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Der Anwalt ist unabhängig auch und gerade vom Staat.Das ist gut so und hat sich bewährt. Wir sollten und dürfen davon auch nicht bei Mahler abweichen. Weder sollten wir ihn in eine "Märtyrerrolle" drängen, noch sollten wir unsere bewährte Rechtstradition seinetwegen ändern. Selbst wenn Horst Mahler seine Thesen vor Gericht vertritt, etwa als Prozeßvertreter der NPD vor dem Bundesverfassungsgericht,müssen wir dies um unserer Verfassung willen ertragen. Der unvergessene Kollege Adolf Arndt selbst Opfer der Nazis erinnerte daran, daß die Freiheit der Verteidigung radikal sein muß, "sie hat notfalls das Unerhörte zu Gehör zu bringen... Das Verlangen eine solche Stimme im Gerichtssaal zum Schweigen zu bringen, fordert etwas Verfassungswidriges ". (NJW 64,2146)

Die Freiheit Mahlers und seinesgleichen, weiterhin Anwalt zu sein und auch schier Unerträgliches bis zur Grenze der Strafbarkeit verbreiten zu dürfen,entspricht ebenso dem GG wie der Verbotsantrag gegen die NPD. Ohne die Strafbarkeitsgrenze zu überschreiten, verliert nach 7 Nr.1 BRAO die Anwaltszulassung nur der Anwalt, der nach Art.18 GG ein Grundrecht verwirkt hat ein solches Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht gab es noch nie.

Der Ausschluß Mahlers aus der VEREINIGUNG BERLINER STRAFVERTEIDIGER, der mit überwältigender Mehrheit von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde, war dennoch richtig und wichtig: Zur Wahrung der Glaubwürdigkeit dieses ältesten deutschen Strafverteidigervereins und als politisches Signal, daß der Kampf gegen den Rechtsextremismus nicht Polizei und Justiz überlassen bleibt, sondern von der Gesellschaft selbst begonnen wurde.

Der Autor ist Rechtsanwalt in Berlin

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"IN EINEM BAGEL STECKT KEINE KULTUR"

Zeitgenössisches jüdisches Leben in Berlin: Das Jüdische Museum trifft MESHULASH

Als Teil unseres Bestrebens, zeitgenössisches jüdisches Leben zu erforschen und zu präsentieren, hat das Jüdische Museum Berlin Kontakt zu den Mitgliedern von Meshulash aufgenommen. Die in Berlin tätige jüdische kulturelle Gruppe möchte mit ihrer Zeitschrift Golem sowie mit kulturellen Initiativen und Kunstausstellungen zeitgenössische deutsch-jüdische Kultur mitdefinieren und fördern. Die Popularität jüdischer Themen in Deutschland sowie weit verbreitete falsche Vorstellungen über jüdisches Leben waren Gegenstand unseres Gesprächs.

Meshulash (was auf Hebräisch "Dreieck" bedeutet und auf den multikulturellen Charakter der Gruppe verweist) wurde 1992 gebildet, als eine Gruppe jüdischer Berliner zusammenkam, um historische Fragen zu diskutieren, unter Einbeziehung ihrer eigenen politischen und künstlerischen Auffassungen. Ihr Ziel besteht darin, ein realistisches Bild des modernen deutschen Judentums zu präsentieren. Dies sei besonders in der heutigen Zeit wichtig, in der jüdische Traditionen und Bräuche im Namen einer jüdischen kulturellen Renaissance häufig miteinander vermengt und mißbraucht werden.

Mit ihren unterschiedlichen Lebensgeschichten sind die Mitglieder von Meshulash so vielfältig und multikulturell wie die jüdische Bevölkerung Berlins insgesamt. Auch ihre Gründe für ein Leben in Berlin unterscheiden sich sehr. Ronnie, Victor und Jaro waren zum Beispiel gezwungen nach Deutschland zurückzukommen, als ihre ausgewanderten Eltern beschlossen, dass sie doch nicht nach England oder in die Tschechoslowakei gehören, und sie in ihr Geburtsland zurückkehren wollten. Für Ronnie, Victor und Jaro war das ein furchtbarer Schock, denn sie fühlten sich überhaupt nicht als Deutsche. Sie brauchten lange, um sich an das Leben in Berlin zu gewöhnen und die Vorurteile abzubauen, die sie während ihrer Zeit im Ausland gegenüber Deutschen entwickelt hatten. Aber nachdem Ronnie 30 Jahre lang in dieser Stadt gelebt hat, ist er ein echter Berliner geworden und würde hier niemals weg wollen. 

Ganz anders Jaro und Victor. Sie haben zwar ihr Leben in Deutschland inzwischen akzeptiert, aber sie freuen sich schon jetzt auf den Zeitpunkt, wenn sie nach Prag zurückgehen. Anna ist nach Deutschland gekommen, weil ihre Mutter sich in Israel nicht zu Hause fühlte. Sie sieht Berlin nicht als ihren endgültigen Wohnort an und empfindet ein ständiges Bedürfnis, mit unterschiedlichen Kulturen in Berührung zu kommen und sie zu erkunden. Gabriela, die aus Argentinien kommt, aber viele Jahre in Israel gelebt hat, und Gabriel, der in Frankreich geboren und aufgewachsen ist, kamen aus freien Stücken im Erwachsenenalter nach Berlin, um das Geburtsland ihrer Eltern und seiner Vorfahren zu erkunden. Als sie sich zum Bleiben entschlossen, mussten sie die Sprache erlernen und sich an die neue Kultur gewöhnen. Iris und Michael haben eine völlig andere Geschichte: Sie wurden in München geboren und haben immer im Lande gelebt. Iris´ deutschem Vater gelang es, den Holocaust in einem Versteck zu überleben, und Michaels polnischer Vater war Flüchtling in einem Displaced Persons-Lager, das von amerikanischen Soldaten errichtet wurde.

Eines der stärksten Bande, das die Gruppe neben ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Religion und Kultur miteinander verbindet, ist die Stadt, in der sie leben und arbeiten. Berlin ist für den Geist und die Botschaft von Meshulash ganz wesentlich, weil diese Stadt, die sich so schnell entwickelt, einen fruchtbaren Boden für neue Ideen und freien Meinungsaustausch bietet. Die meisten Mitglieder stimmen darin überein, dass sie in keiner anderen deutschen Stadt leben wollten, weil ein kosmopolitisches Zentrum wie Berlin es ihnen ermöglicht, ihre "Verschiedenartigkeit" freier auszuleben. Inmitten dieser Vielzahl unterschiedlicher Kulturen, Rassen und Religionen fühlen sich die Mitglieder von Meshulash nicht so "wahrnehmbar" und als Juden eher akzeptiert.

An der Jahrtausendwende, mehr als fünfzig Jahre nach dem Holocaust, scheint Europa endlich dazu bereit zu sein, offen über Juden zu sprechen. Die europäische jüdische Kultur ist plötzlich sehr "trendy" geworden. Jüdische Festivals sind Teil des Kulturprogramms vieler europäischer Städte geworden. Meshulash, in den letzten Jahren aktiv am Berliner Jüdischen Festival beteiligt, nimmt dieses Phänomen mit einer gewissen Skepsis wahr.

Anna schätzt den Trend zur jüdischen Renaissance als sehr politisch ein - und darum immer noch sehr stark mit Klischees verbunden. Beim letzten Berliner Jüdischen Kulturfestival zum Beispiel stand besonders Klezmer–Musik im Vordergrund - eine künstlerische Ausdrucksform, die zur osteuropäischen jüdischen Vergangenheit gehört, die aber in Annas Augen mit Berlins Zeitgeist gar nichts zu tun hat. Die Klezmer–Musik ist ein typisches Beispiel für einen jüdisch-amerikanischen Rückimport und ist zu einem modischen "Blickfang" geworden. Und Bagels, so köstlich sie auch sein mögen, sind nicht Bestandteil der deutschen Tradition, obwohl sie häufig so vermarktet werden. Meshulash verweist darauf, dass Bagels erst in letzter Zeit durch amerikanische Juden wieder in Europa eingeführt wurden und daher nicht als Bestandteil des modernen europäischen jüdischen Lebens dargestellt werden sollten. Darüber hinaus kritisiert Meshulash den Import amerikanischer Künstler für jüdische Festivals in Berlin. Sind Amerikaner denn als Beispiele für Juden besser geeignet als Europäer? 

Meshulash ist häufig mit diesen Fragen konfrontiert. Sie glauben, dass das Judentum heutzutage zwar ein populäres Thema geworden ist, aber dass das Publikum noch nicht dazu bereit ist, die tatsächliche Realität kennenzulernen. Vom Judentum - wie auch von vielen anderen Kulturen - wird heute erwartet, dass es politisch korrekt bleibt: Es werden herausragende Familiengeschichten sowie Lebenserfahrungen und Martyrien von Intellektuellen erwartet – aber gibt es auch Interesse an den wahren Geschichten?



Die Kritik von Meshulash mag hart erscheinen, aber Provokation ist der Kern der intellektuellen und künstlerischen Haltung der Gruppe. Es mißfällt ihnen, mit anzusehen, wie die wenigen jüdischen Künstlerinitiativen, die in Deutschland überleben, sich an diese "touristenhafte" Mentalität anpassen müssen, und damit Vorstellungen von einer künstlichen und ersehnten Welt Vorschub leisten. Daher erwarten sie vom Jüdischen Museum Berlin, dass es bereit ist, provokative Fragen zu stellen und alle Themen des deutsch - jüdischen Spektrums anzugehen.

Wir sind dazu bereit, die Herausforderung von Meshulash anzunehmen: Das Jüdische Museum Berlin wird mehr als nur eine Fassade sein...

Aber wir können nicht versprechen, dass wir unsere Besucher in der Cafeteria nicht auch einen frischen und duftenden Bagel kosten lassen!

Informationen über Golem und Meshulash erhalten sie bei: Meshulash Berlin, Wielandstr. 37, 10629 Berlin, e-mail golem@hagalil.com, tel. 030 / 3961789, fax 030 / 39731371.

 

 

Werner Max Finkelstein, Chefredakteur der deutschsprachigen Emigrantenzeitung "Semanario Israelita" in Buenos Aires ist nach 60 Jahren der Emigration in seine Heimatstadt zurückgekehrt.

Ein Blick von aussen

Die mir gestellte Frage nach dem Warum meiner ehrenamtlichen Mitarbeit am Journal des Jüdischen Museums Berlin ist recht einfach zu beantworten: Als Herausgeber der in Buenos Aires erschienenen Emigrantenzeitung "Semanario Israelita", die ich über 20 Jahre als Chefredakteur leitete, sah ich stets meine Aufgabe darin, meinen Mitmenschen zu dienen. Ich wollte dies nach meiner Rückkehr in Berlin - 60 Jahre nachdem ich Deutschland verlassen hatte - fortsetzen. So suchte ich nach einem kulturellen Ambiente, wo ich meine langjährigen Erfahrungen als Journalist einbringen konnte, und kam rechtzeitig vor dem Erscheinen dieser ersten Ausgabe des Museumsmagazins an die bestmögliche Adresse.

Wie jeder andere Besucher des Jüdischen Museums auch, war ich zutiefst von dem Gebäude beeindruckt und bewegt. Hier ging es nicht um eine der zahlreichen Gedenkstätten, sondern um die künftige Bemühung, all denen Einblick in die jüdische Geschichte zu vermitteln, die das Judentum lediglich im Zusammenhang mit der Tragödie zwischen 1933-1945 kennen. Das Jüdische Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, das "Anderssein" der Juden in einer Form zu vermitteln, die es den Nichtjuden leicht macht - oder zumindest erleichtert - unsere Geschichte zu verstehen. Es wird wesentlich dazu beitragen, Vorurteile abzubauen oder ganz auszuräumen, die aufgrund von Mißverständnissen, Lügen oder Böswilligkeit verbreitet wurden (und zum Teil noch werden). Denn so "anders" sind wir gar nicht. Das Wissen um unsere Geschichte, unsere Kultur und unsere gesammelten Erfahrungen innerhalb einer uns (meist aus Ignoranz) feindseligen Umwelt wird sicher dazu beitragen, die Juden nicht als "Fremde" zu sehen, sondern als ganz "normale" Wesen.

Eine zweite Frage an mich lautete: Welche Erfahrungen haben Sie als zurückgekehrter Jude in Berlin? Die Antwort: bislang eine Reihe vor allem emotionaler Erlebnisse. Ich möchte hier nur zwei Beispiele schildern. Als ich die ehemalige Synagoge in der Oranienburger Strasse besuchen wollte, wurde ich vor der Sicherheitsschleuse mit anderen Leuten eingereiht und mußte mich der Prüfung mit einem Metalldetektor unterziehen. Diese strikten Sicherheitsvorkehrungen waren mir aus Buenos Aires bereits bekannt. Dort hatte es mehrere Bombenanschläge auf jüdische Institutionen gegeben, bei denen über hundert Menschen starben. Doch war ich überrascht, ein Eintrittsgeld für den Besuch jenes Ortes bezahlen zu müssen, an dem ich als Kind öfters gebetet hatte. Gewiß, jetzt gibt es dort eine Ausstellung - für mich war es aber die Erinnerung an den Tempel.
Das zweite Erlebnis war noch schwerer zu verkraften. Ich wollte mir an einem Wochentag die noch existierende Synagoge jener Gemeinde ansehen, wo ich durch meine Bar Mitzwa Mitglied der jüdischen Gemeinschaft geworden war. Mein Anliegen wurde mir mit der Begründung des Portiers verweigert: "Sie sind hier kein Mitglied, also können Sie auch nicht rein!" Mein erster Gedanke war: Wo bin ich gelandet, wenn man einem Juden verwehrt, einen Blick in die Synagoge zu werfen?

Diese wenigen negativen Vorfälle schmälern in keiner Weise meine vielen schönen Eindrücke, die ich in Berlin gewonnen habe. 58 Jahre in Südamerika - die beiden ersten Jahre meiner Auswanderung verbrachte ich in Schweden - haben jedoch mein Leben beeinflußt und geprägt, und mich auch viel Dramatisches erleben lassen. Immer war ich ein Fremder, oft wohlwollend toleriert, gelegentlich angefeindet. Wohlwollen und Anfeindungen galten abwechselnd dem "Deutschen", dem "Juden" oder meistens einfach dem "Gringo". Nur selten wurde mir das Gefühl vermittelt, zu Hause zu sein.

Mit 14 Jahren hatte ich das Gymnasium in Berlin (Wilsnackerstraße) verlassen und mir danach vieles selbst beigebracht. Immer habe ich hart gearbeitet, sei es als Aufseher auf Baustellen, als Kontrolleur in einer bolivianischen Minengesellschaft, als Verkäufer, freier Vertreter, Versicherungsagent und - als Krokodiljäger im bolivianischen Urwald. Immer war ich auf mich alleine gestellt, bemüht, mein Dasein zu verbessern.

In Bolivien und später in Argentinien gehörte ich der jüdischen Gemeinde an. Ich erarbeitete mir eine soziale Position und besaß viele Freunde und Bekannte. Als Herausgeber einer deutschsprachigen Emigrantenzeitung in Buenos Aires fand ich Zugang zu diplomatischen Vertretungen und bekam Einladungen zu Pressekonferenzen, Veranstaltungen und Empfängen. Ich gehörte einer Reihe von Vereinigungen an und stand dem Verband der argentinisch-jüdischen Journalisten als Vizepräsidenten vor. Im Sitz der Botschaft in Buenos Aires wurde mir durch Präsident Weizsäcker für meinen Einsatz für ein besseres Verständnis zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen und für die Förderung der deutsch-argentinischen Beziehungen das Bundesverdienstkreuz verliehen. Trotzdem blieb ich ein Außenseiter in dem Land, in dem ich lebte.

Im Hinterkopf war für mich stets eine Rückkehr in die alte Heimat möglich, besonders wenn es politische Unruhen, Revolutionen, Putsche und Hyperinflationen in Südamerika gab. Zwar hatte ich keinen Koffer mehr in Berlin, doch war mir die Stadt als ein lebenswerter Ort in Erinnerung geblieben. Die letztendliche Entscheidung, zurückzukehren, fiel, als die Herausgabe der Zeitung, "Semanario Israelita" (mit dem Untertitel "Unabhängiges Jüdisches Wochenblatt") finanziell nicht mehr tragbar war. Die Leser waren zum großen Teil gestorben, oder hatten andere Krankheiten, die ihr Interesse an einer Zeitung erlahmen ließen. Für die noch verbliebenen Leser war es gewiß ein Schock, als ich den Betrieb des "Semanario Israelita" einstellte. Noch heute erreichen mich aufwühlende Briefe aus Argentinien, in denen das Fehlen "meines Blattes", lamentiert wird. Für manche könnte es ein Trost sein, dass ich in dieser Museumszeitung weiter gefragt werde.

Ehemalige Blindenwerkstatt Otto Weidt ist neue Dependance des Jüdischen Museums Berlin
Zukunft der Ausstellung "Blindes Vertrauen - Versteckt am Hacke-schen Markt 1941-1943" gesichert

Die ehemalige Blindenwerkstatt Otto Weidt ist neue Dependance des Jüdischen Museums Berlin geworden. Dank der Finanzierung durch das Jüdische Museum Berlin ist die lange gefährdete Fortsetzung der Ausstellung "Blindes Vertrauen – Versteckt am Hackeschen Markt 1941-1943" damit dauerhaft gesichert. Im Museumsetat sind dafür im Haushaltsjahr 2001 DM 300.000 eingeplant. Zwei Mitarbeiter, die die Blindenwerkstatt 1999 als Studenten der Museumskunde für die Öffentlichkeit miterschlossen haben, sind seit 1.1.2001 als Museumsangestellte der Pädagogischen Abteilung zugeordnet.

Die ehemalige Blindenwerkstatt Otto Weidt befindet sich im Seitenflügel der Rosenthaler Straße 39, nahe der Hackeschen Höfe. Zur Zeit des Nationalsozialismus arbeiteten hier jüdische und nichtjüdische Blinde und Taubstumme unter dem Schutz des Kleinfabrikanten Weidt, der in seinem "wehrwichtigen" Betrieb Besen und Bürsten herstellen ließ. Bis 1943 konnte er hier jüdische Mitbürger vor ihren Verfolgern verbergen. Die Werkstatt war oft die letzte Zufluchtstätte für die Arbeiter und ihre Angehörigen. So versteckte Otto Weidt eine vierköpfige Familie in einem Hinterraum der Werkstatt, holte seine Arbeiter aus dem Deportations-Sammellager zurück und bemühte sich, einer Angestellten zur Flucht aus dem KZ Auschwitz zu verhelfen. Die Schriftstellerin Inge Deutschkron hat selbst dort zwischen 1941 und gearbeitet und in ihrem Buch "Ich trug den gelben Stern" über Otto Weidt und seine Schützlinge berichtet.

Ehrung für stille Helden und Opfer der Deportationen
Die Ausstellung befindet sich in drei Räumen der ehemaligen Blindenwerkstatt, die seit dem Krieg nahezu unverändert erhalten geblieben sind. Anhand von Briefen, Gedichten und Fotografien zeichnet sie das eindringliche Bild einer ständig von Deportation bedrohten Lebenssituation. Zugleich werden die mutigen Versuche der jüdischen Angestellten dokumentiert, ihren Verfolgern zu entkommen, und die dabei unerlässliche Hilfe Otto Weidts.
"An diesem Originalschauplatz wird auf schlichte und doch eindrucksvolle Weise deutlich, welche Möglichkeiten der Einzelne damals hatte, um zu helfen und das Leben von Verfolgten zu retten. Otto Weidt ist einer dieser stillen Helden, dem wir eine Ehrung erweisen möchten," erläuterte Museumsdirektor W. Michael Blumenthal, der die Blindenwerkstatt 1999 erstmals besichtigt hatte.
Mit der Darstellung von Einzelschicksalen ist die Ausstellung auch eine passende Ergänzung zum historischen Archiv des Jüdischen Museums, in dem Hunderte von Einzel- und Familiengeschichten deutscher Juden gesammelt und bewahrt werden.

Jugendlichen die Realität der Verfolgung nahe bringen
Für Cilly Kugelmann, Leiterin der Pädagogischen Abteilung des Museums, stellt die Blindenwerkstatt zudem eine wertvolle Bereicherung für das künftige pädagogische Programm dar: "Gerade Jugendlichen kann man an einem solchen authentischen Ort die damalige Realität von Leben und Überleben, und auch Sterben in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung besonders eindringlich nahe bringen."

Studierende des Studiengangs Museumskunde der FHTW Berlin hatten die Blindenwerkstatt im März 1999 zunächst befristet wieder zugänglich gemacht. Aufgrund der großen Resonanz bei der Presse, einigen Berliner Politikern und den zahlreichen Besuchern war eine Weiterführung der Ausstellung von vielen Seiten gefordert worden. Dank des Engagements vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter war es gelungen, die Ausstellung bis zu ihrer jetzigen Angliederung an das Jüdische Museum Berlin geöffnet zu halten.

Öffnungszeiten:
22. - 26.1.2001 nur nach Terminvereinbarung
ab Sa, dem 27.1.2001: Di - Fr 10-16 Uhr
Sa - So 13-19 Uhr
Montags geschlossen
Adresse: Rosenthaler Straße 39, 2. Hofdurchfahrt, linker Aufgang, 1. Stock, 10178 Berlin
Tel. und Fax (030) 28 59 94 07
E-mail: ausstellung@blindes-vertrauen.de
Internet: www.blindes-vertrauen.de
Ansprechpartner: Kai Gruzdz und Ariane Kwasigroch

www.blindes-vertrauen.de

Quelle "Nachrichtenblatt
des Jüdischen Museums in Berlin
"

 

haGalil onLine 20-03-2001

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