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Reaktionen zum Thema MdB Hohmann
Martin Hohmann zum Nationalfeiertag: "Gerechtigkeit für Deutschland"

Rechtsradikal in der CDU:
CDU-Abgeordneter nennt Juden "Tätervolk"

tagesthemen, 22:30 Uhr, 30.10.03, video
http://tagesschau.de/video/0,1315,OID2535662_RES,00.html
[Werner Sonne, ARD]

Martin Hohmann
CDU-Bundestagsabgeordneter Martin Hohmann (Archiv)  

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat in einer Rede zum Tag der deutschen Einheit Verbrechen während der russischen Revolution mit dem Holocaust verglichen. Im Zuge dessen nannte er die Juden ein "Tätervolk". Die Rede war bis zum Donnerstagabend auf der Internetseite der CDU-Neuhof abrufbar, wurde dann aber ersatzlos gelöscht. tagesschau.de hat den Inhalt der Internetseite dokumentiert.

"Griff in die unterste Schublade des Antisemitismus"

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, zeigte sich in der ARD entsetzt. "Die Äußerungen von Herrn Hohmann sind ein Griff in die unterste Schublade des widerlichen Antisemitismus." Der Abgeordnete habe "die zarten Pflanzen der Aussöhnung zwischen Juden und Nichtjuden brutal zertreten". Er habe mit der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel bereits in der Angelegenheit gesprochen und die Frage gestellt, wie die CDU und der Bundestag mit solchen Äußerungen umgehe, so Spiegel weiter.

Meyer rät Hohmann zur Entschuldigung

CDU-Generalsekertär Laurenz Meyer distanzierte sich von Hohmanns Aussagen: "Die CDU-Parteiführung hält das für unerträglich, was Herr Hohmann hier gesagt hat." Er könne Hohmann "nur den guten Rat geben, sich dafür zu entschuldigen", sagte Meyer in der ARD.

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, forderte dagegen den Rücktritt Hohmanns: "Ich denke, dass im Deutschen Bundestag kein Platz ist für Antisemiten." Die Rede sei eine unglaubliche Grenzüberschreitung.

Hohmann fragt nach Täterschaft der Juden

Hohmann stellte in seiner Rede fest, dass die Juden "die revolutionäre Bewegung in Rußland und mitteleuropäischen Staaten geprägt" hätten. Der Bundestagsabgeordnete, der die Rede in seinem Heimatort Neuhof am 3. Oktober 2003 gehalten hatte, schlussfolgerte, dass man "mit einer gewissen Berechtigung im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der Täterschaft der Juden fragen könnte". Weiter hieß es auf der Internetseite der CDU-Neuhaus: "Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als Tätervolk bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet."

Hohmann fordert Gerechtigkeit für Deutschland

Zum Schluss seiner Rede erklärte Hohmann, die jüdisch-stämmigen Bolschewisten hätten ihre "religiösen Bindungen" zuvor gekappt. "Ähnliches galt für die Nationalsozialisten" behauptete Hohmann weiter. Vom Elternhaus her christliche Nationalsozialisten und jüdisch-stämmige Bolschewisten hätten "ihre Religion abgelegt". Daraus zog der ehemalige Terrorismusbekämpfer im Bundeskriminalamt den Schluss, dass weder "die Deutschen, noch die Juden" ein Tätervolk seien. Schuld an den Verbrechen seien "die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien". Hohmann kam daraufhin zu dem Fazit, dass der Vorwurf an die Deutschen ein "Tätervolk zu sein, an der Sache vorbeigehe". Daher rief er seine Zuhöhrer auf, nach dem Motto zu leben: "Gerechtigkeit für Deutschland, Gerechtigkeit für Deutsche".

Seite aus dem Internet genommen

Der Vorsitzende der örtlichen CDU, Franz Josef Adam, hat nach eigenen Angaben die Rede aufgrund von Medienberichten von der Seite entfernen lassen. Er wolle sich den Text erst noch einmal in Ruhe ansehen.

Er selbst sei bei der Veranstaltung im Bürgerhaus Neuhof dabei gewesen und könne entschieden zurückweisen, dass Hohmann "antisemitische Parolen" geäußert habe, sagte Adam. Hohmann habe auf keinen Fall die jüdische Bevölkerung beleidigen wollen.

Hohmann selbst rechtfertigte im hessen fernsehen seine Äußerungen: Es sei ein schreckliches Jahrhundert mit Leid auf beiden Seiten gewesen. "Dieses Leid sollten wir auf beiden Seiten anerkennen."

Nicht die erste umstrittene Äußerung Hohmanns

Hohmann hatte in der Vergangenheit bereits durch abfällige Äußerungen über Homosexuelle für Schlagzeilen gesorgt. Vor rund einem Jahr bezeichnete er ein Adoptionsrecht für Homosexuelle als "Denaturierung des Leitbildes der Familie", dem man "mit aktiver Zivilcourage" begegnen müsse. Im Bundestag äußerte Hohmann im November 2000 während einer Zwischenfrage, dass "die drei großen monotheistischen Religionen ein klares Unwerturteil über Homosexualität" fällen würden.

Stand: 30.10.2003 23:56 Uhr

[FORUM]

"Gerechtigkeit für Deutschland":
Martin Hohmann zum Nationalfeiertag

Vor gut einem Jahr berichtete das ARD-Magazin Panorama über Rechtsradikale in der CDU, über Mitglieder, die in rechtsradikalen Vereinen sprechen, in rechten Verlagen publizieren, sich in Kreisen bewegen, die vom Verfassungsschutz eindeutig als rechtradikal eingestuft und entsprechend beobachtet werden. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer wusste damals von nichts, bat aber um Übermittlung von Fakten, um gegebenenfalls handeln zu können. Die genannten Personen sind weiterhin CDU-Mitglieder - und recht aktiv...

hagalil.com 30-10-2003

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