Die nicht existierenden palästinensischen Diskotheken:
Nahostexpertin im österreichischen Rundfunk
Von Karl Pfeifer
Wenn Ö1 einen Nahostexperten ankündigt, dann würde es sich lohnen sofort das
Tonband einzuschalten, um die Aussagen aufzunehmen. Doch wer macht das
schon. Heute hörte ich im Mittagsjournal Ö1 ein Interview mit der
Nahostsachverständigen Helga Baumgarten, die an der Bir Zeit Universität bei
Ramallah lehrt und drei Monate in Wien als Gastprofessorin verbringt. Ich
war auf schlimmes gefasst und wurde trotzdem noch überrascht.
Die Quintessenz des ganzen Gesprächs kann mit folgenden drei
Wörtern zusammengefasst werden: "Israel ist schuld". Baumgarten gelingt es
auch den Selbstmordterror zu rechtfertigen, ohne von der Moderatorin
unterbrochen zu werden. Dann aber kommt zunächst einmal Schelte für die
westlichen Medien, die angeblich nur die zivilen Opfer der Israelis
betrauern, nicht aber palästinensischen. So Helga Baumgarten, die bereits
vergessen hat, wie die Medien über die Erschießung eines palästinensischen
Kindes am Anfang der palästinensischen Terrorwelle im Herbst 2001 genüsslich
berichteten, obwohl es wahrscheinlich nicht die Israelis waren, die diesen
Knaben getötet haben. Doch dann kommt
der Hammer und auch da unterbricht die Moderatorin nicht die Frau Professor,
denn in Österreich hört man gebannt zu, wie eine Nahostexpertin ihre Zuhörer
offensichtlich für dumm hält. Helga Baumgarten schilt den deutschen
Außenminister Joschka Fischer, denn dieser legte nach einem
palästinensischem Selbstmordanschlag gegen eine Disko in Tel Aviv am Tatort
einen Kranz nieder und bedauerte, dass israelische Jugendliche nicht einmal
in eine Disko gehen können, ohne Lebensgefahr.
Baumgarten meint, die armen palästinensischen Jugendlichen
würden ja auch gerne in eine Disko gehen, um zu tanzen, haben aber nicht
einmal eine Disko. Auch da bleibt die Moderatorin stumm. Obwohl sie wissen
könnte, dass eine solche Disko in einer von fundamentalistischen Islamisten
beherrschten Atmosphäre nicht lange existieren könnte. Ein islamisches
Mädchen, das geheiratet werden will, würde nicht in einer Diskothek mit
Männern tanzen, denn sie hätte dann keine Chancen zu heiraten. In
islamischen Ländern werden solche Orte der Sünde gerne abgefackelt. Aber
sogar in Wien gibt es getrennte Tanzveranstaltungen ausschließlich für
Frauen, die von moslemischen Kulturvereinen veranstaltet werden.
Wenn es in den palästinensischen Gebieten keine Diskothek
gibt, so hat das mit den fundamentalistischen Hütern der "islamischen Moral"
zu tun und nicht - wie uns die gelehrte Frau Prof. Helga Baumgarten
suggeriert – mit Israel.
hagalil.com 25-03-2004 |