Budapester Stiftung:
Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung
Das
'Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung - Stiftung des
öffentlichen Rechts' wurde Juli 2002 mit dem Ziel gegründet, ein
Forschungsinstitut, Dokumentations- und Bildungszentrum in Budapest ins
Leben zu rufen. Das 'Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung',
das in der Budapester Páva Straße am 15. April 2004 die Arbeit aufnehmen
wird, ist die erste Institution dieser Art in Mittelosteuropa.
In den Räumen
des Zentrums wird aus Anlass des 60. Jahrestages des ungarischen Holocaust
eine temporäre Ausstellung aus den Fotos des sog. Auschwitz Albums eröffnet.
Sie wird 2005 durch eine andere, die vollständige Geschichte des ungarischen
Holocaust darstellende ständige Ausstellung abgelöst.
Die Eröffnung
wird durch eine internationale Konferenz begleitet:
Der Holocaust in Ungarn -
Europäische Perspektiven 60 Jahre danach
Budapest
16-18. April 2004
Ort der
Konferenz: Zentralgebäude der Ungarischen Akademie der Wissenschaften,
(Roosevelt Platz 9, 1051 Budapest).
Interessenten sind willkommen!
Anmeldung bis 31.03.2004 unter
www.bphm.org/conf (die Website wird demnächst geschaltet)
Konferenzsprachen: Ungarisch und Englisch (mit Synchrondolmetschern)
Freitag, 16.
April 2004
10.00-12.00 Eröffnung - Plenarsaal
Begrüßung: Mária ORMOS, Mitglied der Akademie der Wissenschaften,
Janus-Pannonius-Universität Pécs,
Grußworte
Plenarvortrag:
Randolph L. BRAHAM, Direktor des Rosenthal Institute for Holocaust Studies,
The Graduate Center, The City University of New York: 60 Jahre nach dem
Holocaust in Ungarn - Reflexionen.
12.00-13.30 Mittagspause
13.30-17.30 Parallelsektionen
1. Sektion: Vorgeschichte des Holocaust
1. David BANKIER, Yad Vashem, Jerusalem: Divergenzen und gemeinsames
Schicksal. Jüdische Flüchtlinge und Dissidenten des politischen Widerstandes
gegen die Nationalsozialisten.
2. György LITVÁN, Institut für Geschichtswissenschaft an der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften, Budapest: Oszkár Jászi und die ‚jüdische
Frage'.
3. Tibor HAJDU, Institut für Geschichtswissenschaft an der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften, Budapest: Die Bedeutung der Zunahme jüdischer
Hochschulabsolventen auf die Entwicklung des Antisemitismus.
Kaffeepause
4. Jenö GERGELY, Eötvös-Lóránt-Universität, Budapest: Die christlichen
Parteien und die ‚Judenfrage' 1938-1944.
5. Krisztián UNGVÁRY, 1956er Institut, Budapest: Deportationen, Umsiedlungen
von Bevölkerungsgruppen und die Zusammenhänge mit dem Holocaust.
6. Michele SARFATTI, Fondazione Centro di Documentazione Ebraica
Contemporanea - Onlus, Milano: Die Judendeportationen aus Italien 1943-1945:
Die Fälle ungarischer Juden.
7. Miklós HERNÁDI, Akademie der Wissenschaften, Budapest: Die Rhetorik des
Mordes: Nationalsozialistische Kommunikation und ihre jüdische Rezeption vor
und während des Holocaust.
2. Sektion: Die Vorgeschichte des Holocaust
1. Mária KOVÁCS M., Central European University, Budapest: Der Numerus
Clausus und die Judengesetze.
2. László KARSAI, Universität Szeged: Die ungarischen Judengesetze und
Beschlüsse.
3. Gábor SCHWEITZER, Institut für Rechtswissenschaft an der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften, Budapest: Die ungarischen Judengesetze und die
Gerichtspraxis.
Kaffeepause
4. László CSÖSZ, Universität Szeged: Der Antisemitismus und die
Agrarpolitik: Die Bodenreform 1942.
5. Máté GÁRDONYI, Erzbischöfliche Hochschule für Glaubenswissenschaft,
Veszprém: Die Funktion des Antisemitismus in Ottokár Prohászkas und Béla
Banghas Auffassung von Gesellschaft und Kirche.
6. Zoltán ENDREFFY, Universität Miskolc: Der Vatikan und die Shoa.
3. Sektion: Juden und ihre Retter
1. Attila NOVÁK, Eötvös-Lóránt-Universität, Budapest: Ernö Szilágyi -
Erinnerungen eines ‚unbekannten' Zionisten aus dem Jahre 1944.
2. Dan MICHMAN, Yad Vashem, Jerusalem: Das Phänomen der Judenräte: Neuere
Forschungsergebnisse und deren Bedeutung für Ungarn.
3. Bogdan MUSIAL, German Historical Institute, Warschau: Jüdischer
Widerstand in den ehemaligen ostpolnischen Gebieten 1939-1944.
Kaffeepause
4. Sári REUVENI, Yad Vashem, Jerusalem: Die undiplomatischen Diplomaten -
Budapest 1944.
5. Szabolcs SZITA, ‚Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung',
Budapest: Rettung ungarischer Juden in Ungarn und in Österreich.
6. Kinga FROJIMOVICS, Bar-Ilan University, Ramat-Gan: Die Rolle des World
Jewish Congress bei der Wiederherstellung jüdischer Gemeinden in Ungarn nach
der Shoa (1945-1953).
7. Júlia VAJDA, Eötvös-Lóránt-Universität, Budapest: Die Aktualität des
Holocaust in den Berichten der Jugendlichen, die nach der Wende am Entstehen
jüdischer Organisationen beteiligt waren.
18.30-19.30 Konzert
Samstag, 17. April 2004
09.30-12.30 Parallelsektionen
4. Sektion: Der Holocaust in Rumänien und Nord-Transsylvanien
1. Jean ANCEL, Yad Vashem, Jerusalem: Das Fallenlassen der Pläne der
Nationalsozialisten über die Deportierung rumänischer Juden nach Polen im
September-Oktober 1942 und die transsylvanische Frage.
2. Radu IOANID, U. S. Holocaust Memorial Museum, Washington, D. C.: Der
rumänische Holocaust in Bildern.
Kaffeepause
3. Holly CASE, Stanford University: Der Holocaust und die transsylvanische
Frage im 20. Jahrhundert.
4. Zoltán TIBORI SZABÓ, Tagszeitung Szabadság, Cluj: Das Schicksaal der
jüdischen Gemeinde in Transsylvanien in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.
5. Sektion: Vergessene Verfolgte
1. Michael ZIMMERMANN, Ruhr Universität Bochum: Zigeuner und Juden.
Vergleich der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
2. János BÁRSONY: Die unerforschten Bereiche des Zigeuner-Holocaust in
Ungarn und die Nachwirkungen des Holocaust.
Kaffeepause
3. Geoffrey J. GILLES, University of Florida: Die Verfolgung der
Homosexuellen durch die Nazis in den besetzten Gebieten.
4. Hans-Hermann DIRKSEN, Hadamar: Die Verfolgung der Zeugen Jehovas durch
die Nationalsozialisten in Europa.
4. Kinga BRUHÁCS, Janus-Pannonius-Universität, Pécs: Die Zeugen Jehovas
während des Zweiten Weltkrieges in Ungarn.
12.30-14.00 Mittagspause
14.00-18.00 Parallelsektionen
6. Sektion: Ungarn - 1944
1. Christian GERLACH, National University of Singapore:
Entscheidungsmechanismen bei der Deportierung der Juden in Ungarn.
2. Zoltán VÁGI, Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung,
Budapest: László Endre, der deportierende Staatssekretär.
3. István VÉGSÖ, Universität Szeged: Die Stadt Cegléd im Schatten der
judenfeindlichen Gesetzgebung.
Kaffeepause
4. Zsuzsanna TORONYI, Ungarisches Jüdisches Museum und Archiv, Budapest:
Ghettoisierung in Szekszárd.
5. Tamás KOVÁCS, Holocaust Dokumentationszentrum und Gedenksammlung,
Budapest: Ghettoisierung in Kaposvár.
6. Gábor KÁDÁR, Universität Debrecen: Die wirtschaftliche Liquidierung der
ungarischen Juden.
7. László VARGA, Stadtarchiv Budapest: Die Logistik des Holocaust.
7. Sektion: Die Holocaust-Narrative und ihre Interpretierung
1. Ferenc ERÖS, Institut für Psychologie an der Ungarischen Akademie der
Wissenschaften, Budapest: Die langfristigen Folgen des Holocaust: Probleme
und Perspektiven.
2. Viktor KARÁDY, Central European University, Budapest: Zur Demographie des
Traumaerlebnisses. Die physische Reproduktion der Juden in Budapest
(1938-1948).
3. András KOVÁCS, Central European University, Budapest: Die Juden und die
jüdische Identität im Nachkriegsungarn.
Kaffeepause
4. Péter VÁRDY, Budapest: Anekdoten vom Vorhof der Hölle.
5. György BENCE, Eötvös-Lóránt-Universität, Budapest: Das Böse und das
Denken: Hannah Arends Eichmann-Buch aus heutiger Sicht.
6. Attila PÓK, Institut für Geschichtswissenschaft an der Ungarischen
Akademie der Wissenschaften, Budapest: Die Suche nach Sündenböcken und die
Rolle des Holocaust im Ungarn nach der Wende.
7. Éva KOVÁCS, TLI Zentrum Mitteleuropäischer Studien, Budapest: Die lebens-
und familiengeschichtlichen Wurzeln der Holocaustrelativierung und des
Antisemitismus im Kreis heutiger Jugendlicher.
19.00-19.45 Konzert der Klezmer Band Budapest
Sonntag, 18. April 2004
09.30-12.30 Parallelsektionen
8. Sektion: Verantwortung und Wiedergutmachung
1. Michael MARRUS, University of Toronto: Der Holocaust in Nürnberg - aus
heutiger Sicht.
2. Judit MOLNÁR, Universität Szeged: Polizeibeamte vor dem Volkstribunal.
3. István DEÁK, Columbia University, New York: Historiker und die Retorsion
nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa.
Kaffeepause
4. Ágnes PERESZTEGI, Budapest: Wiedergutmachung und Entschädigung in Ungarn
1945-2003.
5. Annette WIEVORKA, Sorbonne, Paris: Wiedergutmachen: Die Arbeit des
Ausschusses zur Untersuchung der Enteignung französischer Juden.
9. Sektion: Holocaust in der ungarischen Literatur und im Unterricht
1. Rita HORVÁTH, Bar-Ilan University, Ramat-Gan: Ungarische jüdische
Familienromane und die Shoa.
2. Ivan SANDERS, Columbia University, New York: Das Juden-Bild im ‚Roman
eines Schicksallosen' von Imre Kertész.
Kaffeepause
3. Gyula HOSSZÚ, Gymnasium Berzsenyi Dániel, Budapest: Über den Holocaust im
Unterricht.
4. Monika KOVÁCS, Eötvös-Lóránt-Universität, Budapest: Der Holocaust im
Unterricht in Ungarn nach der Wende.
12.30-14.00 Mittagspause
14.00-16.00 Abschluss der Konferenz - Plenarsitzung
Berichte der Sektionsleiter von je 10 Minuten
ab 16.00 Uhr
Gemeinsamer Rundgang durch die Ausstellung im 'Holocaust
Dokumentationszentrum und Gedenksammlung' (1094 Budapest, Páva u. 36).
Die Konferenz
ist öffentlich, Teilnahmegebühren werden nicht erhoben. Eine Registrierung
ist jedoch bis spätestens 31. März 2004 erforderlich.
Weitere Informationen:
Magdolna ZSIVNOVSZKI
Scope Kft.
1111 Budapest
Kende u. 13-17.
fon: + 36-1-209-6001
fax: + 36-1-386-9378
e-mail: zsivnovszki@bphm.org
hagalil.com
10-03-2004 |