Noch Plätze frei:
Zeitzeugenprojekt mit Lehrerfortbildung
13,5 Millionen Menschen mussten unter dem NS-Regime
Zwangsarbeit leisten: Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und Totaleingesetzte.
Als 1999 das Stiftungsgesetz für eine späten Geste der Entschädigung
verabschiedet wurde, lebten noch etwa zwei Millionen.
Mit der Diskussion um die Entschädigung beschäftigten ihre
Schicksale Archivare, Historiker und eine interessierte Öffentlichkeit. Auch
im Geschichtsunterricht wurde Zwangsarbeit ein wichtiges Thema. Aber die
Bestände in Archiven sind für Schüler eine staubige und trockene Kost und
beleuchten zudem vor allem die Perspektive der Täter.
Täglich sterben 1000 Opfer der Zwangsarbeit im "Dritten
Reich". Um den Verbleibenden eine Stimme zu verleihen, fördert die
Bundesstiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" aus dem Fonds
"Erinnerung und Zukunft" Projekte mit Zeitzeugen. Eines von ihnen führt die
Brücke/Most-Stiftung zur Förderung der deutsch-tschechischen Verständigung
und Zusammenarbeit gemeinsam mit dem Koordinierungszentrum
deutsch-tschechischer Jugendaustausch - Tandem bis Februar 2005 durch. 90
Begegnungen von tschechischen Zeitzeugen mit Schülern finden an deutschen
Haupt-, Mittel- und Realschulen statt, auch Gymnasien und andere
Jugendbildungsorganisationen beteiligen sich.
Zeitzeugenbegegnungen sind für Schüler unvergessliche
Höhepunkte im Schulalltag. Sollen sie gelingen, bedürfen sie gründlicher
Vor- und Nachbereitung unter sachkundiger Anleitung. Deshalb wurden für das
Projekt "Ehemalige tschechische Zwangsarbeiter/innen als Zeitzeugen in
deutschen Schulen" umfangreiche pädagogische Begleitmaterialien erarbeitet,
die den Mitwirkenden unentgeltlich zur Verfügung stehen. Als besonders
hilfreich bewerten die beteiligten Lehrer/innen eine viertägige Fortbildung
zur "Pädagogik des Erinnerns".
Unter Anleitung von Historikern, Gedenkstättenpädagogen und
Praktikern der oral history werden Zugänge zum Thema erarbeitet. Das Seminar
zeigt Wege zur verantwortlichen Einbindung von Zeitzeugenbegegnungen in den
Unterricht auf. Lehrmaterialien werden vorgestellt, evaluiert und in
Workshops ausprobiert. Das Sächsische Ministerium für Kultus empfiehlt diese
Fortbildung. Noch gibt es einige freie Plätze.
Nächster Termin: 15. bis 18. Juni 2004
Ort: Brücke/Most-Zentrum Dresden
Bildungs- und Begegnungsstätte der Brücke/Most-Stiftung
Reinhold-Becker-Str. 5
01277 Dresden
Info/Anmeldung:
Werner Imhof
Projektkoordinator
Reinhold-Becker-Str. 5
01277 Dresden
Tel. 0351-433 14 112
Fax 0351-433 14 133
werner.imhof@bruecke-most-stiftung.de
www.zeitzeugen-dialog.de
Austausch, Erfahrungen, Beispiele:
JUDENTUM IM UNTERRICHT
hagalil.com 21-05-2004 |