Jeder Mensch hat Namen:
Juden und Jüdinnen aus Dortmund
Diethard Aschoff: Autobiographische
Zeugnisse westfälischer Juden
über ihre Deportation und KZ-Haft, in: Verdrängung und Vernichtung der Juden
in Westfalen; herausgegeben von Arno Herzig, Karl Teppe,
Andreas Determann, Ardey-Verlag Münster 1994,
ISBN 3-87023-055-X, S. 169 - 214
1) Apfel, Emmi geborene Rosenthal,
verwitwete Andres, aus Dortmund, geb. 31. Oktober in Dortmund
Lager: Riga, Stutthof
Quellen:
- Bericht vom 31. Februar 1950 in Antwort eines
undatierten Schreibens an das Committee for the Investigation of
Nazi Crimes in the Baltic Countries, in: EW 8, 8477 – 8478
- Ein weiteres Schreiben von Emmi Apfel befindet
sich im Archiv der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund. Der
ebenfalls undatierte Brief handelt von Walter Andres, mit
dem Emmi Apfel seit dem 29. Dezember 1938 verheiratet war, geb.
16. Oktober 1903 in Dortmund-Aplerbeck, von Beruf ursprünglich
Schneider, nach 1933 dann Sporttrainer und –lehrer. Nach Aussage
seiner Frau verhungerte Walter Andres auf dem Schiffstransport
von Stutthof nach dem Westen
2) Bendix, Ludwig, aus Dorstfeld (heute
eingemeindet in Dortmund), geb. 28. Juni 1877 in Dorstfeld
Lager: Lichtenburg (Ravensbrück), Dachau 1935-
1937
Quelle: "Konzentrationslager Deutschland und
andere Schutzhafterinnerungen 1933-37",
geschrieben in Palästina 1939 vergleiche:
3) Benjamin, Ingeborg (Inge); Aus
Dortmund; geb. 7. Juni 1913 in Dortmund
Lager: Riga (1. Februar 1942 – November 1943)
Quelle: "Aufzeichnungen nach bestem Wissen und
Gewissen", angefertigt in Lima am 4. Januar 1950 für das Committee
for the Investigation of the Nazi Crimes in the Baltic Countries,
London, in EW 8, 8482 – 8483, (siehe Anmerkung 1)
4) Edelstein, Hugo, aus Dortmund, geb.
17. Mai 1920 in Dortmund-Husen
Lager: Riga (Ende Februar 1942), Stutthof (9.
August 1944), Buchenwald (16. August 1944)
Quelle: "Mein Tagebuch. Die Vernichtung der
Familie Edelstein in den Jahren 1939 – 1945", unveröffentlichte, im
Jahre 1946 begonnene Erinnerungsschrift im Besitze des Verfassers,
vergleiche Knipping S. 148, unter Hinweis auf die Namenskartothek
des Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes in Arolsen
5) Feldheim, Heinz-Dietrich, Dr., aus
Werl, geb. 30. Mai 1908 in Dortmund
Lager: Dachau und Buchenwald
Quelle: "Lebenslauf eines politisch und rassisch
verfolgten deutschen Juden", in: Hans-Jürgen Zacher: Die
Synagogengemeinde Werl in der Zeit von 1847 – 1941, (ungedruckte)
Dortmunder Dissertation, Werl 1988, S. 7
Vgl. Heinz-Dietrich Feldheim, in: Lebensläufe.
Schicksale von Menschen, die im KZ Dachau waren, in: Dachauer
Dokumente, Band 2, S. 53 –57. Zusammenfassung eines ungedruckten
20seitigen Lebensberichtes.
6) Goldschmidt, Emanuel, aus Dortmund,
später im Jüdischen Altersheim in Unna, geb. 18. Juli 1867 in Unna
Lager: Theresienstadt (ab 1942, dort umgekommen am
2. Juni 1943)
Quelle: Testament, aufgesetzt in Theresienstadt am
21. Februar 1943, Original in Israel, gedruckt als Faksimile In:
Högl/Steinmetz 1981 Nr. 973, S. 297, vgl. ebd. Nr. 972, S. 296 ein
Foto von Goldschmidt
Vgl. auch: Juden in Unna: Spuren ihrer Geschichte.
Eine historische Dokumentation, Unna 1993, S. 167
7) Goldstein, Kurt, Julius, aus Hamm,
geb. am 3. November 1914 in Dortmund-Scharnhorst
Lager: Auschwitz, Buchenwald
Quelle: Interviews vom 1. Dezember 1987 in Wien
und vom 26. Mai 1989 in Hamm. Die Interviews erschienen verarbeitet
in: Mechtild Brand: Geachtet – geächtet. Aus dem Leben Hammer Juden
in diesem Jahrhundert, Hamm 1991, S. 86 104
8) Hermann, Ilse, geb. Herzberg,
aus Dortmund, geb. 4. Februar 1910 in Dortmund, Ehefrau von Otto
Hermann (s.unten)
Lager: (20. Mai 1943 ab Dortmund) Theresienstadt ,
Auschwitz (12. Oktober 1944), Mauthausen (3. November 1933 Kommando
Lenzing), Befreiung am 9. Mai 1945
Quellen:
- "Wir fahren nach Theresienstadt".
Erlebnisbericht, entstanden im Mia 1945 in Sagan,
Niederschlesien, Kopie im Stadtarchiv Dortmund, Best. 518 – 529,
vollständig wiedergegeben in Högl/Steinmetz Nr. 975, S. 198 –
229 siehe Anmerkung 4
- Vergleiche auch Namenskartothek des
Internationalen Suchdienstes des Roten Kreuzes, Arolsen
9) Herrmann, Otto, aus Dortmund, geb. 12.
Juni 1907, Ehemann von Ilse Herrmann
(siehe oben)
Lager: (Zwangsarbeit ab August 1938),
Oranienburg-Sachsenhausen (10. November 1938 bis 18. Januar 1939),
Theresienstadt (ab Mai 1943), Auschwitz
Quellen: siehe Ilse Herrmann
10) Marx, Edith, geb. Wolff, aus
Dortmund, geb. 25. November 1916 in Bocholt, Tochter von Jeanette
Wolff
(siehe nachfolgend)
Lager: Riga, Stutthof, Krone an der Brahe
(Koronowo)
Quellen:
- Prozeßaussage am 8. Januar 1965, in:
Staatsarchiv Münster, Staatsanwaltschaft Dotmund Nr. 1357, S.
279 –280
- "Es hat immer ein Oben und Unten gegeben..."
Tonbandinterview, aufgenommen von Hans D. Oppel und Mairia Oppel
am 2. Juni 1987 in Bocholt, bearbeitet von Reinhild Freitag und
Heinz D. Kraatz, in: Unser Bocholt 39, 1988, Heft 3, S. 62 – 676
11) Piskorz, Max Gustav, aus Dortmund,
geb. 26. November 1896 in Warschau
Lager: Westerbork, Leeuwarden (Friesland),
Theresienstadt, Auschwitz (ab Ende 1944), Brüllwitz bei Prag
Quelle: Bericht von Herrn Max Gustav Piskorz (in
der dritten Person): "Westerbork – Theresienstadt – Auschwitz",
Amsterdam 1957, in: EW (siehe Anmerkung 1) 6, 5613 –5616, vergl.
Knipping S. 152 – 153, (siehe Anmerkung 3)
12) Warner, Dorothea, geb. Litten, aus
Dortmund, geb. 3. August 1920 in Dortmund
Lager: Arbeitslager Kassel (Henschel-Werke) vom
17. September 1944 bis zur Flucht
Anfang März 1945
Quelle: Für die Enkel verfaßter, vier
Schreibmaschinenseiten umfassender, undatierter Bericht.
Unveröffentlicht im Besitz der Verfasserin
13) Wolff, Jeanette, geb. Cohen,
aus Dortmund, geb. 22. Juni 1888 in Bocholt. Mutter von Edith
Marx
(siehe oben)
Lager: Riga, Stutthof, Krone an der Brahe
(Koronowo)
Quellen:
- "Sadismus oder Wahnsinn. Erlebnisse in den
deutschen Konzentrationslagern im Osten", o. J. (1946). Mit
verändertem Rahmen, fehlender Einleitung und Schluß neu
herausgegeben unter dem Titel: "Mit Bibel und Bebel. Ein
Gedenkbuch", Bonn 1980. Erneut herausgegeben: "Mit Bibel und
Bebel", herausgegeben von Ludger Heid, Göttingen 1992
- "SS-Sturmbandführer Lange". Brief an die
Association of Baltic Jews vom 16. Januar 1949, in: EW (siehe
Anmerkung 1) 8, 8438 – 8440
- Prozeßaussage vom 8. Januar 1965 in
Alsfeld/Hessen, in: Staatsarchiv Münster, Staatsanwaltschaft
Dortmund Nr. 1357, S. 276 – 278
- Vergl. Knipping S. 138 – 140; 143 – 144, (siehe
Anmerkung 3)
Diethard Aschoff: Autobiographische Zeugnisse
westfälischer Juden über ihre Deportation und KZ-Haft, in:
Verdrängung und Vernichtung der Juden in Westfalen;
herausgegeben von Arno Herzig, Karl Teppe, Andreas Determann,
Ardey-Verlag Münster 1994, ISBN 3-87023-055-X, S. 169 - 214
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21-05-2000 |