Hamas:
Wer sind die neuen Führer
Aus einem Artikel von Amit Cohen in M'ariw
Sowohl Abed El-Aziz Rantisi als auch Haled Mishal, die
Erben Jassins in der Hamas-Führung, sind in der Vergangenheit einem
Liquidierungsversuch Israels entkommen.
Im Falle
Rantisis
liegt das noch gar nicht weit zurück. Im Juni letzten Jahres trafen
israelische Raketen sein Auto, er wurde jedoch nur leicht verletzt. Der
Sicherheitsapparat sagt, schon damals habe Rantisi als Verantwortlicher für
den militärischen Arm von Hamas fungiert und die Anschlagspolitik
festgesetzt. Rantisi, 57, gehört der Gruppe an, die unter der Leitung von
Scheich Jassin im Jahre 1987 die Hamas-Bewegung gründete.
Haled Mishal, genannt Abu-Valid, ist die stärkste Figur in
der Auslandsführung der Bewegung. Obwohl er seit 1967 die Gebiete nicht
betreten hat, gelingt es ihm, die Politik von Hamas und ihre Aktionen vor
Ort stark zu beeinflussen. Mishal gilt als radikal, und er ist direkt an den
Terrorakten der Hamas beteiligt. Er hält sich abwechselnd in Syrien und
Katar auf und achtet darauf, Syrien nicht durch zu öffentliche Handlungen in
Verlegenheit zu bringen.
Sein Name ist in Israel fast allen wegen des peinlichen Vorfalls im
September 1997 bekannt. Als zwei Mossad-Agenten versuchten, ihn in Amman zu
töten. Die Agenten wollten ihm Gift ins Ohr spritzen, der Versuch wurde
jedoch von den Leibwächtern Mishals vereitelt. Um einen diplomatischen
Vorfall zu verhindern, der die Beziehungen zu Jordanien gefährdet hätte,
musste Israel einen Arzt mit einem Impfstoff nach Amman schicken, mit dem
Mishals Leben gerettet wurde. Gleichzeitig musste die Regierung Netanjahu
Scheich Jassin auf freien Fuß setzen, um eine Rückkehr der Mossad-Agenten zu
ermöglichen.
hagalil.com 25-03-2004 |