Zwei aktuelle Beispiele:
Moslemische Intoleranz
Wie viel mehr moslemische Intoleranz ist die
zivilisierte Welt gewillt zu tolerieren? Eine ganze Menge, wenn zwei
Ereignisse dieser Woche Hinweise dafür sind.
Aus Jerusalem Post, 14.09.2005
Im ersten Fall wies der britische Premierminister Tony
Blair den Vorschlag ranghoher Berater ab, den Schoah-Gedenktag in
Großbritannien abzuschaffen. Die Berater waren der Ansicht, das jährliche
Gedenken an die Schoah könnte die Moslems in Großbritannien kränken.
Im zweiten Fall entwarf das Internationale Komitee des Roten Kreuzes einen
Vorschlag, nach dem Israels Roter Davidstern sein Logo einer mehr
"neutralen" Kristallform anpassen solle, damit moslemische Länder nicht so
sehr gekränkt seien wie sie es durch das jetzige Symbol des Davidsterns
sind.
Es ist sicherlich ein positives Zeichen, dass Blair so viel gesunden
Menschenverstand besaß, um die Idee abzuschlagen, den Schoah-Gedenktag in
einen umfassenderen "Genozid-Tag" einzugliedern, der vermutlich zur Bühne
pro-palästinensischer Proteste geworden wäre. Was allerdings Sorgen bereitet
ist die Tatsache, dass Blairs ranghohe Berater diesen gesunden
Menschenverstand nicht besaßen. Dass sie fähig sind, solch eine Idee
überhaupt einzubringen, zeigt, wie sehr Europa moslemischem Antisemitismus
nachgibt.
Mit der Rotkreuz-Geschichte ist es das gleiche. Der Rote Davidstern kämpft
seit Jahrzehnten um die Anerkennung als Vollmitglied in der aus der Schweiz
stammenden humanitären Bewegung und stößt dabei immer wieder auf die
Ablehnung arabischer Mitgliedsländer. Und auch hier müssen moslemische
Empfindlichkeiten besänftigt werden. Arabische Mitgliedstaaten weigern sich,
den Medizinern aus dem jüdischen Staat, die unter dem jüdischen Symbol
arbeiten, die gleichen Privilegien und die gleiche Immunität zu gewähren,
die sie selbst als Mitglieder des Internationalen Roten Kreuzes genießen.
Und dies trotz der Tatsache, dass moslemische Mitgliedstaaten der
Organisation das Recht erhielten, den roten Halbmond anstelle des Kreuzes
als Symbol zu verwenden.
Während der letzten fünf Jahre, in denen das Internationale Rote Kreuz dem
Roten Davidstern trotzig den offiziellen Status verweigerte, pumpte das Rote
Kreuz jährlich Millionen von Dollar in die Gesellschaft des
palästinensischen Roten Halbmonds. Natürlich ist an der Gesellschaft des
palästinensischen Roten Halbmonds nichts wesentlich falsches – mit Ausnahme
eines kleinen Bruchs humanitärer Regeln: Die Ambulanzen des
palästinensischen Roten Halbmonds wurden benutzt, um Waffen und
Sprengstoffgürtel für Terroristen zu schmuggeln und um Bewaffnete zu ihren
Zielen zu bringen. Hierzu gehörte mindestens eine Person (Waffa Idris), die
sich bei einem Selbstmordanschlag innerhalb Israels in die Luft sprengte.
Mittlerweile hat der Rote Davidstern auf Bitten des palästinensischen Roten
Halbmonds Blutkonserven an diesen geliefert und Palästinenser zu dringenden
medizinischen Behandlungen nach Israel transportiert.
Niemand hat den Vorschlag eingebracht, dem palästinensischen Roten Halbmond
solle auf Grund dieses regelwidrigen Verhaltens die Mitgliedschaft im
Internationalen Roten Kreuz verwehrt werden und er solle auf Benutzung des
geschützten Logos verzichten. Und mit Ausnahme des amerikanischen Roten
Kreuzes und zu wenig weiterer Mitglieder des Internationalen Roten Kreuzes,
hat niemand vorgeschlagen, dass Israels humanitären Helden die Anerkennung
für ihre ehrenwerte Arbeit, die sie unter dem Symbol des jüdischen Volkes
tun, gegeben werden sollte.
Es ist offensichtlich, dass Werte, die dem Westen lieb sind –Werte wie
Gerechtigkeit, Gleichheit und kultureller Pluralismus-, einfach aus dem
Fenster geworfen werden, wenn auf der einen Seite der Widerstand gegen die
Intoleranz einer Milliarde Moslems steht und auf der anderen Seite die
Kränkung von ein paar Millionen Juden. Darüber hinaus kann man annehmen,
dass kompromittierende westliche Werte auf Kosten der Juden einfach ein
jüdisches Problem ist.
Doch das ist es nicht. Die Intoleranz, die gegenüber Juden gezeigt wird,
kann und wird auch gegenüber Christen gezeigt, wie z. B. kürzlich die
Ausschreitungen palästinensischer Moslems gegen palästinensische Christen in
Bethlehem gezeigt haben. Das Massaker an Christen im Sudan ist ein weiteres
Beispiel. Und so auch die Zerstörung der Buddhas von Bamijan durch die
Taliban im Jahr 2001.
Europa ist kaum immun gegenüber solchen Vorfällen, wie der Kontinent
verspätet feststellt. In England, wo die Aufhebung des Schoah-Gedenktages
initiiert wurde, sind größere Dinge im Gange. Der Hauptanstoß für diese Idee
kam vom Moslemrat von Großbritannien, der palästinensische
Selbstmordanschläge gerechtfertigt und den extremistischen Prediger Yusuf
al-Qaradawi verherrlicht hat.
Überall in Europa haben sich Regierungen geweigert zuzugeben, in welch
großem Ausmaß fundamentalistische Moslems für antisemitische Gewalt
verantwortlich sind. Und genauso wortkarg konfrontieren sie die zunehmend
dreisten Fundamentalisten in ihrer Mitte.
Europäer sollten jedoch wissen, dass die fundamentalistische moslemische
Gemeinschaft in Europa, die danach trachtet, die Juden und den jüdischen
Staat zu delegitimieren, die gleiche Gemeinschaft ist, die offensichtlich
die mörderischen Bombenattentate in Madrid und London produziert hat. Der
Kampf um Freiheit vom islamistischen Terror beginnt mit grundlegendem
Beharren auf den Rechten aller Menschen, die nicht Moslems sind, und dazu
gehört auch das jüdische Volk. Die Alternative –Besänftigung- hat in der
Vergangenheit nicht gut funktioniert und lädt wahrscheinlich sogar zu mehr
moslemischer Intoleranz in der Zukunft ein.
NahostFocus
hagalil.com 19-09-2005 |