Palästinensischer Club in Wien befürwortet Terror:
"Machen wir die ganze Welt zu 'Falludscha'!"
Von Karl Pfeifer
Diese Aufforderung fand ich in einem Redebeitrag des
Arabischen Palästina-Clubs* zur Demonstration zum vierten Jahrestag der
Intifada in Wien am 25.9.2004. Dieser Wiener Club möchte offensichtlich den
blutigen Terror und den Obskurantismus auf die ganze Welt ausdehnen.
Mittlerweile haben sie ein "Österreichisch-Arabisches Kulturzentrum"
eröffnet, das als Frontorganisation dieser Terrorsympathisanten dienen soll.
Hier
Auszüge im Originalwortlaut:
"(...) Wir solidarisieren uns also mit der globalen Intifada, deren ersten
Zeichen im Irak und in Palästina zu sehen sind. Die Unterdrückung
globalisiert sich und macht sich zu einer Weltordnung. Der Widerstand soll
sich also auch globalisieren. In dieser Konfrontation wird die graue Zone
immer kleiner, und dies schon durch die Arroganz der Machthaber. Man kann
also nur auf einer der beiden Seiten sein: Entweder auf der Seite der
Unterdrückten und deren Widerstand, oder auf der Seite der Unterdrücker.
(...) Die kämpfende Bevölkerung hat das Recht, mit jedem Mittel gegen die
Besatzung zu kämpfen und keine Solidarität ist wahr, wenn dieses Recht
abgesprochen wird. Und gerade hier im Westen kann eine Friedensbewegung nur
aus den Verlusten der Besatzer entstehen, und nicht durch das Aufwaschen der
Gewissen einiger Intellektuelle. Wir solidarisieren uns also mit dem
Widerstand und brauchen dies nicht zu verstecken, um einen guten Eindruck
bei den Medienintellektuellen zu machen. (...)
Machen wir die ganze Welt zu "Falludscha"!
Es lebe die Intifada!
Hoch die internationale Solidarität!"
Was bedeutet "die ganze Welt" zu Falludja werden zu
lassen?
Memri berichtete in einer englischsprachigen Ausgabe am 1.
Oktober 2004 über "Islamistische Zwänge im Irak". Hier ein von mir
übersetzter Auszug:
Bekannt ist, dass Saddam Hussein und die Ba'th Partei bis
2000 eine säkulare pan-arabische Politik führten. In diesem Jahr startete
der Diktator seine "Glaubenskampagne" mit der Errichtung von Moscheen und
indem er vor seinen Reden Verse aus dem Koran zitierte. Als Teil seiner
"Glaubenskampagne" kündigte Saddam Hussein an, dass Frauen die Arbeit
aufgeben und in den Haushalt zurückkehren sollten unter dem Vorwand, dass
Frauen "für Kosmetik und Kleider mehr ausgeben als sie am Arbeitsplatz
verdienen."
(Al-Hayat (London), September 13, 2003)
Nach der Beseitigung des Saddam Regime im April wurde eine
bislang unbekannte Freiheit möglich. Vielleicht niemals zuvor wurden während
eines sich im Gang befindlichen militärischen Konflikts Pressefreiheit,
Freiheit der Assoziation und zur Bildung politischer Organisationen und
Freiheit des Handels eingeführt. Diese Freiheiten benützend sind
islamistische Bewegungen in verschiedenen Teilen des Landes entstanden. So
auch im sogenannten "Sunnitischen Dreieck", im Nordwesten des Iraks. Den
sunnitischen Arabern, eine Minderheit im Irak, bedeutete der Fall des Ba'th
Regimes, den Verlust, einer fast totalenHerrschaft und das bestärkt ihren
Wunsch, die Macht mit allen Mitteln wieder zu erlangen. Die Gruppe des in
Jordanien geborenen Abu Musa'ab Al-Zarqawi' "Al-Tawheed wa-Al-Jihad"
(Monotheismus und Jihad), die mit Al-Qa'ida verbündet ist, ist unter den
Sunniten aktiv. Daneben gibt es noch eine Reihe von islamistischen
Bürgerwehren oder ad hoc islamistische Gruppen, inclusive die Mitglieder der
Mahdi Armee, die selbständig tätig sind, die Drohungen und Einschüchterungen
benützen, um einen islamistischen Lebenswandel dem säkularen Teil der
Gesellschaft aufzuzwingen.
Die Folgen der islamistischen Zwänge
Es scheint, dass dieser islamische Extremismus, den Irak,
oder wenigstens einen Teil zu einer repressiven Theokratie umwandeln könnte,
der an den Iran und Saudi-Arabien erinnert und vielleicht auch an das
beseitigte Taliban Regime in Afghanistan. Sollte dies geschehen, dann wäre
das Resultat ein Regime in dem sich selbst ernennende Geistliche eine Form
der religiös-sanktionierten Unterdrückung anstatt der alten säkularen
Ideologie einführen würden.
Dies und die Verweigerung der persönlichen Freiheiten
würde die Hoffnung der Mehrheit der Irakis für eine demokratische
Regierungsform enttäuschen, und wieder zu einem Massenexodus irakischer
Intellektueller und ausgebildeter Irakis führen, d.h. das Land würde
Experten verlieren, die so nötig sind, um die ruinierte Wirtschaft und die
zusammenbrechende Infrastruktur wieder aufzubauen. Das würde den Zerfall des
Iraks, so wie wir ihn heute kennen, bedeuten.
Verschiedene Gruppen von Verbrechern und Bürgerwehren
haben die Bedingungen der Gesetzlosigkeit ausgenützt, welche die Beseitigung
des Saddam-Regimes begleiteten und die Unfähigkeit der Zentralregierung im
Irak das Gesetz in vielen Teilen des Landes durchzusetzen und so ist in
einigen Regionen die Situation von Unsicherheit gekennzeichnet. Diese
Verbrecher- und Bürgerwehrgruppen nützen dies aus, um die gebildete Elite zu
zwingen sich den islamistischen Normen der religiösen Orthodoxie – die dem
saudischen Wahabismus ähneln, und die bislang der historischen Realität des
Iraks mit seiner ethnischen und religiösen Koexistenz fremd waren – zu
unterwerfen.
Die Islamisten wollen sich aber nicht mit der Einführung
der Sharia (islamischen Gesetz) im Irak begnügen, sie wollen wie der
islamistische Terrorist Abu Mus'ab Al-Zarqawi erklärt "den Sturz der Regime
in den Nachbarstaaten und die Befreiung von Jerusalem"
(Al-Hayat (London), September 10, 2004)
Die islamische Republik Falluja
Falluja, ungefähr 60 km westlich-südwestlich von Bagdad im
nördlichen Teil Zentraliraks ist das Herz des sunnitischen Dreiecks. Es war
eine der irakischen Städte, die loyal zu Saddam standen, viele der Einwohner
arbeiteten seinerzeit in den Nachrichtendiensten des Regimes. Die Provinz,
zu der Fallujah gehört umfasst ein Drittel des Iraks und ist somit die
größte im Land. Die Provinz grenzt an Syrien, Jordanien und Saudi-Arabien
und war immer schon unter islamistischen Einfluß und ist auch ein Zentrum
des Schmuggels mit den drei benachbarten Staaten. In Falluja befinden sich
pro Kopf der Bevölkerung die meisten Moscheen im Irak.( Al-Hayat (London),
November 10, 2003)
Fallujah wird jetzt von "Mujahideen" (Jihad Krieger)
regiert, sowohl aus Einwohnern der Provinz als auch Islamisten aus anderen
Ländern. Scheich Abdallah Al-Janabi, ein islamistischer sunnitischer
Geistliche, folgt dem Beispiel des Talibananführers Mullah Omar und ernannte
sich zum Emir (militärisch-religiöser Führer) und erklärte Falluja zur auf
der Schari'a gründenden Islamischen Republik.( Al-Hayat (London), September
9, 2004) Als ein Reporter der Londoner Al-Sharq Al-Awsat sich über die
Identität dieser Mujahideen erkundigte, erhielt er die Antwort, jedermann
der "maskiert" (mulatham) ist und eine Waffe trägt. Mit anderen Worten, das
Gesicht hinter einer Maske kann eher das eines Kriminellen sein, als eines
Mannes, der Märtyrer sein möchte. Neben ihren sogenannten
Widerstandaktivitäten, erzwingen diese Mujahideen die Shari'a in der Stadt.
Oft zeigen sie die Übertreter auf ihren offenen Lastwägen und peitschen sie
öffentlich aus, mit Fanfaren und inmitten einer Feier. Der Verkauf von
Alkohol ist streng verboten und die Kinos wurden geschlossen.
Nichtislamische CDs und Videos werden oft als Pornografie klassifiziert und
vernichtet. Verurteilung im summarischen Verfahren sind nicht ungewöhnlich,
wenn das Opfer verdächtigt wird ein Spion zu sein. Die Hinrichtungsmethode,
ob durch Kugel oder das Schwert, wird vom Geistlichen bestimmt, der das
Urteil fällt.
Vom religiösen Establishment in der Stadt unterstützt,
erlassen die Mujahideen verschiedene Verordnungen, die politische und
persönliche Freiheit einschränken. In der sogenannten "Islamischen Republik
Fallujah" sind politische Parteien und Vereinigungen verboten, die Friseure
müssen die Haare ihrer Kunden nach islamischen Normen schneiden und dürfen
die Bärte nicht stutzen. Die Schönheitssalons für Frauen wurden geschlossen
und es ist verboten in den Kaffeehäusern Karten oder Domino zu spielen. Wer
diese Verbote missachtet wird öffentlich ausgepeitscht. (Al-Sharq Al-Awsat
(London), June 6, 2004, und Al-Hayat (London), September 9, 2004)
* in http://www.intifada.at/ fand ich folgende
Selbstbeschreibung:
Der Arabische Palästina-Club (APC) wurde im Jahr 1978 als Nachfolgeverein
des Arabischen Palästina-Sportclubs gegründet. Der Verein betrachtet sich
als einen panarabischen Kultur- und Sportverein, der sich auch politisch mit
arabischen Themen befasst, vor allem mit der Palästina-Frage. Die
Mitgliedschaft ist nicht nur für Personen aus dem arabischen Raum möglich,
sondern auch für alle solidarischen Menschen.
Ziele des Vereins:
Schaffung einer demokratischen, überparteiischen und unabhängigen arabischen
Organisation in Österreich,
Präsentation und Vermittlung der arabischen Kultur und Geschichte in der
österreichischen Gesellschaft,
Solidaritätsarbeit für den Befreiungskampf der unterdrückten arabischen
Nation und Unterstützung der internationalen Solidaritätsbewegung mit allen
verfolgten und freiheitsliebenden Nationen und Völkern.
Der Aktivitätsbereich des APC streckt sich von Sport, über Kultur und Kunst
bis hin zu öffentlichen politischen Aktivitäten.
Laufende Projekte:
Fußball: Das gleichnamige Fußballteam trainiert jeden Samstag auf der
Schmelz/ Universitätssportsinstitut. Das Team nimmt an Sportturnieren,
Freundschaftsspielen teil und organisiert jedes Jahr anlässlich des
Gedenktages der zionistischen Okkupation von Palästina 1948 "AL-Nakba" den
Palästina-Cup.
Arabisches Kino: Es werden monatlich arabische Film- und Kulturabende
organisiert. Die gezeigten Filme stammen aus verschiedenen arabischen
Ländern und behandeln diverse kulturelle, soziale und politische Fragen in
den arabischen Ländern. Die Veranstaltungsreihe erfolgte bis Dezember 2003
in Zusammenarbeit mit dem Afro-Asiatischen Institut (AAI) –Wien. (...)
Aufklärungs- und Solidaritätsarbeit – vor allem über Palästina und den Irak.
Mitarbeit in der Antiimperialistischen Koordination für Palästina.
Teilnahme an der Redaktion der Zeitschrift Intifada.
hagalil.com
03-10-2004 |