300 Festnahmen:
Protestaktionen gegen Siedlungsräumung
Trotz der nachrichtendienstlichen Informationen und
einem Aufgebot von 4.000 Polizisten ist es rechten Demonstranten am Montag
gelungen, landesweit 39 Kreuzungen zu blockieren und schwere
Verkehrsbehinderungen zu verursachen. Die Polizei nahm 292 Demonstranten
fest, 122 alleine in Jerusalem. 56 weitere Demonstranten wurden zum Verhör
festgehalten. Die Polizei erklärte, dass der Vorfall gestern gezeigt habe,
dass man nicht in der Lage sei, mit einer solch großen Anzahl von
gleichzeitigen Blockaden fertig zu werden.
Zu den schwersten Zwischenfällen kam es in Jerusalem.
Demonstranten an der Bar Ilan–Straße und an der Einfahrt zur Stadt bewarfen
Polizisten und Feuerwehr mit Steinen. Ein Polizist wurde leicht im Gesicht
verletzt. Ein arabischer Zivilist wurde von den Demonstranten angegriffen
und von der Polizei gerettet.
Die größte Demonstration, die gestern im Zentrum des
Landes registriert wurde, fand an der Ausfahrt nach Givat Shmuel auf der
Geha-Straße statt. Nach Einschätzung der Polizei von Tel Aviv versammelten
sich ca. 1.000 Menschen, von denen sich Dutzende auf die Straße legten und
an den Händen fassten.
Nördlich davon, an der Mursha-Kreuzung, demonstrierten
weitere 100 Abkopplungsgegner. 15 von ihnen wurden festgenommen. An der
Glilot-Kreuzung wurden 22 Demonstranten festgenommen, die die Straße
versperrt hatten.
Die meisten der festgenommenen Rechten weigerten sich
gestern, sich der Polizei zu erkennen zu geben. Dies teilte der gemeinsame
Stab der Bewegung gegen die Abkopplung mit. Von dort wurde berichtet, dass
weitere Hunderte von Demonstranten um ihre Festnahme baten, jedoch
abgewiesen wurden. Ein Staatsanwalt der Knessetfraktion "Die Nationale
Einheit" (HaIchud HaLeumi) wird sich heute für die Freilassung Dutzender
Jugendlicher einsetzen.
Der Siedlerrat für die Westbank und den Gazastreifen
teilte mit, dass zwischen ihm und der Organisation der Blockaden keine
Verbindung bestehe und dass dies nicht seine Art sei, die Bevölkerung zu
beeinflussen.
Ha'aretz, Botschaft des Staates Israel
hagalil.com 18-05-2005 |