Oberster Gerichtshof:
Petition gegen Entschädigungsgesetz abgelehnt
Die Führung des Regionalrates der "Gazaküste" hob die
Meinung des Richters Edmund Levi hervor, der als einziger Richter ein
Minderheitenurteil gegen das von der Knesset verabschiedete Gesetz "Räumung
gegen Entschädigung" verfasst hatte, und erklärte, dass "das Volk ein
anderes Urteil gefällt hat".
Auch das politische Forum der Siedlerbewegung
nahestehenden politischen Kreise ist verärgert über die Entscheidung des
Obersten Gerichtshofs (Bagaz): "Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs
ist ein Zusammenbruch des letzten Bollwerks des demokratischen Systems in
Israel", sagte der Knessetabgeordnete Effi Eitam. Nadia Matar betonte, dass
"die Richter des Obersten Gerichtshofs der PLO hörig" seien. Der
Knessetabgeordnete Oron, einer jener, die das Gesetz formuliert hatten: das
Gericht hat den Stempel der Legitimation aufgedrückt.
Dies sind nur einige der stürmischen Reaktionen über das Urteil des Obersten
Gerichtshofs heute morgen (Donnerstag), welches die Petitionen gegen das
Gesetz der "Räumung gegen Entschädigung" zurückgewiesen hat.
Der Knessetabgeordnete Benny Alon, einer der Antragsteller, sagte nach dem
Urteilsspruch: "Ich identifiziere mich natürlich mehr mit der Meinung des
Minderheiten-Richters Edmund Levi, der das Gesetz als himmelschreiendes
Unrecht bezeichnet hatte. Aber als Gesetzgeber habe ich für eine Trennung
der Gewalten gekämpft und ich kämpfe weiterhin dafür. Wir in der Knesset
heben Gesetze auf. Darum wollte ich nicht, dass die Richter die Gesetze
aufheben. Ich habe nur um die Rücknahme einer administrativen Order gebeten.
Und das ist abgelehnt worden. Ich kämpfe in der Knesset für die Aufhebung
von Gesetzen und nicht hier im Obersten Gerichtshof, obwohl ethisch gesehen,
mein Herz mit Richter Levi schlägt."
Der Regionalrat der "Gazaküste" jedoch behauptet, dass der Oberste
Gerichtshof dem Volk nicht zuhört. Der Ratsleiter, Avner Shimoni, erklärte:
"Da die Richter des Obersten Gerichtshofs nicht gekommen sind, um zu sehen
was Gush Khatif überhaupt ist, war es ihnen unmöglich, ein passendes und
ausgewogenes Urteil zu fällen, was auf die allgemeine Problematik mit dem
Obersten Gerichtshof hinweist, der größtenteils von Vertretern eines sehr
spezifischen Sektors besetzt ist.". Laut den letzten Umfragen fällt das Volk
ein anderes Urteil als der Oberste Gerichtshof.
Außerdem hiess es in Gush Khatif: "Die Beratungen des Richtergremiums um die
Petitionen war hastig im Vergleich mit früheren Diskussionen über das Thema
und besonders im Vergleich mit der Diskussion um den Teilungszaun." "Die
grobe Diskriminierung durch den Obersten Gerichtshof wird den Kampf um Gaza
nur vergrössern und zwar zu Gunsten des Urteilsspruches des Volkes".
Matar: "der Oberste Gerichtshof – der operative Arm des Hamas"
Die Leiterin der rechtsgerichteten Bewegung "Frauen in
Grün", Nadia Matar, sagte: "Heute morgen bewiesen Richter des Obersten
Gerichtshofs, dass wie im Internationalen Gerichtshof in Den Haag, die
meisten Richter der PLO hörig sind, und versuchen, einen operativen Arm der
Hamaspolitik darzustellen – einer Politik der Abschiebung von Juden von
ihrem Land. Das israelische Volk wird die anti-semitische und anti-ethische
Entscheidung des Gerichtshofs nicht würdigen, und mit aller Kraft die
Durchführung des Abschiebungsplans verhindern."
Matar fügte hinzu: "In naher Zukunft, wenn es hier einen Umsturz geben wird
und die politische Führung endlich eine jüdische, zionistische, stolze und
wirkliche Führung sein wird, werden wir den Urteilsspruch des Obersten
Gerichtshof nutzen, um den arabischen Feind aus Israel zu vertreiben."
Ynet, Botschaft des Staates Israel
Rückzugsplan:
Legal aber nicht legitim
hagalil.com 09-06-2005 |