Unsere Ideale gehen zugrunde.
Sie haben unser Land zerstört." Jael Paggys Stimme ist von Gefühlen
überwältigt. Sie weiß, wovon sie spricht. Nach ihrer Ankunft in
Palästina am 1. April 1941 und einem kurzen Aufenthalt im britischen
Internierungslager Atlit kam sie in den Kibbuz Gan Shmuel. Heute ist
sie 75 Jahre alt und zieht Bilanz. Viele aus der hiesigen älteren
Generation teilen ihre Bitterkeit, obwohl die Gemeinschaft
weitgehend von der Krise verschont blieb, die viele andere Kibbuzim
heimgesucht hat.(1) Doch ist das Feuer des Aufbruchs vor sechzig
Jahren bei aller Bitterkeit noch nicht erloschen. Denn das Leben ist
nie so kostbar wie in dem Moment, da man es beinahe verloren hätte -
wie Millionen andere während des NS-Völkermordes.
Von der Straße aus gleicht
die Anlage mit der Tankstelle, dem Supermarkt, den Geschäften und
dem unvermeidlichen McDonalds eher einem Einkaufszentrum. Doch der
Schein trügt: Dies ist ein Kibbuz. Zuerst kommt die Fabrik, in der
Saft aus Zitrusfrüchten hergestellt wird, dann der riesige
Speisesaal und etwas weiter ab gelegen der Landwirtschaftsbetrieb
mit Viehzucht und Ackerbauflächen. Rundum kleine Häuser, von grünen
Bäumen gesäumt, mit farbenfrohen Blumenbeeten. Die Frühlingssonne
tut ein Übriges, um Heiterkeit zu verbreiten, die Stille wird nur
vereinzelt von Kindergeschrei unterbrochen. In dieser Bastion der
zum linken Flügel gehörenden Haarzi-Kibbuzim(2) sind selbst die
Einwohner, die nur knapp der Hölle entkommen sind, auch als
Siebzig-, Achtzig- oder Neunzigjährige noch vital und rüstig. Der
letzte Hundertjährige ist 1999 verstorben.
Mit fünfzehn Jahren verließ
Gertrud Pelleg 1935 das heimatliche Wertheim in Baden-Württemberg,
um in der Nähe von Berlin an einem Vorbereitungslager für Palästina
teilzunehmen. Für das junge Mädchen war es eine harte, aber
glückliche Erfahrung. "Ich kam aus einer wohlhabenden Familie mit
Dienstboten und Chauffeur. Von meinen Eltern hatte ich alles
bekommen. Ich war das einzige jüdische Mädchen in der Klasse und
wurde nach dem Sieg der Nazis ziemlich bald von der Schule
verwiesen. Meine besten Freundinnen sagten: ,Du bist doch so blond.
Schade, dass du keine Arierin bist!' Mein Vater, der im Ersten
Weltkrieg das Eiserne Kreuz erhalten hatte, versicherte ständig, es
werde uns nichts passieren. Er täuschte sich. Am 9. November 1938,
in der Kristallnacht, wurde er verhaftet. Nach seiner Freilassung
ging er mit meiner Mutter nach Frankreich, wo sie 1940 ein Jahr lang
im schrecklichen Lager Gurs interniert waren." Gertrud war bereits
vier Jahre vorher an Bord der Jerusalem von Triest nach Haifa
entkommen.
"Es war der 14. Mai 1942. Die
Deutschen hatten alle Juden aus dem Schtetl vor der Kirche antreten
lassen, unter dem Vorwand, ihre Arbeitsbewilligungen zu überprüfen.
Die Einsatzgruppe(3) brachte alle um. Nur mich nicht: Ich war damals
sieben und hatte mich versteckt." Myriam Raz überlebte als Illegale
in einem Waisenhaus. 1946 verließ sie Polen und ging nach
Deutschland, wo sie in ein DP-Lager kam.(4) Mit dem Zug und an Bord
der Champollion gelangte sie nach Palästina. "Die Briten hatten
unter dem Druck der Amerikaner der Ausstellung von 1 000
Einwanderungsbewilligungen zugestimmt. Ich war die Nummer 1 000!"
Drei Jahrzehnte später kehrte Myriam nach Wereszczyn zurück. Der
Bürgermeister zeigte sich erleichtert, dass sie nicht die Rückgabe
des Familienbesitzes forderte, verzog aber das Gesicht, als er
hörte, dass sie ein Denkmal für die Opfer errichten wolle. "Schauen
Sie!" Sie zeigt ein Foto, auf dem das zur Sicherheit umzäunte
Denkmal zu sehen ist. "Wer wird sich nach meinem Tod wohl darum
kümmern?"
Auch Sara Kain ist 1946 hier
angekommen. Doch zwischen ihrer Geburtsstadt Kosice in der Slowakei
und Gan Shmuel war sie von 1943 bis 1945 in Auschwitz. Dann
überlebte sie sogar den "Todesmarsch", bei dem noch die Hälfte der
letzten Überlebenden umkam. "Bei der Befreiung wog ich 37 Kilo."
Mehr gibt sie über diese Erfahrung nicht preis. Ist sie aus
zionistischer Überzeugung nach Palästina gekommen? Sie zuckt mit den
Schultern. "Wohin hätte ich denn gehen sollen? Ich war allein. Von
meiner Familie sind mir nur der Bruder und die Schwester geblieben.
Sie waren schon vor dem Krieg hierher ausgewandert."
Noch immer ist dem
75-jährigen Josef Kohn, der Österreich im November 1939 verließ und
Ostern 1941 in Palästina ankam, die Odyssee des "Kladovo-Transports"
in lebhafter Erinnerung. Eine Gruppe von Juden, die sich in die
jugoslawische Stadt Kladovo durchgeschlagen hatte, machte sich auf,
um über Bulgarien ans Schwarze Meer und von dort nach Palästina zu
gelangen. Doch am Schwarzen Meer gab es keine Schiffe, sie kehrten
um und verbrachten fünfzehn endlos scheinende Monate des Wartens in
Sabac. Im März 1941 konnten die Kinder, die im Besitz der wertvollen
Einwanderungsdokumente waren, endlich nach Palästina aufbrechen. "Es
war höchste Zeit. Zwischen Herbst 1941 und Frühjahr 1942 kamen
unsere Eltern in den Gaswagen um."
Von Hitler zu Zionisten
gemacht
Auch wenn sich die Schicksale
von Jael Paggy und Josef Kohn ähneln, was Alter, Herkunft, das
Warten in Jugoslawien und die Ankunft in Palästina im Frühjahr 1941
betrifft, war für Jael Paggy die Zeit vor der Reise das
entscheidende Trauma: "Nach dem Anschluss im Jahr 1938 mussten die
Juden in Wien auf den Knien rutschend die Bürgersteige säubern. ,So
etwas Entsetzliches könnte bei uns nicht passieren', meinte damals
eine jüdische Tante, die aus Deutschland zu Besuch war. In
Österreich kam die antisemitische Repression viel zu schnell und
plötzlich, um solche Illusionen aufkommen zu lassen." Ihr Bruder
Josef sprach als einer der Anführer der sozialistisch-zionistischen
Jugendbewegung Haschomer Hazair regelmäßig bei Adolf Eichmann vor.
Zu dieser Zeit organisierte Eichmann noch nicht die Deportation der
Juden, sondern ihre Auswanderung.
Dann kam die Kristallnacht,
die Synagogen brannten, Geschäfte wurden zerstört, Menschen
verhaftet. Einer davon war ihr Bruder, der sechs Monate in Dachau
verbrachte. Erst nach der Kriegserklärung gelangte Josef zu seiner
Schwester, die sich einige Zeit bei Bauern versteckt hatte, und
gemeinsam brachen sie auf ins "verheißene Land".
Wie könnte man solche
Erlebnisse je vergessen? Das Alter hat der Geschichte nichts von
ihrer Grausamkeit genommen. Dennoch verspürt man noch immer die
damals wie heute gleichermaßen berauschende Freude, mit der die
Pioniere hierherkamen, um voller Stolz ihre Ideale zu verwirklichen
und den 1921 gegründeten Vorzeige-Kibbuz Gan Shmuel mit immer mehr
Leben zu füllen.
"Hitler hat mich zum
Zionisten gemacht", gesteht Josef Kohn. "Ich komme aus einer
assimilierten Familie. Mein Vater hatte als aktiver Sozialist im
Untergrund gegen den Austrofaschismus gekämpft. Ich hatte nie daran
gedacht, nach Palästina zu gehen - bis 1938." Sein Fall ist nicht
außergewöhnlich. 1933 lebten weniger als 200 000 Juden in Palästina,
1939 waren es 430 000 und 1947 600 000. In einer Kritik an den
arabischen Anhängern Roger Garaudys verurteilt denn auch der
amerikanisch-palästinensische Intellektuelle Edward Said die
"verkürzte Sicht mancher ,konformistischer' Intellektueller, die den
Zusammenhang zwischen dem Holocaust und Israel nicht sehen
wollen."(5) Der Genozid hat den Plan der jüdischen Staatsgründung
beeinflusst: Was als Projekt einer kleinen Minderheit begonnen
hatte, wurde zur Lösung für die Probleme hunderttausender
Überlebender. So erhielt dieser Staat - trotz der Ungerechtigkeit
gegenüber den palästinensischen Arabern - eine derart starke
Legitimität, dass die Mehrheit der Mitgliedstaaten der damals noch
jungen Organisation der Vereinten Nationen (UNO) 1947 den
Teilungsplan unterstützte.(6)
"Wer will - und wer kann -
garantieren, dass sich das, was uns in Europa widerfahren ist, nicht
wiederholen wird? Kann sich das Gewissen der Menschheit jeglicher
Verantwortung für diese Katastrophe entziehen? Es gibt nur eine
Sicherheit: eine Heimstätte, einen Staat"(7), argumentierte David
Ben Gurion, damals Chef der Jewish Agency, vor der
UNO-Untersuchungskommission. Das ist zweifellos Propaganda, doch sie
kann sich auf eine Wirklichkeit berufen - auf jene Wirklichkeit, wie
sie die ältere Generation in Gan Shmuel erlebte. In Palästina fanden
sie Zuflucht, als ihnen alle Grenzen verschlossen waren.(8) Hier
konnten sie ein neues Leben aufbauen.
Wie Sara Kain bekennt auch
Myriam Raz unumwunden: "Der Kibbuz, das war mein erstes Zuhause nach
sieben Jahren Angst und Not." Die große Mehrheit der Immigranten von
damals - und auch der späteren - betrachtet den jüdischen Staat
zuallererst als Zufluchtsort, und erst in zweiter Linie als einen
Ort, an dem der "zionistische Sozialismus" aufgebaut werden soll.
Auf Letzteren berufen sich hier zwar fast alle, doch mit recht
verschiedener Gewichtung: Die einen betonen mehr den zionistischen,
die anderen mehr den sozialistischen Aspekt.
Gertrud Pelleg mit ihrem
bürgerlichen Familienhintergrund wollte "Palästina, aber keinen
Kommunismus". Josef Kohn als Spross einer kämpferischen
Arbeiterfamilie träumte "vom Sozialismus, nicht vom Zionismus. Von
einer Heimstätte für die Juden, natürlich, aber einer
sozialistischen, an der Sowjetunion orientierten Heimstätte. Der
Kibbuz war unser Laboratorium für eine auf Arbeit, Erziehung und
natürlich auf Gleichheit gegründete Gesellschaft." Ebenso radikal
dachte Alexander Altyzer, ein Schweizer ukrainischer Herkunft, der
1948 als 18-Jähriger direkt hierher kam. "Mein Ideal war
sozialistisch, nicht zionistisch. Ich wollte anders leben, im
Kollektiv, mit gemeinsamer Arbeit und gemeinsamem Besitz."
"Ich war nicht einverstanden
mit dem Haschomer Hazair, in meinen Augen war er stalinistisch. Doch
weil mein Mann dabei war, habe ich auch mitgemacht", gesteht Jamima
Esched, eine in Jerusalem geborene Sabra(9) russischer Herkunft. Für
Jael Paggy war es dagegen ein freier Entschluss. Sie wollte wie ihr
Bruder die Welt und die Juden verändern. Nach jahrhundertelanger
Diskriminierung glich die Struktur der jüdischen Gesellschaft einer
umgekehrten Pyramide, die wir durch die Landwirtschaft wieder auf
die Beine stellen wollten." Naomi Levy, das erste im Kibbuz Gan
Shmuel geborene Mädchen, drückt es nüchterner aus. Sie erinnert sich
an den Gruppengeist, in dem sie aufgewachsen ist: "Die Kinder sagten
,wir' und nicht ,ich'."
Für den Tschechen Zeev Hadar,
der 1936 hierher kam, sind Zionismus und Kommunismus unvereinbar.
"Die Sowjets behaupteten, ihre Revolution würde das jüdische Problem
lösen, ein Staat in Palästina wäre nicht nötig. Ich habe das nie
geglaubt. Angesichts der Bedrohung durch Hitler und Stalin konnte
unser Volk nur durch eine eigenständige jüdische Bewegung vor dem
tragischen Schicksal bewahrt werden und sich in einem eigenen Staat
erneuern. Der Kibbuz gab Israel Nahrung, er lehrte uns aber auch,
gemeinsam von der Hände Arbeit zu leben und deren Früchte zu
genießen."
Im Gegensatz dazu hatten
Chaim Margalit und seine Frau Schoschana, die beide in Israel
geboren sind, das Gefühl, "eine von den Makeln des Kapitalismus
befreite Gesellschaft aufzubauen, und die Hoffnung, einen neuen
Menschen hervorzubringen". Chaim sagt einen viel zitierten Satz:
"Wir sind dem Beispiel der Sowjetunion gefolgt, in der Stalin unsere
Träume verwirklichte." Der Kommentar seiner Frau: "Alles war so
einfach. Wir dachten in Slogans und hatten eine höhere Mission."
Unter den Alten von Gan
Shmuel ist mindestens einer, der diesen Reden absolut nichts
abgewinnen kann. Im Kibbuz erwähnt niemand seinen Namen. Und das hat
seinen Grund: Ilan Halevi, der Ende der Sechzigerjahre mit der
extremen Linken sympathisierte, verfolgt seine Überzeugungen
konsequent: Seit über zwanzig Jahren arbeitet er für die Führung der
Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Bei einem Treffen in
Paris sagt er: "Der Kibbuz? Ein kolonialer Phalanstère(10), der auf
einer Gründungslüge aufbaut."
Die ansonsten nicht
wortkargen Alten kommen sichtlich ungerne auf die "Araberfrage" zu
sprechen. Theoretisch geht es ja noch. Denn die Mitgliedschaft beim
Haschomer Hazair verpflichtet, schließlich haben sie sich bei
Kriegsende für ein binationales Palästina engagiert, in dem Juden
und Araber zusammenleben sollten. Doch diese Großzügigkeit ist seit
dem Krieg von 1948 vollständig verschwunden. Gan Shmuel blieb zwar
von den Kämpfen verschont, nicht aber das Nachbardorf Tscherkass.
Wie der Historiker Benny Morris(11) schreibt und mehrere Zeugen
bestätigen, half der Kibbuz der Haganah dabei, die letzten noch
nicht geflüchteten arabischen Bewohner zu vertreiben. Anschließend
wurden deren Ländereien beschlagnahmt, drei Jahre später die
verbliebenen Häuser von Bulldozern niedergerissen.
Wer erinnert sich heute an
diese Geschehnisse? Nach Ansicht von Jael Paggy sind "die Araber
weggezogen; wir haben sie nicht vertrieben". Zustimmend ergänzt
Naomi Levy, dass eine Rückgabe der Ländereien unmöglich sei, "da sie
ihnen gar nicht gehörten. Abgesehen davon hätte das nur Probleme
gegeben." Gertrud Pelleg dagegen erinnert sich, dass sie ein
"unangenehmes Gefühl" hatte und dass sie der Abzug der Araber "an
die Deportation der Juden erinnerte". Josef Kohn seinerseits
antwortet kalt: "Wer den ersten Schuss abgibt, muss auch die Folgen
tragen." Mit verdächtiger Vehemenz verteidigt Chaim Margalit, der
sich als Einziger an alle Einzelheiten erinnert, die These vom
freiwilligen Wegzug. "Sie streiten es ab, obwohl sie es wissen",
bestätigt Rafi Aschkenazi, einer der Kibbuz-Verantwortlichen.
Im Jahr 1963 beantragte ein
junges Paar die Aufnahme in Gan Shmuel: Silvia, eine Jüdin, und
Raschid, ein Araber, der noch dazu aus dem "vergessenen" Dorf
stammt. "Nach monatelangen heftigen Diskussionen stimmte die
Mehrheit dagegen - allen voran die ältere Generation, deren so
genanntes binationales Projekt in Wirklichkeit das andere Volk
Palästinas ausschloss", erzählt der Soziologe und Bourdieu-Anhänger
Reuven Schapira. "Schlimmer noch: Die Mapam-Führer, die ständig die
Brüderlichkeit unter den Völkern im Mund führten, setzten alles
daran, die Aufnahme zu verhindern."
Die alte und die neue
"Araberfrage"
Im Gegensatz zu den
Ereignissen des Jahres 1948 ist diese Geschichte nicht im
Unbewussten abgespeichert, sondern erhitzt noch immer die Gemüter.
Die große Mehrheit bereut die damals getroffene Entscheidung. Für
Rafi Aschkenazi und viele der damals Zwanzigjährigen "hat der Kibbuz
an diesem Tag sein Ideal des Zusammenlebens zwischen Juden und
Arabern verraten". Andere dagegen stehen zu ihrer Entscheidung.
Chaim Margalit versucht allerdings, seine Ablehnung
herunterzuspielen und führt rein "persönliche" Gründe an. Raschid
sei ihm "einfach nicht sympathisch" gewesen. Schoschana unterbricht
ihn: "Es ging nicht um ein persönliches, sondern um ein
ideologisches Problem. Mit der Ablehnung von Raschid sind wir vor
der Paranoia von Leuten zurückgewichen, die zu allem bereit sind, um
das Überleben des jüdischen Volkes zu garantieren." Den Beweis
liefert Sara Kain: "Ich war dagegen und bin es immer noch, weil ich
keinen Präzedenzfall schaffen wollte", stößt sie hervor.
Sonderbarerweise freut sie sich über die guten Erfahrungen mit
gemischten Paaren aus Juden und Nichtjuden - allerdings handelt es
sich bei diesen Nichtjuden um Freiwillige aus Skandinavien.
1972 wurde Uri Adiv, der Sohn
eines der Kibbuzgründer, auf der Rückkehr von einer Reise nach
Damaskus verhaftet und wegen "Spionage zugunsten Syriens" zu 17
Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 12,5 Jahre abgesessen hat.
"Für mich wie für viele andere Jugendliche waren der Krieg von 1967
und seine Folgen ein regelrechter Schock. Ich war damals Student und
entdeckte die Heuchelei und den Nationalismus der Mapam-Partei, die
jegliche Solidarität mit den Palästinensern ablehnte. Ich wollte
also direkt mit den Palästinensern in Kontakt kommen. Über unzählige
Geheimtreffen und -sitzungen war ich schließlich - reichlich dumm -
in Damaskus gelandet. Natürlich habe ich den Syrern nie irgendwelche
Informationen geliefert." Rückblickend bereut er seine
Amateurhaftigkeit und Naivität, nicht aber sein Engagement. Hat
nicht der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern 1993 zum
Abkommen von Oslo geführt? Einige werfen ihm noch immer "Verrat" vor
und stellen ihm das "Heldentum" des ebenfalls im Kibbuz geborenen
Uri Ilan entgegen, der 1954, als er den Syrern in die Hände fiel,
Selbstmord beging, um nicht zu reden. Inzwischen ist der ehemalige
"Aussätzige" sogar zu einem Vorläufer geworden, und die meisten
Kibbuz-Mitglieder begegnen ihm heute "freundlich oder zumindest
höflich".
Mit Skandalen gepflastert ist
die Geschichte von Gan Shmuel nicht nur hinsichtlich seines
Verhältnisses zum Zionismus, sondern auch zum Sozialismus. 1952
befand sich unter den Angeklagten des Slansky-Prozesses in Prag auch
Mordechai Oren, ein Führungsmitglied des Haschomer Hazair, der mit
der tschechischen Führung während des Krieges von 1948 die massive
Militärhilfe des kommunistischen Lagers für die jüdischen Einheiten
koordiniert hatte. Der Kibbuz war gespalten. Nach Jael Paggys
Erinnerung waren die einen blinde Anhänger der Sowjetunion und
hielten Oren wirklich für einen Spion, während die anderen sich vor
allem als Zionisten verstanden und diese Kröte nicht schlucken
wollten. Laut Schoschana Margalit leitete dieser Schock vier Jahre
vor dem XX. Parteitag der KPdSU die "Entstalinisierung" der Pioniere
ein - um den Preis einer "fürchterlichen Demütigung der ihrer Sache
völlig treu ergebenen Menschen". Einen Eindruck vom Ausmaß dieser
unmäßigen Liebe zur Sowjetunion vermitteln die Briefe, die der
Lehrer Binjamin Greenboim, ein echter Kibbuzideologe, seine Schüler
an die Jugendlichen eines Dorfes in der Sowjetunion schreiben ließ,
das durch den Pädagogen Anton Makarenko berühmt wurde. Sie wurden
kürzlich in der Tageszeitung Haarez veröffentlicht.(11) "Wir
sind einer der ältesten Kibbuzim in Israel", schrieb beispielsweise
Nadav Mermelstein. "Wir folgen dem Beispiel Russlands in fast allen
Punkten. Unsere Regierung möchte aber Amerika folgen."
Die nächste Krise stand 1955
ins Haus. Bei den Parlamentswahlen erhielt die KP in Gan Shmuel
sechs Stimmen. "Das schlug wie eine Bombe ein", erinnert sich Chaim
Margalit. Für den Dachverband der Haarzi-Kibbuzim war es eine
Kampfansage. Jakov Hazan, der "Chef" der Bewegung, kam extra in den
Kibbuz, um die Schuldigen zu exkommunizieren, und setzte nach einer
stürmischen Diskussion zwei Ausschlüsse durch. "Ich war damals kein
Kommunist, stand aber Mosche Sneh nahe, der später der KP beitrat",
erklärt Matitjahu Minz, eines der "Opfer" und heute ein bekannter
Ethnologe an der Universität Tel Aviv. "Damals beeinflusste ich ein
gutes Dutzend Kibbuz-Mitglieder." Die aggressive Reaktion der
Verantwortlichen erklärt sich der Professor mit "dem besonderen
Antikommunismus der Mapam, die sich als revolutionäre Partei
verstand und Angst vor jeder Konkurrenz von links hatte". "Für die
Alten waren die sechs Stimmen von 1955 ein rotes Tuch" bestätigt
Jael Paggy. "Sie litten gegenüber der kommunistischen Bewegung, die
sich damals in den Kibbuzim rasch ,illegal' ausbreitete, unter einem
Komplex." Nach einer Pause fügt sie hinzu: "Heute lachen wir
darüber. Ich kann aber nicht vergessen, dass mein Mann und meine
Freunde für den Ausschluss gestimmt haben."
Beharrungsvermögen in einem
verrückten Staat
So strapaziert, angekratzt
oder erschüttert die Ideale der Alten von Gan Shmuel auch sein
mögen, sie halten dennoch an ihnen fest. In ihren Augen sind die
Gründungsideale der Gradmesser für die gegenwärtige israelische
Gesellschaft. Ihr Urteil ist dabei unerbittlich. Dem düsteren Bild
der gemeinsamen Kritik, der selbst die schärfsten Antizionisten
zustimmen könnten, fügt jeder seine eigenen Aspekte hinzu. In diesem
"völlig verrückten Staat" erkennt Jael Paggy nichts mehr von dem
bescheidenen, aber herzlichen, auf Zusammenhalt bedachten Leben der
Anfangszeit wieder. Sie beklagt den Verlust an "zwischenmenschlichen
Beziehungen, gegenseitiger Hilfe und Aufnahmebereitschaft gegenüber
Immigranten". Sara Kain beschwert sich insbesondere über die Gewalt:
"Man glaubt sich in Chicago, vor lauter Mord und Diebstahl."
Seltsamerweise erwähnt auch sie in diesem Zusammenhang nicht die
Ermordung von Jitzhak Rabin. Gertrud Pelleg, die regelmäßig ihre
Schwester in den Vereinigten Staaten besucht, erschüttert vor allem
die "Amerikanisierung", für sie ein "Fortschreiten der
unerträglichen Vereinzelung in einer Gesellschaft, die einmal das
Gemeinwohl ins Zentrum stellen wollte".
Materialismus gegen
Ideologie, das ist für Myriam Raz der Schlüssel für alles. "Früher
waren wir eine auserwählte Gemeinschaft von Männern und Frauen, die
einen gemeinsamen Traum hatten, vor Opfern nicht zurückschreckten
und mehr Wert auf ein Leben in Würde als auf Bequemlichkeit legten."
So fühlt sich die "wundersam" Gerettete aus dem Schtetl in diesem
Israel, in dem nur noch das "Streben nach Reichtum" zählt, zuweilen
fremd. Auch Zeev Hader kann die heutige Haltung nicht
nachvollziehen. "Der wahre Reichtum liegt nicht im Geld, sondern in
der Literatur, in der Musik, im Theater und damit in der Erziehung;
doch all das fällt leider dem Profitstreben zum Opfer."
An oberster Stelle der
Kritikpunkte steht die massiv zunehmende Ungleichheit, die alle
Alten ausnahmslos anprangern. Alexander Altyzer greift die
offiziellen Statistiken an: "Wenn man Ihnen etwas vom
Durchschnittslohn erzählt, denken Sie daran, dass das Gehalt des
Direktors, der 100 000 Schekel [ca. 50 000 Mark; d. Red] im Monat
verdient, ebenso mit eingerechnet wird wie der Lohn seiner Arbeiter
und Angestellten, die 2 000 Schekel im Monat bekommen. Ganz zu
schweigen von den Hungerlöhnen, die den nichtjüdischen Immigranten
gezahlt werden. Oft sind es nur 20 Schekel im Monat."
Diese dem Ethos einer
traditionell egalitären Gesellschaft zutiefst widersprechende
Polarisierung zwischen Arm und Reich verschärft eine weitere,
einhellig beklagte Tendenz der israelischen Entwicklung: die
zunehmende Gespaltenheit. "Das ist nicht mehr Israel, sondern der
Iran", meint Chaim Margalit, der in Rabbi Ovadia Jossef einen
zweiten Ajatollah Chomeini sieht. Dessen Schas-Partei bezichtigt er
des Paganismus - also eines der drei Verbrechen, auf die nach
jüdischer Tradition die Todesstrafe steht. "Wie sonst soll man es
nennen, wenn jemand systematisch Medaillen und Amulette einsetzt?"
Der ehemalige Journalist erklärt sich den Aufstieg der sephardischen
Ultraorthodoxen allerdings in erster Linie mit den verheerenden
Folgen, die der "unerbittliche Kapitalismus" (George Soros) gerade
bei den arabischen Juden hatte. Mit diesem Thema kommt man in Gan
Shmuel nicht weit. Wenn die Diskriminierung der orientalischen Juden
zur Sprache kommt, verwendet die ältere Generation mit Vorliebe das
Wort "angeblich" - sie selbst kommen aus Deutschland, Österreich
oder aus der ehemaligen Tschechoslowakei.
"Superkapitalismus" lautete
die Diagnose von Josef Kohn; aus seiner Sicht eine tödliche
Bedrohung für Israel. Für Elischa Esched ist das zionistische
Projekt an sich, das Sozialismus und Kapitalismus harmonisch
miteinander vereinen wollte, wie "warmes Eis". Für Naomi Levy kam
die Wende im Jahre 1967. Der Sechstagekrieg "hat uns trunken
gemacht. Selbst die Kibbuz-Bewegung glaubte, nunmehr sei alles
möglich. Araber und Juden würden Seit an Seite leben, für die einen
sei eben die Arbeit da, für die anderen das leicht verdiente Geld.
Tatsächlich haben sich die Juden auf dem Rücken dieser billigen
Arbeitskräfte, aber auch am Geldsegen aus Amerika bereichert. Israel
wurde zu einem ,Wunder' stilisiert, das Gott angeblich für uns
vollbracht hatte und das unser Vorrecht auf dieses Land beweisen
sollte. Die Vision von Großisrael, das bis dahin undenkbar gewesen
war, rechtfertigte plötzlich unsere Weigerung, die Gebiete
zurückzugeben. Doch die Besatzung hat ihren Preis: Sie korrumpiert
die Besatzungsmacht."
Manchmal zögert man im
Gespräch mit den Alten, trotz aller Entschlossenheit, die
verborgensten Teile der Geschichte aufdecken zu wollen. Wenn man die
alten Leute im Kibbuz über die Entwicklung der israelischen
Gesellschaft befragt, konfrontiert man sie mit dem Scheitern ihres
Lebens. Von der Krise der Kibbuz-Bewegung sind sie ganz persönlich
betroffen. Zwar ist kaum jemand in Gan Shmuel von der Armut bedroht,
in die andere Gemeinschaften abgeglitten sind. Da kann man etwas
gelassener nachdenken. Doch es gibt keine Garantie, dass diese
"sozialistisch-zionistischen Festungen" ewig Bestand haben werden.
Ofer Kol, Sprecher der
Haarzi-Bewegung, fasst die Situation zusammen: "Die 83
Haarzi-Kibbuzim und die 160 Kibbuzim der Takam-Bewegung, die der
Arbeitspartei nahe stehen, haben zusammen rund 1,6 Milliarden Mark
Schulden. Ein guter Teil geht auf spekulative Transaktionen der
Achtzigerjahre zurück. Dennoch zählen sie noch immer 300 000 volle
oder assoziierte Mitglieder - d. h. 5 Prozent der Bewohner Israels
-, sie liefern 50 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion und
stellen einen großen Anteil der Armeeoffiziere. Es steht also
einiges auf dem Spiel."
Die Alten mussten schon
einige bittere Pillen schlucken. Durch die Entwicklung der
industriellen Produktion wurde es nötig, auf ausländische
Arbeitskräfte zurückzugreifen. Der Einzug des Individualismus in die
Gemeinschaft führte dazu, dass die Kinder wieder bei ihren Eltern
wohnten und Fernsehen und Autos angeschafft wurden. "Heute wissen
alle Kibbuzim, dass sie selber mit ihren Entscheidungen das
Überleben des Kibbuz sichern oder gefährden. Die einen klammern sich
an kollektive Regeln, die anderen wollen diese völlig über Bord
werfen. Manche bleiben auf halber Strecke stehen. Sie lehnen es
beispielsweise ab, dass ihre Mitglieder auswärts arbeiten, führen im
Inneren aber das Lohnsystem ein."
Man muss kein Hellseher sein,
um zu erraten, welcher Lösung Gavril Bar Guil, der Vorsitzende der
Haarzi-Kibbuzim, zuneigt. Von seinem Dienstwagen aus gibt er via
Handy in geschliffener Bürokratensprache ein Interview: "Wir sollten
unsere kollektiven Werte erhalten und gleichzeitig das Individuum
ins Zentrum rücken." Es gehe darum, "die Gleichheit
aufrechtzuerhalten, den Lohn aber an die Arbeit zu koppeln", kurzum,
"Kibbuz zu bleiben und gleichzeitig zu einem Teil des ,globalen
Dorfs' zu werden." Die Alten von Gan Shmuel denken anders. Sie geben
zwar zu, dass man die Augen nicht vor den Veränderungen in Israel
und der Welt verschließen kann, wenn man nicht untergehen will.
Dennoch wollen sie die Grundidentität des Kibbuz aufrechterhalten.
Jedes Ziel erfordert seine
Methode. Die meisten finanziell ins Schleudern geratenen
Gemeinschaften haben Wirtschaftsberater engagiert. Diese haben ihnen
natürlich empfohlen, den Kibbuz-Besitz zu privatisieren, die den
Mitgliedern angebotenen Gratisdienstleistungen zu streichen, Löhne
einzuführen, diese zu staffeln und vieles mehr. Rafi Aschkenazi hat
dagegen den Philosophen Assa Kascher um Hilfe gebeten, um die
Mitglieder von Gan Shmuel bei ihrer Selbstfindung zu begleiten.
"Ich bin nicht gekommen, um
ihnen zu sagen, was sie zu tun haben", erklärt Assa Kascher,
"sondern um ihnen zu helfen, ein Gleichgewicht zwischen Kontinuität
und Wandel zu finden, damit ihr Modell auch noch für ihre
Enkelkinder attraktiv ist. Dank eines Fragebogens und der Gespräche,
die wir geführt haben, hat sich eine andere Vorgehensweise
herauskristallisiert, die um die drei Begriffe Notwendigkeit,
Verantwortung und Freiheit kreist. Zum Ersten gehört die
wirtschaftliche Grundlage. Die Frage ist jedoch, ob das Wohlbefinden
der älteren Menschen, die Erziehung und die Erfüllung der
Bedürfnisse der Jungen in der kollektiven oder individuellen
Verantwortung liegen und wie weit die Freiheit der Mitglieder gehen
soll. Daraus entstand die Idee, eine Charta der Mitgliederrechte zu
verabschieden, aber auch, die Kibbuz-Verwaltung transparenter zu
gestalten und stärker auf Konsens zu setzen. Kurzum, die Zukunft
erfordert nicht das Privateigentum, aber die Freiheit."
Damit wird unterstellt, dass
die Kibbuzim eine Zukunft haben. Kann oder soll man gar am Beginn
des 21. Jahrhunderts diese "Inseln des Sozialismus im Ozean des
Kapitalismus", von denen Jakov Hazan in den Fünfzigerjahren
gesprochen hat, noch bewahren? "Wenn Sie damit meinen, dass der
Kapitalismus (hegemonisch, wie er ist) den Kibbuz zerstören werde,
dann täuschen Sie sich", antwortet Asser Kascher. "Eine Gesellschaft
wie die unsere bringt so viele Ungerechtigkeiten hervor, dass sie
die Opfer dazu bringt, für Gerechtigkeit zu kämpfen." Also der
Kibbuz als Gewächshaus der Zukunft? "Warum kapitulieren? Der Kibbuz
kann mehr denn je eine glaubwürdige Alternative darstellen, wenn er
sich in Treue zu seinen Prinzipien erneuert. Eine Insel? Eher schon
eine Quelle der Werte für die kommenden Kämpfe."
Die Zukunft der altmodischen
Werte
Diese Kämpfe sind in Gan
Shmuel nach Ansicht von Rafi Aschkenazi bereits voll im Gange.
"Vielleicht bin ich der Letzte auf der Welt, der daran glaubt, dass
die Menschen nicht schlecht sind und daher noch immer in Gleichheit
miteinander leben können", versichert er halb im Scherz, halb im
Ernst. "Für den Kapitalismus sind Erziehung, Kultur, Gesundheit oder
Renten nur verlorenes Geld. Jeder soll seine Kosten selbst tragen,
und wem die Mittel dazu fehlen, der hat Pech gehabt. Wir weigern
uns, die Menschen einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Eine
altmodische Haltung? Im Gegenteil. Die Gesellschaft, die wir hier
verteidigen, ist die Gesellschaft der Zukunft." Hier, und vielleicht
auch anderswo. Denn in Israel richten sich viele Blicke auf diese
regionale Spielart des asterixschen Dorfes. Aber es bleibt die
Frage: Ist es tatsächlich möglich, wie es der "rote" Josef Kohn
vorschlägt, "den Kibbuz vom restlichen Land abzuschneiden, damit er
nicht wie dieses degeneriert"?
dt. Birgit Althaler
Fußnoten:
(1) Siehe Amnon Kapeliuk, "Der Niedergang der Kibbuzim", Le
Monde diplomatique, August 1995.
(2) Die von der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung Haschomer
Hazair (Junger Wächter) gegründeten Haarzi-Kibbuzim standen
ursprünglich der Mapam-Partei nahe, die 1948 gegründet wurde und
1992 mit zwei anderen linken Parteien zur Merez-Partei fusionierte.
(3) Die Einsatzgruppen hatten seit Sommer 1941 in den von der
Wehrmacht besetzten Gebieten den Auftrag, Massaker an der
Zivilbevölkerung zu verüben. Sie brachten über eine Million Juden
um.
(4) In diesen Lagern, die in den von den Westmächten besetzten Zonen
Deutschlands und Österreichs eingerichtet wurden, lebten 1946 über
250 000 Juden, die nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren konnten
oder wollten (DP steht für "displaced persons").
(5) Edward Said, "Der dritte Weg führt weiter", Le Monde
diplomatique, August 1998.
(6) Am 29. November 1947 beschloss die Generalversammlung der
Vereinten Nationen mit 33 zu 13 Stimmen bei 10 Enthaltungen die
Schaffung eines jüdischen Staates, eines arabischen Staates und
einer internationalen Zone für Jerusalem und die heiligen Stätten.
(7) UNSCOP, Report to the General Assembly, Bd. III, Anhang A, UN
Lake Success, 1947, S. 21.
(8) Zwischen 1940 und 1948 stellten die Vereinigten Staaten nur
57 000 Visa für europäische Juden aus.
(9) Dieser Begriff steht für in Israel geborene Israelis und ist die
hebräische Bezeichnung für die Kaktusfrucht: außen stachelig und
innen weich.
(10 )Der von dem () französischen Frühsozialisten Charles Fourier
geprägte Begriff für die autarken, häuslich-agrarischen
Gemeinschaften einer idealen, harmonischen Gesellschaft.
(11) Siehe Benny Morris, "The Birth of the Palestinian Refugee
Problem", Cambridge (Cambridge University Press) 1987.
(12) Tel Aviv, 25. April 2000.
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16-07-2000
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