antisemitismus.net / klick-nach-rechts.de / nahost-politik.de / zionismus.info

haGalil onLine - http://www.hagalil.com
     

  

Spenden Sie mit PayPal - schnell, kostenlos und sicher!

hagalil.com

Search haGalil

Veranstaltungskalender

Newsletter abonnieren
e-Postkarten
Bücher / Morascha
Musik

Koscher leben...
Tourismus

Aktiv gegen Nazi-Propaganda!
Jüdische Weisheit
 

 

Normalzustand:
Verarmte Israelis

Von Schimschi Zahubi

Das Bild des reichen Juden hat weltweit Bekanntheit erlangt. Durch die Enteignung der jüdischen Vermögen konnte Deutschland mit der Eroberung der Welt beginnen und auch nach dem verlorenen Krieg waren jüdische Vermögen Grundlage vieler wieder auferstandener Unternehmen. Das nächste Klischee waren die vermögenden jüdischen Amerikaner, die ihren Einfluss nutzten, um die Invasion der Alliierten zu forcieren.

In diesen festgesteckten Rahmen passen verarmte Juden überhaupt nicht hinein. Erst mit dem Niedergang großer Unternehmen, den Verlusten auf den internationalen Börsen, den Kosten für kriegerische Auseinandersetzungen und dem Anwachsen der weltweiten Arbeitslosigkeit lässt sich das Bild des jüdischen Schnorrers, wie er im Stetl Osteuropas gut bekannt war, neu ausmalen. Im Zuge der massenweisen Verarmung vieler Arbeitsloser sind auch arme Juden nicht mehr undenkbar geworden.

Welche Rolle spielen jedoch Berichte über ruinierte Bürger des Staates Israel ? Ist dies vielleicht eine neue Art von Antisemitismus ? Soll dargestellt werden, daß die Geldgier von Juden derart skrupellos daherkommt, daß sogar Glaubensgenossen unter ihr zu leiden haben? Oder galt das Vorurteil des kapitalistischen Systems in Israel, wo Verarmung schon deswegen undenkbar schien, zumal das gesamte Volk doch aus raffgierigen Juden bestünde?

Ein Bericht im deutschen Fernsehen zeigte Einzelschicksale, wie sie überall in der westlichen Welt zu finden sind. Warum also dieser Hinweis, es würde in Israel auf Kosten der Armen gespart werden? Wo würde denn nicht auf Kosten der Armen gespart? Sollte Israel verpflichtet sein, besser als andere zu wirtschaften, besser als andere Länder mit seinen Problemen fertig zu werden, eben als Gottes auserwähltes Volk auch in diesem Bereich ein Vorbild zu sein? Wie kommen solche Ansprüche in die Köpfe der Autoren?

Nach der Schulung von Gott selbst und der Übergabe der Heiligen Schrift mit der Aufgabe, die darin aufgelisteten Vorgaben an die gesamte Menschheit weiter zu reichen mag wohl der Schluss impliziert sein, in allen Bereichen des irdischen Daseins seine Überlegenheit auszuspielen. Doch schon während der Judenverfolgungen im römischen Reich, den Verfolgungen der Inquisition, der Vernichtung während des Dritten Reiches war klar geworden, daß jüdische Sonderwege, um zu überleben, eher die Ausnahme darstellten. So sollte aber auch verstanden werden, daß im Laufe weltweiter Entwicklungen auch Juden und damit deren Staat Israel kaum Ausnahmerollen überlassen werden.

Wenn in allen Ländern der Erde gedarbt wird, dann eben auch in Israel. Man sollte anerkennen, daß Israel ein leidlich normales Staatsgebilde darstellt und die Wunder, die vom Himmel kommen, auch hier nur die große Ausnahme darstellen. Man sollte erkennen, daß der enorm große Aufwand, seine zivile Bevölkerung vor Angriffen der Nachbarn zu schützen, seinen Preis hat. Man sollte anerkennen, daß Israel eine gigantische Leistung vollbracht hat, daß es die Einwanderer aus den Ostblockstaaten integriert hat, daß ein Rückgang in der Wirtschaftstätigkeit Israel stärker trifft als Staaten, die weniger Ausnahmecharakter zeigen, der sie auf ihrem Weg ihre Bevölkerung zu bewahren, beeinträchtigen könnte.

Ganz offensichtlich gilt es doch, durch diese Art der Berichterstattung darzulegen, daß Juden ihren hohen, an sich selbst gestellten Ansprüchen, nicht gerecht werden. Es gilt darzulegen, daß die Leiden, die der Weltgemeinschaft auferlegt wurden, damit der Judenstaat zustande kommt, umsonst waren. Es gilt darzulegen, daß zukünftige Opfer, die den Erhalt der Juden und ihres Staates gelten, nicht von Nöten seien. Also gilt auch, daß Bemühungen gegen aufkeimenden Antisemitismus keine Daseinsberechtigung hätten. Juden sind doch genauso unfähig und verletztlich wie alle anderen. Für sie sollten also auch keine Sonderrechte gelten. Juden, die nicht in Israel leben, sollten wie normale Minderheiten ausgegrenzt werden dürfen.

Der Ruf nach einer Normalität würde also nichts anderes bewirken, als daß Antisemitismus als "normalen" Fremdenhass zu bewerten sei, und gegen diesen bräuchte man nicht anders vorzugehen, als eben gegen normalen Fremdenhass auch, eigentlich gar nicht.

hagalil.com 06-01-2005

Werben in haGalil?
Ihre Anzeige hier!

Advertize in haGalil?
Your Ad here!

 

haGalil.com ist kostenlos! Trotzdem: haGalil kostet Geld!

Die bei haGalil onLine und den angeschlossenen Domains veröffentlichten Texte spiegeln Meinungen und Kenntnisstand der jeweiligen Autoren.
Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber bzw. der Gesamtredaktion wieder.
haGalil onLine

[Impressum]
Kontakt: hagalil@hagalil.com
haGalil - Postfach 900504 - D-81505 München

1995-2006 © haGalil onLine® bzw. den angeg. Rechteinhabern
Munich - Tel Aviv - All Rights Reserved