert. Dies berichtet die israelische
Tageszeitung "Jerusalem Post" (Internetausgabe) am Dienstag.
Damit
wolle man überprüfen, wie sehr die Europäer tatsächlich der Pressefreiheit
verpflichtet seien, erläuterte der Grafik-Chef der Zeitung, Farid Mortazavi.
Er spielte damit auf die umstrittenen dänischen Karikaturen des Propheten
Mohammed an, die in der islamischen Welt für Aufruhr sorgen.
Der
iranische Präsident Ahmadinejad hat international empörte Reaktionen
ausgelöst, als er zur Tilgung Israels von der Landkarte aufrief und den
Holocaust leugnete. Im aktuellen Streit um die Mohammed-Karikaturen sagte er
nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Mehr: "Wenn eure Zeitungen
frei sind, wieso drucken sie nichts über die Unschuld der Palästinenser und
wieso protestieren sie nicht gegen die von den Zionisten begangenen
Verbrechen?"
Eine ähnliche Initiative wie die iranische Zeitung hat am Wochenende
bereits die moslemische "Arab-European-League" gestartet. Sie hat drei
"Cartoons" auf ihre Internetseite (http://www.arabeuropean.org)
gestellt, die den Holocaust ins Lächerliche ziehen. "Wenn jetzt die Zeit
ist, Tabus zu brechen und alle roten Linien zu überschreiten, wollen wir
dabei sicher nicht zurückstehen", lautet die Begründung für die Aktion.
Die radikal-islamischen Taliban haben die islamische Welt zum Heiligen Krieg
(Jihad) wegen der Mohammed-Karikaturen aufgefordert. Taliban-Sprecher Qari
Yousif Ahmadi sagte der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag, die Rebellen
würden wegen der Veröffentlichungen nun dänische Soldaten ins Visier nehmen.
"Alle ausländischen Invasoren in Afghanistan sind unser Ziel, wegen der
Beleidigungen werden wir aber besonders dänische Soldaten angreifen." In
Afghanistan kam es erneut zu zahlreichen Demonstrationen gegen die
Karikaturen.
Auf der Eingangsseite zu haGalil
http://www.hagalil.com finden Sie
Hinweise auf einige Artikel zum Thema, u.a. aus dem Standard, der Presse,
von n-tv, telepolis, honestly-concerned, der Frankfurter Rundschau, der
Tageszeitung, dem Neuen Deutschland, der Tagesschau, Aviva, JTA und vielen
anderen.
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