Mehr als 100% Besucherwachstum:
Nach 6 Monaten - ein schöner Erfolg für unsere Arbeit
Jüdisches Museum Hohenems
Das Jüdische Museum in Hohenems erfreut sich eines rapide
wachsenden Besucherzuspruches. Zum Ende des ersten Halbjahres hat das
Jüdische Museum mit mehr als 6000 Besuchern die Gesamtzahl des ganzen
vergangenen Jahres deutlich überschritten. Mehr als 100% Besucherwachstum
zeigen das große Potential des Museums.
Zunehmende Besuche aus der Schweiz und Süddeutschland,
wachsende Kommunikation mit jüdischen Gästen, aber auch eine massive
Steigerung der Besuche von Schulklassen aus Vorarlberg belegen ein
nachhaltiges öffentliches Interesse an den Themen des Museums - auch über
ein regionales Publikum hinaus. Ein Museum, das Fragen zur jüdischen
Gegenwart stellt, und das dabei auch den Kontext der Europäischen
Migrationsgeschichte mit in den Blick nimmt, hat ein aufmerksames Publikum
gefunden, nicht nur in Hohenems.
Die Ausstellung "So einfach
war das. Jüdische Kindheiten und Jugend seit 1945 in Österreich, der Schweiz
und Deutschland" ist seit dem 27. Juni im Jüdischen Kulturmuseum in
Augsburg zu sehen. Ab 8. September gastiert die Ausstellung in München, ab
Februar 2005 in Fürth. weitere Stationen in Wien und Zürich, sowie an
anderen Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind geplant. So
macht das Jüdische Museum in Zukunft auch auswärts Werbung für Hohenems.
Die Ausstellung "...lange
Zeit in Österreich. 40 Jahre Arbeitsmigration" zog bei ihrer
Eröffnung 350 Gäste und seither zahllose Schüler- und Erwachsenengruppen an.
Nicht zuletzt Migranten selbst, denen die Gesellschaft bis heute oftmals die
Anerkennung ihrer eigenen Geschichte und ihrer Leistungen verweigert, finden
in dieser Ausstellung - häufig zum ersten Mal hier in Vorarlberg - ihre
eigenen Erfahrungen an einem zentralen Ort des kulturellen Gedächtnisses
repräsentiert. Gemeinsam mit "Okay, zusammen leben", der Vorarlberger
Projektstelle für Zuwanderung und Integration hoffen wir darauf, dass dies
eine Initialzündung auch für andere kulturelle Institutionen im Land sein
wird, sich der Selbstverständlichkeit von Migration und Zuwanderung als Teil
der eigenen Geschichte zuzuwenden.
Die Neugründung der Hohenemser Lesegesellschaft wird das
Jüdische Museum dabei unterstützen, mit dem Ausbau des Museumscafes, den
Service des Hauses zu verbessern und das Museum als kulturellen und
intellektuellen Treffpunkt im Alltag der Region zu verankern. Auch der
Verein zur Förderung des Jüdischen Museums verzeichnet einen neuen
Mitgliederzulauf. Damit kann die Trägerschaft des Museums in Zukunft weiter
verbreitert werden.
Am 17. Oktober soll die ehemaligen Synagoge von Hohenems als
Musikschule und kulturelles Zentrum der Stadt eröffnet werden. Für diesen
Tag plant das Museum die Eröffnung einer großen Ausstellung über Salomon
Sulzer und andere jüdische Kantoren, die Stars der Musikwelt geworden sind.
Die Restaurierung der Hohenemser Synagoge hat weit über die
Grenzen Europas hinaus ein lebhaftes Echo gefunden. Am 24. Oktober wird das
Jüdische Museum, gemeinsam mit den American Friends of the Jewish Museum
Hohenems und dem renommierten Leo-Baeck Institute in New York über Hohenems
informieren und das zur Eröffnung erscheinende Buch über die Synagoge
vorstellen.
Das Jüdische Museum hat sich zudem zum Anziehungspunkt für
Tagungen und Konferenzen entwickelt. Im Juli wird der Bund Jüdischer
Studenten Deutschlands in Hohenems zusammenkommen um im 100. Todesjahr von
Theodor Herzl offen über die Aktualität, die Wirklichkeit und die Probleme
des Traums vom Jüdischen Staat zu diskutieren. Im November werden Historiker
zusammenkommen um zur Jüdischen Migrationsgeschichte im Bodenseeraum neue
Forschungsergebnisse auszutauschen. Und im Frühjahr 2005 wird der "100.
Geburtstag" von Aron Tänzers bahnbrechender Studie über die "Juden in
Hohenems" Anlass für die Gesellschaft Alemannia Judaica sein, hier in
Hohenems ihre Jahrestagung abzuhalten.
Kontakt:
http://www.jm-hohenems.at/
hagalil.com
27-06-2004 |