Zum
kommenden Schuljahr:
Die Chabad Talmud Tora Schule
Irene Runge
Chabad Lubawitsch Berlin ist Betreiber einer neuen
jüdischen Privatschule, die noch in diesem Jahr in Berlin eröffnet wird.
Diese »Talmud Tora Schule« nimmt mit Beginn des kommenden Schuljahres, also
nach Ende der Sommerferien, ihren regulären Betrieb auf. Durch das Land
Berlin wurde die Bildungseinrichtung bereits anerkannt.
Wie weiter zu erfahren war, ist diese Schule als eine bei
der Jüdischen Gemeinde zu Berlin angegliederte Institution zu verstehen. Der
Vorstand der Jüdischen Gemeinde unterstützt das Gesamtvorhaben. Für die
erste Klasse sind bereits 18 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Die
Schulgeldregelung entspricht der in den anderen jüdischen Schulen in Berlin.
Nach Auskunft von
Rabbiner
Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch Berlin kommen diese
Schulkinder aus jüdischen Familien, die den Wunsch geäußert haben, im Rahmen
der wachsenden Berliner Einheitsgemeinde einen mehr traditionell
orientierten Unterricht besuchen zu können. Erziehungs-Schwerpunkt dieser
»Jüdische Traditionsschule Talmud Tora« wird neben herkömmlichen
Unterrichtsfächern vor allem die Vermittlung jüdischen Wissens sein.
Der Unterricht erfolgt zunächst in einem Gebäude, das das Bezirksamt
Charlottenburg-Wilmersdorf vorübergehend zur Verfügung gestellt hat. Hier,
am Spandauer Damm, ist auch der Kindergarten von Chabad Lubawitsch
untergebracht. Nach Angaben des Gemeindevorsitzenden Albert Meyer war es aus
zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht möglich, diesen neuen
traditionellen Zweig in die bestehende Grundschule der Einheitsgemeinde
(Heinz-Galinski-Schule) zu integrieren. Gleichwohl bestehe die Absicht, dies
im folgenden Schuljahr zu realisieren.
Die Initiative von Chabad Lubawitsch erweitert das Bildungsangebot für
jüdische Kinder. In Berlin gibt es bereits eine Reihe konfessionell
geprägter Bildungseinrichtungen, vorrangig evangelische und katholische. Die
neue jüdische private Grundschule dürfte auch als eine Antwort auf die
politischen Debatten um Religionsunterricht bzw. die Einführung eines
Werteunterrichts für alle Kinder aufgefasst werden. Absehbar ist, dass
angesichts der großen Zahl muslimischer Kinder die Anzahl staatlich
anerkannter muslimischer Privatschulen ebenfalls steigen wird.
Rabbiner Teichtels
Schiur im Knast
hagalil.com 04-07-2005 |