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Ausgrabungen in Caesarea:
Die Villa des reichsten Christen wurde verbrannt

Von Ulrich W. Sahm, Caesarea

Der Besitzer der größten Villen im Heiligen Land war Christ und verlor sein Anwesen durch Brandschatzung. Die Fußböden seines 1500 Quadratmeter großen Palastes sind mit Mosaiken geschmückt. Allein in seinem "Wohnzimmer", 14,5 mal 16 Meter groß, hatte er einen steinernen Teppich anlegen lassen mit 120 Vogelabbildungen in runden Medaillons, darunter Pelikanen, Enten und Flamingos. Um sie herum jagten einander Elefanten, Wildschweine, Hunde, Antilopen und Bullen.

Im zweiten Stock besaß er einen handgefertigten Tisch mit einem gläsernen Mosaik, wie man seinesgleichen in der ganzen Welt noch nirgendwo gefunden hat. Mit einer besonderen Technik war jedes einzelne Glasstück mit dünnem Goldblatt belegt oder mit leuchtenden Farben geschmückt. Als die Araber kamen und die Villa des Christen verbrannten, stürzte dieser einzigartige Tisch kopfüber vom ersten Stock ins Erdgeschoss und muss jetzt in mühseliger Arbeit renoviert werden. Obgleich der christliche Besitzer der Villa vielleicht sogar der steinreiche Herrscher von Palästina Primae war, ist sein Name (noch) unbekannt.

Die Villa wurde im Jahr 631 von den arabischen Eroberern zerstört, als sie alles brandschatzten, was ihnen im Weg stand. Der Villenbesitzer war einer der letzten Byzantiner im Heiligen Land. In Caesarea, nahe dem Golfplatz und zwischen Villen reicher Israelis, stießen Soldaten 1950 auf den Mosaikfußboden, als sie für die Nacht auf dem strategischen Hügel mit Meerblick Schützengraben ausheben wollten. Nach einer Notgrabung wurde damals das kostbare "Vögelmosaik" mit Sand zugeschüttet und erst in jüngster Zeit durch eine Ausgrabung der Antikenbehörde wieder freigelegt. Dabei wurde auch der Tisch mit dem Glasmosaik entdeckt. Unter den Motiven auf den eingelegten Glasstücken sind Kreuze, was beweist, dass der Besitzer der Riesenvilla ein Christ war. Trotz der Dimension des Gebäudes schließt der Archäologe Ronni Reich aus, dass es sich um eine Kirche handelt. "Wir vermuten, dass der Besitzer eher ein weltlicher Christ war, der Geschmack an der Mode der Tiefabbildungen gefunden hat", sagt Jacques Neguer von der Antikenbehörde. "Die Mosaikkünstler kamen mit Katalogen zu den reichen Leuten, die dann anhand der Abbildungen die Motive auswählten, mit denen sie ihre Fußböden schmücken ließen."

Das Mosaik mit den 120 Vogelmotiven und anderen Tieren wurde so gefestigt, dass heutige Besucher es wie sogar betreten dürfen, während der kostbare Tisch mit dem Glasmosaik erst noch in den Labors des Jerusalemer Rockefeller-Museums erforscht und renoviert werden muss. Er ist so selten und empfindlich, dass er bei einer Pressetour in Caesarea, nahe dem von König Herodes errichteten Hafen, von niemandem berührt werden durfte.

Dr. Sefi Porat, der Ausgräber, sagte: "Sowie wir wieder Geld haben, können wir vielleicht auch den Eingangsbereich der Villa freilegen. Üblicherweise gibt es dort eine Inschrift mit dem Namen des Erbauers der Villa oder des Stifters der Mosaiken." Kein einziges Textdokument wurde bisher gefunden und auch in der Literatur haben die Forscher keinen Hinweis auf den vermutlich reichsten und vielleicht gar mächtigsten christlichen Byzantiner in der Zeit der arabischen Eroberung gefunden.

© Ulrich Sahm / haGalil.com

hagalil.com 21-09-2005

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