Neues von ganz rechts:
Jüdischer Tsunami?
Jänner 2005 - döw - Es musste ja so kommen: Neonazis und
andere Antisemiten machen sich im Internet Gedanken über eine jüdische
Urheberschaft der jüngsten Flutkatastrophe in Asien.
So findet sich auf der Site des wüst antisemitischen
Bundes für echte Demokratie (BfeD) ein von Gerhoch Reisegger ins Deutsche
übersetzter Text des australischen Verschwörungstheoretikers Joe Vialls.
Schon in der Einleitung wird angedeutet, wer hinter der tödlichen Flutwelle
steckt: "Nach dem Beinahe-Verlust von Afghanistan und dem Irak suchen die
Wall Street Banker verzweifelt nach Möglichkeiten die Welt weiterhin zu
kontrollieren, als plötzlich ganz kommod der Graben von Sumatra
explodierte."
Angebliche "Widersprüchlichkeiten der offiziellen Tsunami-Geschichte"
bringen die antisemitischen Sinnsucher einmal mehr auf die obligaten
jüdischen "Weltherrschaftspläne", die von den USA vor allem gegen die
Muslime umgesetzt werden würden. So wird von Vialls/Reisegger allen Ernstes
behauptet, ein "atomarer amerikanischer Gefechtskopf", der am Grund des
Sumatra-Grabens gezündet worden sei, hätte die Katastrophe ausgelöst.
Der oberösterreichische Rechtsextremist Reisegger machte sich schon mit
seiner auch in Buchform vorgelegten Verschwörungstheorie zu den
Terroranschlägen vom 11. September 2001 in der Szene einen Namen. Während er
in Österreich im revanchistischen und freiheitlichen Milieu ("Haus der
Heimat", Initiative Freiheitlicher Frauen usw.) als Referent herumgereicht
wird, sucht er im Ausland offen Kontakte zu Neonazis.
Zuletzt traf er sich etwa im Oktober 2004 in Moskau mit Kadern des
Kampfbundes Deutscher Sozialisten (KDS). Aus einem Bericht über diesen
"Meinungsaustausch": "Bei einem guten Tropfen und scharfen Gerichten gab es
mit dem revisionistischen Autor heiße Diskussionen über strategische Fragen
des Kampfes gegen den US-Imperialismus und seine zionistischen
Hintermänner."
hagalil.com
13-01-2005 |