Eine kleine Erinnerung:
Kreisky, Arafat und der Terror
Von Karl Pfeifer
Yasser Arafat ist hirntot sagen die einen, nein er ist tot, sagen die
anderen. Ach woher, seine Lage ist stabil trösten uns seine Freunde aus
Ramallah. Wie immer, Österreich, wäre nicht Österreich, wenn man sich gerade
jetzt nicht an den Mann erinnern würde, der Arafat seinerzeit einen
Persilschein ausgestellt hat. Und man denkt mit Nostalgie an die gute alte
Zeit, als die Österreicher in der Welt noch als die ersten Opfer der
Nationalsozialisten galten und es einen Bundeskanzler gab, der von vielen
Österreichern als zu groß und zu bedeutend, für das kleine Alpenland
gehalten wurde.
Das während der Zeit, als Bruno Kreisky am Ballhausplatz amtierte, es
doch nicht wenige palästinensische Terroranschläge gab, wird hier gerne
vergessen. Hier eine kleine Aufzählung, die nicht beansprucht vollständig zu
sein:
28. Dezember 1971, Österreich
Die PFLP-GC beansprucht die Verantwortlichkeit für Briefbomben, die an
verschiedene Empfänger in Israel aus Österreich abgesandt worden sind. Die
Briefbomben werden entschärft.
9. Januar 1973, Schönau
Drei Terroristen des Schwarzen September wurden nach einem missglückten
Anschlag gegen das Schloss Schönau, das als Transitlager für jüdische
Auswanderer aus der Sowjetunion benützt wurde, verhaftet.
26. Januar 1973, Österreich - Wien
Drei Terroristen des Schwarzen September wurden bei der Überquerung der
italienischen Grenze verhaftet. Sie wollten ein Transitlager für jüdische
Auswanderer aus der Sowjetunion in Wien angreifen.
28. September 1973, Marchegg
Palästinensische As-Saika Terroristen bestiegen einen aus der Slowakei
kommenden Zug und hielten drei aus der Sowjetunion auswandernde Juden als
Geiseln so lange fest, bis sich die österreichische Regierung verpflichtete
das Lager Schönau zu sperren. Die Terroristen wurden freigelassen.
22. April 1979, Wien
Eine Bombe verursachte großen Schaden an einem Gebäude, in dem sich eine
Synagoge befindet und mehrere jüdische Familien wohnen. Es gab keine Opfer.
Die Adler der Revolution (As-Saika) übernahmen die Verantwortung.
1.Mai 1981, Wien
Stadtrat Heinz Nittel, Präsident der Österreichisch-Israelischen
Freundschaftsgesellschaft von Mitgliedern der Abu Nidal Organisation
ermordet. Bahij Mohammed Younis später zu lebenslanger Haft verurteilt.
29. Juli 1981, Wien
Die Polizei wies zwei Araber aus, die Mitglieder der Abu Nidal Organisation
waren sowie den PLO-Vertreter in Athen, die verdächtigt wurden einen
Anschlag auf Bruno Kreisky zu planen. Die zwei Abu Nidal Mitglieder wurden
am Flughafen Schwechat gefasst, wo man in ihrem Gepäck eine größere
Quantität von Waffen und Munition fand.
29. August 1981, Wien
Mitglieder der Abu Nidal Organisation haben mit Maschinenpistolen die
Stadtsynagoge in der Seitenstettengasse angegriffen und zwei Menschen
getötet sowie 17 verletzt.
27. Dezember 1985, Rom und Wien
Vier Abu Nidal Mitglieder attackierten im Flughafen von Rom den El Al
Schalter, töteten 16 Menschen und verletzten 67. Gleichzeitig attackierten
palästinensische Terroristen den Wiener Flughafen, töteten zwei Menschen und
verletzten 47.
hagalil.com
05-11-2004 |