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Und neue Ausfälle am folgenden Tag:
Strafantrag gegen Le Pen wegen rassistischer Äußerungen

Von Bernard Schmid, Paris

Am Freitag voriger Woche, dem 13. Februar, musste Le Pen sich vor einem Pariser Strafgericht verantworten. Die Licra (Internationale Liga gegen den Rassismus und den Antisemitismus), die eine eher bürgerlich-liberale Antirassismusorganisation bildet, und die traditionsreiche Liga für Menschenrechte (LDH) ­ deren Gründung 1898 eine direkte Reaktion auf die antisemitische Mobilisierung während der Dreyfus-Affäre darstellte ­ hatten Klage gegen den rechtsextremen Politiker erhoben.

Gegenstand des Strafverfahrens war ein Interview von Jean-Marie Le Pen, das am 19. April 2003 ­ zum Auftakt des damaligen FN-Parteitags in Nizza ­ in der Pariser Abendzeitung Le Monde erschien. Darin führte Le Pen u.a. aus: "An dem Tag, an dem wir in Frankreich nicht 5 Millionen, sondern 25 Millionen Moslems haben werden" (Anm.: die für die aktuelle Situation angegebene Zahl ist falsch, nach neuesten Berechnungen leben heute circa 3,7 Millionen Moslems in Frankreich) "dann werden sie es sein, die bestimmen. Und die Franzosen werden sich verstohlen die Mauern entlang drücken, sie werden vom Bürgersteig herunter ausweichen und dabei die Augen hinabsenken. Wenn sie es nicht tun werden, dann wird man zu ihnen sagen: 'Was guckst Du mich so an?' Und dann können Sie nur noch abhauen, sonst werden Sie Prügel einstecken."

In dem, durch Licra und LDH angestrengten Strafverfahren forderte die Staatsanwaltschaft am Freitag zwei Monate Haft auf Bewährung, 8.000 Euro Geldstrafe und ein Jahr Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte (inklusive des passiven Wahlrechts und seiner Wahlmandate) gegen Le Pen. Das Urteil wird am 2. April bekannt gegeben, also nach den Regionalparlamentswahlen.

Am darauf folgenden Abend (Samstag, 14. Februar) weilte Le Pen in Strasbourg, wo er allerdings durch eine größere Gegendemonstration von zwei Menschen empfangen wurde. Aufgerufen dazu hatten Sozialisten, KP, Grüne, LCR, Attac, die Antifavereinigung Ras-le-Front (Schnauze voll vom Front) und eine Lehrer- sowie eine Studentengewerkschaft.

Vor 1.500 Menschen, die zu seiner Saalveranstaltung gekommen waren, holte Le Pen zu einem erneuten verbalen Schlag aus. Dieses Mal wandte er sich heftig gegen die antirassistischen Organisationen, die seine Verfolger seien. So führte der rechtsextreme Politiker wörtlich aus: "Es gibt in Frankreich eine Partei der Collabos (Anm.: negativer Begriff für Kollaborateure), die mit den Antifranzosen zusammen arbeitet." (Anm.: Der Begriff der anti-France, als Bild einer groß angelegten Verschwörung gegen die französische Nation, gehört seit langem zum rechtsextremen Standardrepertoire.)

Und weiter im Originalton: "Unter ihnen sind die Miliz (sic!) der Licra, die Frei-Zuhälter (Anm.: franc-maquereaux, eine bösartige Abwandlung von franc-maçons für Freimaurer; diese weltanschauliche Vereinigung einer republikanisch-laizistischen Elite gehört, neben den Juden, zu den klassischen Figuren der rechtsextremen Vorstellung von der Weltverschwörung) von der Liga für Menschenrechte und von SOS Racisme, die mich zur Räson zu bringen trachten."

Noch steht nicht fest, ob auch diese Ausfälle spätere rechtliche Folgen für Jean-Marie Le Pen haben werden.

hagalil.com 17-02-2004

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