Ein knappes Gut:
Wasser in der semitischen Region
Erläuterungen zur Wasserversorgung in
Israel, in der Westbank und in Gaza
1. Allgemeine
Situation
Israel hat seit einigen Jahren schon
ein kontinuierliches Wasserdefizit. Die Wassermenge, die konsumiert wurde,
ist größer als die Menge, die sich durch Niederschlag angesammelt hat. In
einem Trockenjahr verschlechtert sich die Situation, weil die Wassermenge in
den Reservoirs und in den Flüssen und Strömen bedeutend abnimmt.
Es gibt eine Anzahl von langfristigen
Lösungen, hierzu gehört der Bau von
Wasserentsalzungsanlagen. Zu den kurzfristigen Lösungen zählen
Wasserkonservierung, Abwasseranlagen sowie Pflanzen zur
Wasserneugewinnung.
In Israel gibt es ein wachsendes
Bewußtsein hinsichtlich der Bedeutung der Wasserkonservierung und
–reinigung. In öffentlichen Gärten und Parks werden die Gemeinden dazu
angehalten, vorrangig Pflanzen anzubauen, die nicht viel Wasser benötigen
und die Grasflächen zu reduzieren. Autowaschanlagen erhalten eine
Betriebslizenz mit der Auflage, daß sie Wasser reinigen und recyclen.
Behörden sind aufgefordert, Anlagen zur Abwasseraufbereitung zu bauen,
israelische Farmer sind angehalten, den Anbau von Saaten zu stoppen, die
einen hohen Wasserverbrauch haben und statt dessen zu weiterentwickelten
Kultivierungsmethoden überzugehen (z. B. Gewächshäuser und verbesserte
Bewässerungssysteme).
Aufgrund der Trockenheit im letzten
Jahr entschied die israelische Regierung, die Menge an Wasser, die für
landwirtschafte Nutzung zugeteilt worden war, zu reduzieren. Die Zuteilung
für Gemüse wird demnach um 40% und für Aquakulturen um 20% reduziert.
Während der Sommermonate werden Möglichkeiten für weitere Einsparungen in
der Gemeinde, im industriellen und privaten Sektor überprüft.
2. Wasserversorgung
in Judäa, Samaria und Gaza
vor dem Hintergrund des Interimabkommens
Trotz der Einsparung in den
Wasserzuteilungen innerhalb Israels und trotz der Versorgung mit
beträchtlichen Wassermengen, die im Friedensvertrag mit Jordanien festgelegt
wurden, erklärte der Bevollmächtigte für Wasserfragen, Herr Meir Ben Meir,
dass die Kommission nicht beabsichtigt, die Wassermenge, die der
Palästinensischen Autonomiebehörde zugeteilt wurde, zu reduzieren. Vielmehr
ist geplant, zu überprüfen, ob die Möglichkeit einer Steigerung besteht.
Entgegen - vor allem in
palästinensischen Medien vorgebrachter - Behauptungen, wurde die Wassermenge
zur Versorgung der Gebiete nicht von Israel festgelegt. Vielmehr wurde
hierüber während der Verhandlungen zwischen den beiden Seiten, mit den USA
als Teilnehmer, entschieden. In Übereinstimmung beider Parteien wurde die
Wassermenge im Vergleich zur Situation vor dem Interimsabkommen erhöht. So
wurde auch eine Formel zur graduellen Erhöhung der Wasserzuteilung im Zuge
der Interimsperiode bestimmt.
Das Abkommen legt jeweils die Anzahl
der Aushebungen von Brunnen, zu denen Israel und die Palästinensische
Autonomiebehörde sowie internationale Körperschaften verpflichtet sind,
fest. Die Kooperation bei Fragen zu Abwasser und Umwelt wurde ebenfalls
vereinbart. Weiterhin wurde übereingekommen, dass die Rechtsprechung über
Wasser im Rahmen der Übertragung ziviler Angelegenheiten an die
Palästinenser übertragen würde. Darüber hinaus wurde beschlossen, gemeinsame
Überwachungsteams einzurichten.
Israel hat seine Verpflichtungen aus
dem Interimsabkommen erfüllt. Insbesondere wurde die vereinbarte Wasserquote
nicht nur eingehalten, sondern sogar darüber hinausgehend Wasser zur
Verfügung gestellt. Die Rechtsprechung über Wasser wurde vollständig und
pünktlich übertragen. Israel bewilligte die zusätzliche Aushebung von
Brunnen. Israel und die Palästinensische Autonomiebehörde führen gemeinsame
Patroullien zur Ermittlung von Fällen von Wasserdiebstahl und anderen
wasserbezogenen Probleme aus.
Zusammenfassung
- Israel hat seinen Teil des Abkommens
bezüglich Wasser umgesetzt.
- Wasserfragen, sowie weitere zivile
Angelegenheiten, sind seit einiger Zeit unter der vollständigen
Verantwortung der Palästinensischen Autonomiebehörde.
- Israel ist sich der Wasserknappheit
in den Gebieten bewusst. Dieses Problem ist ein Problem der gesamten Region
und Israel ist davon ebenso betroffen.
- Vor diesem Hintergrund wurden viele
Aktivitäten seitens Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde und der
Geberstaaten unternommen, um die Wassersituation in den Gebieten zu
verbessern.
- Trotz der Wasserknappheit in der
Region liefert Israel weiterhin dieselbe Wassermenge an die Palästinensische
Autonomiebehörde und sucht darüber hinaus Wege, um diese Menge zu vergrößern
und um Lösungen für dieses Problem zu finden.
Professor Arie Issar:
Wasser - die
Hoffnung Israels
Ein Film über technologische Wege aus der Wüste...
Die Wasserversorgung kann im kommenden Sommer
nicht mehr gewährleistet werden:
Am
Wasser scheiden sich die Geister
Prof. Avner Jadin, Leiter des Israelischen Verbands der
Wasserwirtschaft, warnte für das Ende dieses Sommers vor einem
Wassermangel von bisher unbekanntem Ausmaß. Der Mangel an Wasser könnte
Israel sogar in einen Krieg ziehen...
haGalil onLine 11-05-2000
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