Tagung der Hermann-Cohen-Akademie:
Martin Buber - Denken und Wirken
Eine Retrospektive - Martin Buber zum 125.
Geburtstag
Internationale Tagung, 2.-5. Dezember 2004, Wien
"Ich habe keine Lehre,
aber ich führe ein Gespräch."
Martin Buber
Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der letzten Jahre in
Europa markieren das Ende der Nachkriegszeit und den Anfang des Neuen
Europa. Dies hat unmittelbare Konsequenzen für eine Reflexion über den Ort
des jüdischen Denkens in der europäischen Geistesgeschichte. Sechzig Jahre
nach der Schoa wird es immer deutlicher, dass wir über das verlorene
jüdische Erbe in Europa nicht mehr allein unter den Stichworten "Opfer" und
"Täter" reden können, sondern weit umfassender den jüdischen Beitrag als
eine Tradition, die Europa mitgeprägt hat, bewusst zu machen und zu bedenken
haben.
Im vorigen Jahr war der 125. Geburtstag von Martin Buber und im nächsten
Jahr wird es vierzig Jahre her sein, dass er 1965 in Jerusalem starb. Wie
viele jüdische Denker der Moderne hat Martin Buber sich um eine Jüdische
Renaissance in Europa bemüht. Als Religionsphilosoph, Erzieher, Literat und
Politiker hat er durch sein Wirken als Mensch und durch sein umfangreiches
Oeuvre weltweit einen bleibenden Einfluss auf das jüdische Denken in der
Moderne ausgeübt, den es jetzt in seiner Geburtsstadt Wien neu zu entdecken
gilt, als geistige Brücke zwischen Judentum und Abendland, über den Abgrund
der Geschichte.
Konzept:
Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau, Direktorin der Hermann-Cohen-Akademie,
z. Zt. Gastprofessorin, Institut für Philosophie der Universität Wien
Dr. Eleonore Lappin, Institut für Geschichte der Juden in Österreich, St.
Pölten
Univ.-Prof. Dr. Friedrich Stadler, Institut für Zeitgeschichte der
Universität Wien
Organisatoren:
Hermann-Cohen-Akademie für Religion, Wissenschaft und Kunst, Buchen/Odenwald
Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer
Aufarbeitung, Wien,
in Kooperation mit
Institut für Geschichte der Juden in Österreich, St. Pölten
Institut für Philosophie der Universität Wien
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Martin-Buber-Gesellschaft, Heidelberg
Programm:
Donnerstag, 2. Dezember 2004 Universität Wien
Hauptgebäude
Großer Festsaal
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
1010 Wien
Eröffnung
Ab 17.00 Uhr
Anmeldung
18.00 Uhr
Eröffnung der Tagung
Prof. Dr. Eveline Goodman-Thau, Jerusalem/Wien
Direktorin der Hermann-Cohen-Akademie
Grußworte
Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler, Wien
Rektor der Universität Wien
Univ.-Prof. Dr. Kurt Schubert, Wien
Dr. Ariel Muzicant, Wien
Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
Dr. Michael Häupl, Wien
Bürgermeister der Stadt Wien
Dr. Heinz Fischer, Wien
Bundespräsident der Republik Österreich
Eröffnungsvortrag
Univ.-Prof. Dr. Herbert C. Kelman, Cambridge, Mass.
Private Dialogue and Public Policy - Echoes from Martin Buber
Moderation:
Dr. Eleonore Lappin, Wien/St. Pölten
Empfang
Wappensaal des Wiener Rathauses
Freitag, 3. Dezember 2004 Palais Palffy
Martin Buber als europäischer Denker Josefsplatz 6
1010 Wien
9.00-9.45 Uhr
Eveline Goodman-Thau, Jerusalem
Begegnung im Zwischenraum von Humanismus und Heiligkeit-
Martin Buber als europäischer Denker
9.45-10.30 Uhr
Peter Kampits, Wien
Martin Buber und Emmanuel Lévinas
Kaffeepause
11.00-11.45 Uhr
Judith Buber-Agassi, Herzliya
Universalismus und Partikularismus in Martin Bubers Weltauffassung
11.45-12.30 Uhr
Jacob Golomb, Jerusalem
Buber between Nietzsche and Kierkegaard: From ‘Zarathustra’ to ‘I and Thou’
Mittagspause
14.30-15.15 Uhr
Joseph Agassi, Herzliya
The Place of Martin Buber on the Map of 20th Century Philosophy
15.15-16.00 Uhr
Klaus Dethloff, Wien
Martin Buber und Hermann Cohen
Kaffeepause
16.30-17.15 Uhr
Wolfdietrich Schmied-Kowarzik, Kassel
Martin Buber und Franz Rosenzweig
Schabbatfeier
Abendessen und Kamingespräch
Samstag, 4. Dezember 2004 Palais Palffy
Martin Buber: Der Jude und sein Judentum Josefsplatz 10
1010 Wien
9.00-9.45 Uhr
Shlomo Shoham, Tel Aviv
The Violence of Silence: Existentialism and Judaism in Martin Buber’s
Thought
9.45-10.30 Uhr
Eleonore Lappin, St. Pölten
Martin Buber und Wien
Kaffeepause
11.00-11.45 Uhr
Martin Treml, Berlin
Kulturwissenschaft aus dem Geist des Judentums: Bubers Jahre in Florenz und
Berlin
11.45-12.30 Uhr
Michael Löwy, Paris
Martin Bubers Sozialismus: Die Neue Gemeinschaft
Mittagspause
14.30-15.15 Uhr
Israel Koren, Kiryat Tivon
Mystical Aspects in Buber’s ‘I and Thou’
15.15-16.00 Uhr
Ron Margolin, Jerusalem
'Gog und Magog': Gnosticism and the Buber-Jung-Debate
Kaffeepause
16.30-17.15 Uhr
Klaus Davidowicz, Wien
Reden über Erziehung und Pfade in Utopia
Sonntag, 5. Dezember 2004 Palais Palffy
Vom Holocaust zum Staat Israel Josefsplatz 6
1010 Wien
9.00-9.45 Uhr
Paul Mendes-Flohr, Chicago/Jerusalem
Dialogue as Politics
9.45-10.30 Uhr
Dan Avnon, Jerusalem
Martin Buber. The Hidden Dialogue
Kaffeepause
10.45-11.30 Uhr
Andrea Poma, Turin
Schuldgefühle, Schuld und Sünde. Der Mensch von heute und das Bubersche
Denken
11.30-12.15 Uhr
Ilaria Bertone, Turin
The Translation of the Bible with Special Attention to the Period of
National Socialism
12.15-13.00 Uhr
Frank Stern, Wien
Zwischen Gesellschaft und Staat. Martin Bubers Aktualität im Nahost-Konflikt
Mittagspause
14.30-17.30 Uhr
Podiumsdiskussion: Israel in Europa
Statements: Mohammed Abu-Zaid, Ramallah
Herbert C. Kelman, Cambridge, Mass.
Paul Mendes-Flohr, Chicago/Jerusalem
Shlomo Shoham, Tel Aviv
Moderation: Eveline Goodman-Thau, Jerusalem/Wien
Informationen zur
Teilnahme:
Voranmeldung nicht erforderlich
Gebühren:
Gesamte Tagung 40 Euro
Tagesgebühr 15 Uhr
Studierende bis 26 Jahre gratis
Konferenzsprachen Deutsch und Englisch
Zimmerreservierung:
Wiener Touristen Information (0043-1)21114-444
Weitere Informationen:
Silke E. Wahle, wissenschaftliche Mitarbeiterin
info@hermann-cohen-akademie.de
Tel.: 0049-561-7395685
hagalil.com
22-11-2004 |