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Juedisches Theater in Hamburg:
Schachar-Geschichte
Teil 2

Im Januar 2000 war es schließlich soweit: Unter Federführung von Otto Clemens, dem Leiter des Zentrums und Daniel Haw wurde zwischen beiden Einrichtungen ein Kooperationsvertrag geschlossen. Somit verfügte das Schachar endlich über Probenräume, eine feste Bühne und über die notwendige technische Grundausstattung.

Der entscheidende Zugewinn war allerdings das ausgehandelte Kontingent an Aufführungsterminen, die dem Schachar eine Jahres-Spielplanung ermöglichen sollte. Diese neuen Bedingungen schafften gleichzeitig Raum fur ein weiteres Planungsziel des Theaters: Endlich konnten jüdische Künstler aus aller Welt zu Gastspielen eingeladen werden.

Mit einem Potpourri jüdischer Kultur eröffnete das Schachar am 02.03.00 um 20.00 Uhr seinen regulären Spielbetrieb. Alexander Paperny (Balalaika) und Boris Pogreb (Piano), beide -aus Rußland stammende- jüdische Musiker, bildeten den Auftakt mit einem bunten Musikprogramm aus Klassik und Folklore. Am 04.03.00 folgte ein Auftritt der international gastierenden Kleszmer-Gruppe "KALEIDO POHN!". Den Abschluss des Eröffnungswochenendes krönte eine Lesung mit Erzählungen des großen jiddischen Autors und Literaturnobelpreisträgers Isaac Bashevis Singer, vorgetragen von Prof. Dr. Yaakov Ben-Chanan aus Berlin

Von März bis November 2000 besuchten in- und ausländische Bühnenkünstler (der Sparten Musik- und Sprechtheater) das Schachar mit insgesarnt 13 Gastpielen. Die zwei Eigenproduktionen, "LAND UNTER" und "HARRÜH!", beides Theaterstücke, die zur Uraufführung gebracht wurden, füllten problemlos den Spielplan bis zum Ende des Jahres.

Im Januar 2001 nahm Dan Lahaw, der in Berlin mit seinem "Bamah" (hebr.: Bühne) kurz zuvor das erste jüdische Theater in Ostdeutschland gegründet hatte, Verbindung zu Daniel Haw auf, um mit ihm zusammen eine kooperative Achse Hamburg-Berlin aufzubauen, die den Austausch von Gastspielen und Gemeinschaftsproduktionen ermöglichen sollte.

Im Februar 2001 wurde endlich die unermüdliche Arbeit des Theaters Schachar und seines Fördervereins belohnt: Mit einem Betrag von 11.000.-DM förderte die Kulturbehörde der Hansestadt Hamburg die Uraufführungsproduktion "Freindinnen", eine Komödie von Daniel Haw - ein weiterer Meilenstein der Hoffnung auf dem Weg ... von der Morgenröte* zum Sonnenaufgang!
"Adolf Eichmann - letzter Akt" (Originaltitel: "The Diary of Adolf Eichmann") von Tuvia Tenenbom (USA), ist wohl die spektakulärste Theaterproduktion des Schachar seit seiner Gründung; die Premiere fand am 17.11.01 statt und war für unser Haus ein Riesenerfolg. Kurz nach der Uraufführung, Ende 2000 im Jewish Theatre of New York, nahm sein künstlerischer Leiter Tuvia Tenenbom mit Daniel Haw Kontakt auf, um "The Diary of Adolf Eichmann" in Europa vorzustellen. Hierfür hatte er das Theater Schachar auserkoren, dem er Anfang 2001 die Uraufführungsrechte für den deutschsprachigen Raum übergab. Der Text wurde von Frau Angelika Oppenheimer ins Deutsche übertragen und von Daniel Haw dramaturgisch bearbeitet. Der Autor war bei der Premiere und der anschließenden Podiumsdiskussion anwesend. Die deutsche Uraufführung dieses Theaterstückes stellte eine politische und gesellschaftliche Notwendigkeit dar, da es eine Vielzahl historischer Klischees sichtbar machte und fatale Unwahrheiten aufdeckte. Gleichzeitig wird Eichmann als potenter Täter dekuvriert und der Mythos des gehorsamen Befehlsempfängers restlos beseitigt. In der –von seiten der Presse gelobten- Inszenierung spielte Robert Lenkey die Rolle des Adolf Eichmann. Die Musik komponierte Willie Jakob. Regie führte Daniel Haw. Die Produktion wurde großzügig gesponsert durch: Hamburgische Electricitäts-Werke AG, Helm AG (Chemikalien, Pharma-Rohstoffe), Prof. Dr. Emma Moersch, Elsa Oppenheimer, Zeit-Stiftung, Ebelin und Gerd Bucerius, Antje-Landshoff-Ellermann-Stiftung, Karla und Alfred W. Adickes Stiftung, CCC-Filmkunst, Arthur Brauner (Berlin), Dresdner Bank (Hamburg). Das Ende des Jahres 2001 ließ eine große Wende im Schicksal des Schachar ahnen. Es hatte bereits einen festen Platz in der Hamburger Theaterlandschaft eingenommen, was durch die erhöhte Aufmerksamkeit potentieller Sponsoren und der persönlichen Anteilnahme zahlreicher Politiker der Hansestadt honoriert wurde. Als dann zu Beginn des Jahres 2002 das Theater nach einem unappetitlichen Renkontre mit dem HAUS Drei von dessen Leiter an die Luft gesetzt werden sollte, erwies sich der Kulturausschuss der Altonaer Bezirksversammlung als Retter in der jüdischen Not, indem er seinen Einfluss geltend machte und dem Schachar den Verbleib im Stadtteilzentrum zumindest bis zum Jahresende sicherte.

2003 – Das Schachar lag buchstäblich auf der Straße. Sein Hilferuf wurde von der Stadt Hamburg ignoriert. Dem Ensemble drängte sich der Verdacht auf, jüdische Kultur würde nur in Form toter Mahnmale Unterstützung finden. Schließlich stellten Mahnmale keine Ansprüche und man brauchte ihnen auch nicht in die Augen zu schauen! In dieser Situation stellte sich Daniel Haw, Leiter und Pionier des ersten professionellen jüdischen Theaters in Deutschland (nach der Shoah), die ernste Frage, wann Deutschland bereit sein wird, das lebendige Judentum und seine Kultur zu unterstützen. Das Interesse, das dem kleinen jüdischen Theater jedoch von außerhalb der Stadtgrenzen entgegengebracht wurde, tröstete sein Ensemble über manche hanseatische Unbill, die ihm widerfahren war: So wurde es mit seiner Produktion "Barbara", im Rahmen der Anne-Frank-Ausstellung, von der Stadt Nürnberg zu einem zweitägigen Gastspiel, mit dem Stück "Gojim" vom Stadttheater Elmshorn und mit der szenischen Lesung "Die Hölle der Mädchen" vom Schleswig-Holsteinischen Landtag eingeladen.
Diese Produktion wird anlässlich des Holocaustgedenktages am 27.01.04 im Kieler Schloss stattfinden.

Glücklicherweise fand das Schachar im Frühjahr 2003, auf seinem Weg durch die Hamburger Diaspora eine neue Spielstätte als Interim: den Theatersaal des TGB (Bündnis Türkischer Einwanderer e.V.) in Altona, Hospitalstraße 111. Das Gebäude, Haus7, befindet sich im August-Lütgens-Park, unweit vom "Haus Drei". Der Theatersaal ist Proben- und Spielstätte des türkischen Theaters "tiyatro iletisim", mit dem das Schachar bereits freundlichen Kontakt aufgenommen hat. ier wurde es endlich mit Herzlichkeit und Wärme aufgenommen.

Todah rabah!

Am 29.02.2004 19:30h im Schachar:
Das bestgehütete Geheimnis der Türkei - Antisemitismus
Vortrag von Rifat N. Bali - Historiker und Publizist aus Istanbul
"Türkiyede Antisemitizm" - Antisemitismus in der Türkei - (der Vortrag wird in der türkischen Sprache gehalten und konsekutiv in die deutsche Sprache übersetzt)

Jüdisches Theater in Hamburg:
Schachar-Geschichte

Am 18.09.98 erlebte das Hamburger Theaterpublikum im Piccolotheater die Uraufführung der Komödie "Waldo & Schmerl" und damit eine Premiere besonderer Art: Zwei alte Musiker kamen auf die Bühne, Waldo und Schmerl...

Theater Schachar
Daniel Haw, Karl-Wolff-Str.14, 22767 Hamburg

hagalil.com 04-02-2004

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