UN-Botschafter Dan Gillerman:
"Der Iran bereitet den nächsten Holocaust vor"
Ausgerechnet am Holocaust-Gedenktag forderte der iranische
Delegierte bei den UN eine "wissenschaftliche Überprüfung", ob die Schoah
überhaupt stattgefunden hat.
"Es muss mit wissenschaftlichen Mitteln überprüft werden,
ob der Holocaust stattgefunden hat", hieß es in einem offiziellen Dokument,
das eine iranische Delegation den Vereinten Nationen (UN) in New York
vorgelegt hat. Das Dokument wurde brieflich als Stellungnahme zum
internationalen Holocaust-Gedenktag an den Präsidenten der Vollversammlung
gesandt.
Der Iran beschuldigt das "zionistische Regime", das "Leiden des jüdischen
Volkes in der Vergangenheit benutzt" zu haben, "um die Verbrechen gegen die
Palästinenser in den besetzten Gebieten zu verdecken." Außerdem hieß es in
dem iranischen Dokument, dass "auf der Grundlage der Grundsätze der
Demokratie die historischen Ereignisse uneingeschränkt überprüft werden
müssen. Man kann die Vernichtung eines Volkes nicht für politische Zwecke
ausnutzen."
Der israelische UN-Botschafter Dan Gillerman warnte die
UN-Vollversammlung: "Die Eskalation in den Erklärungen des iranischen
Präsidenten gegen Israel und die Leugnung des Holocaust beinhalten eine
wirkliche Bedrohung der Volksvernichtung. Der Iran bereitet den nächsten
Holocaust vor".
Am Freitag fanden in Gedenkstätten ehemaliger
Konzentrationslager in ganz Europa Gedenkveranstaltungen statt. Auch in
mehreren Regierungsinstitutionen gab es Veranstaltungen und Sondersitzungen.
Die zentrale Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Holocaust in Polen
fand im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau statt. In Budapest wurden an
einem Gedenkstein Blumen und Schuhe niedergelegt. In einer symbolischen
Geste zum Gedenken an die polnischen Juden, die im Holocaust ermordet
wurden, fuhr gestern ein Zugwaggon aus der Kriegszeit, der mit einem
Davidsstern gekennzeichnet war, durch Warschau. In Boston besuchten Dutzende
die Gedenkstätte der Stadt zum Gedenken an die Holocaust-Opfer.
(Yedioth Aharonoth, Haaretz, israel.de) |