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Vom Sinneswandel eines Kryptofaschisten:
Die großrumänischen Antisemiten errichten ein Denkmal für Yitzhak Rabin

Von William Totok

"Yitzhak Rabin gehört nicht mir und auch nicht euch, sondern in aller Ewigkeit euren Kindern und Kindeskindern". Mit diesen salbungsvollen, religiös eingefärbten Worten weihte am vergangenen Donnerstag (dem 15.1.04) der Chef der neofaschistischen Partei Groß-Rumänien (PRM), Corneliu Vadim Tudor, eine Statue des 1995 ermordeten, israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin ein. Das in der nördlich von Bukarest gelegenen Stadt Brasov/Kronstadt in einem Park aufgestellte Denkmal soll Tudor von seinem Schmuddelimage als Antisemit reinwaschen und ihn auf der internationalen politischen Bühne salonfähig machen.

Bei den in diesem Herbst in Rumänien anstehenden Präsidentschaftswahlen will Corneliu Vadim Tudor nämlich Staatsführer Rumäniens werden. "Ich werde der erste christliche Präsident eines mit Israel verbrüderten Rumänien", kündigte der großrumänische Parteiführer großspurig an.

Schon seit Wochen versucht Tudor die ab 1990 in seiner Zeitschrift "România Mare" (Groß-Rumänien) veröffentlichte antisemitische Gräuelpropaganda als literarische Pamphlete zu verharmlosen. Für seine eigenhändig unterzeichneten, antijüdischen Artikel entschuldigte er sich öffentlich. Er beteuerte zudem, ein Freund des jüdischen Volkes und Israels zu sein und bezeichnete die Bibel als "das Grundgesetz des Planeten". Gleichzeitig kündigte er an, mit 100 Mitgliedern der groß-rumänischen Jugendorganisation nach Auschwitz zu reisen, um den Opfern des Holocaust zu gedenken.

Um seinem öffentlich inszenierten Sinneswandel Nachdruck zu verleihen, vermeidet der Kryptofaschist schon seit einiger Zeit jeden Hinweis auf sein ideologisches und politisches Vorbild, den faschistischen rumänischen Diktator und Hitlerverbündeten Ion Antonescu. Während des Antonescu-Regimes (1941-44) wurden ohne Hilfe der deutschen Nazis über 400 000 Juden von den rumänischen Behörden ermordet. Vor knapp drei Jahren forderte die Partei Tudors sogar die Heiligsprechung Antonescus und die Errichtung eines nationalen Pantheons für den großen rumänischen Patrioten. Die großrumänische Presse stellte den 1946 als Kriegsverbrecher hingerichteten Antonescu als ein unschuldiges Opfer eines von jüdisch-kommunistischen Verrätern organisierten Schauprozesses dar.

Die systematische Leugnung des rumänischen Holocaust gehört eben so zum ideologischen Bestand der großrumänischen Partei wie die rassistische Verunglimpfung der Roma und die hysterischen nationalistischen Kampagnen gegen die ungarische Minderheit. Tudor selbst gab noch im Vorwahlkampf vor vier Jahren bekannt, die Machenschaften "krimineller Zigeuner" durch die Errichtung einer "Diktatur des Gesetzes" eindämmen zu wollen. Seine Worte fanden damals einen positiven Widerhall. Mehr als 30 Prozent stimmten im Jahr 2000 für den Präsidentschaftskandidaten Tudor, seine groß-rumänische Partei hingegen avancierte zur zweitstärksten parlamentarischen Fraktion und damit zur stärksten rechtsradikalen Gruppierung innerhalb eines europäischen Parlaments.

Die Chancen für Tudors Großrumänen stehen nach jüngsten Umfragen auch diesmal nicht schlechter. Vielleicht sogar noch besser.

Seinen Anspruch auf das höchste Amt im Staat versucht Tudor nun mit Hilfe der israelischen Wahlberatungsfirma "Arad Communications" durchzusetzen. Der Kostenvoranschlag für die von der israelischen Firma professionell organisierte Wahlkampagne Tudors beläuft sich laut rumänischen Presseberichten auf über 5 Millionen US-Dollar. Gegen die Allianz der israelischen Wahlkampfberater mit den rumänischen Neofaschistischen protestierten nicht nur Vertreter der rumänischen Zivilgesellschaft, sondern auch prominente israelische Politiker und Intellektuelle. Marco Maximillian Katz von der rumänischen Sektion der amerikanischen Antidiffamierungsliga bezeichnet den Versuch von "Arad Communications" Tudor im Wahlkampf zu unterstützen als "verurteilungswürdig" und "unerträglich".

hagalil.com 24-01-2004

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