Die Walser-Bubis-Debatte:
Erinnern oder Vergessen?
Von
Tobias Jaecker
Die gesellschaftliche Auseinandersetzung
mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen hat sich in Sprüngen und
Eruptionen vollzogen. Vor allem seit der Mitte der 80-er Jahre hat es in
Deutschland in regelmäßigen Abständen Kontroversen über die Frage gegeben,
wie zukünftig mit der Erinnerung an den Holocaust umgegangen werden soll.
Beispielhaft möchte ich hier die so genannte Walser-Bubis-Debatte
beleuchten, die mit der Friedenspreisrede des Schriftstellers Martin Walser
am 11. Oktober 1998 in der Frankfurter Paulskirche begann und die gezeigt
hat, wie brüchig der vermeintliche Konsens in der deutschen Gedächtniskultur
ist.
Der Konfliktstoff der Rede lag darin, dass
Walser einerseits diskussionswürdige Problematiken ansprach, wenn er zum
Beispiel auf die Gefahr einer Ritualisierung aufmerksam machte. Andererseits
zog er daraus den Schluss, das Erinnern strikt auf den persönlichen Raum zu
begrenzen und damit faktisch einen Schlussstrich unter die öffentliche
Auseinandersetzung mit dem Holocaust zu ziehen. Er erhielt dafür von
führenden gesellschaftlichen Repräsentanten ausdrücklich oder
stillschweigend Zustimmung.
Der damalige Vorsitzende des Zentralrats der
Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, bezeichnete die Rede als "geistige
Brandstiftung" und setzte damit eine lange Debatte in Gang. Die deutsche
Streitkultur erwies sich hierbei als Farce. Denn viele Diskutanten wollten
keine "andere" Erinnerung – sie wollten gar keine.
Die Rede
Walser beginnt seine Rede mit dem Titel
"Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede" mit der Klage, dass er sich
permanent rechtfertigen müsse, wenn er über "das Schöne" sprechen wolle. Der
Grund hierfür liege in der Allgegenwärtigkeit der NS-Vergangenheit. Walser
bekennt: "Ich verschließe mich Übeln, an deren Behebung ich nicht mitwirken
kann. Ich habe lernen müssen, wegzuschauen. […] Auch im Wegdenken bin ich
geübt."
Als ein solches "Übel" bezeichnet er zunächst
die rechtsextremistischen Ausschreitungen im wiedervereinigten Deutschland,
später dann die NS-Vergangenheit. Für Walser resultiert daraus keine
moralische Frage nach kollektiver Verantwortung, sondern lediglich eine
individuelle Gewissensfrage, die mit Schuld oder Unschuld einhergeht.
Erinnern oder Verdrängen wird für ihn zur individuellen Entscheidung.
Bezogen auf die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen sagt
er, er könne das, "was uns da so krass gesagt wird", einfach nicht glauben.
Hier zeigt sich deutlich Walsers Wunschbild einer "normalen" Nation: Was in
dieses Bild von Deutschland nicht hinein passt, wird verharmlost oder
bestritten.
Nur über das deutsche Volk könne heute so
geredet werden, und der Grund sei "unsere geschichtliche Last, die
unvergängliche Schande, kein Tag, an dem sie uns nicht vorgehalten wird".
Ständig werde er mit Beschuldigungen "attackiert". Er könne "die Seite der
Beschuldigten nicht verlassen", sei "hineinverwirkt in diesen Dreck". Was
dieses Hineinverwirktsein für Walser bedeutet, lässt er jedoch im Dunkeln.
Es scheint ein Druck in ihm zu sein, der ihn umtreibt und ihm ein schlechtes
Gewissen bereitet. Die Schuldgefühle seiner Gewissensinstanz sind in der
Terminologie der "Studien zum autoritären Charakter" nicht in das
moralisch-ethische Subjekt integriert, sondern externalisiert. Sie zeitigen
keine moralische Konsequenz: Weder Empathie mit den Opfern noch einen
kritischen Umgang mit der NS-Vergangenheit. So bleibt nur Walsers Wunsch,
die "Schande" möge endlich vergehen.
Obgleich Walser behauptet, nur von seinem
persönlichen Gewissen zu sprechen, nimmt er dann eine Verallgemeinerung vor:
Die Anprangerung der Geschehnisse sei ein bewusster Angriff auf "alle
Deutschen" – "die, die mit solchen Sätzen auftreten, wollen uns weh tun".
Hier wird seine Rede politisch. Denn er konstruiert ein zu Unrecht
beschuldigtes Opfer-Kollektiv, dem er all diejenigen entgegenstellt, die
seine Realität nicht akzeptieren, weil sie z.B. auf Schuld und Verantwortung
aufmerksam machen oder daran erinnern. Walser spricht von
"Meinungssoldaten", die einem "negativen Nationalismus" huldigen und die ihn
mit "vorgehaltener Moralpistole […] in den Meinungsdienst nötigen". Konkret
beschuldigt er hier die "Intellektuellen" und "Medien", in der
anschließenden Debatte dann Ignatz Bubis.
Walser benennt auch einen Grund für die von
ihm behauptete "Dauerrepräsentation unserer Schande": Dahinter stecke das
Motiv einer "Instrumentalisierung zu gegenwärtigen Zwecken". "Vor Kühnheit
zitternd" verkündet er: "Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu
werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder
auch nur Pflichtübung. Was durch Ritualisierung zustande kommt, ist von der
Qualität eines Lippengebets". In ihm "wehre" sich etwas gegen diese "Routine
des Beschuldigens" und er "fange […] an, wegzuschauen".
Was sich hier noch wie eine Kritik an der
Erinnerungskultur liest, die ja durchaus konstruktiv für eine andere Form
der Erinnerung plädieren kann, wird im nächsten Satz konterkariert: "Aber in
welchen Verdacht gerät man, wenn man sagt, die Deutschen seien jetzt ein
ganz normales Volk, eine ganz gewöhnliche Gesellschaft?" Hier offenbart
Walser seine eigentliche Motivation. Er will sich auf Deutschland berufen
und die "Schande" der NS-Verbrechen dabei ausklammern, denn diese stehen der
von ihm gewünschten Normalität im Wege. So bezeichnet er denn auch das
geplante Berliner Holocaust-Mahnmal als "fußballfeldgroßen Alptraum" und
"Monumentalisierung der Schande."
Sobald die NS-Verbrechen öffentlich
thematisiert werden, liegt für Walser also eine Instrumentalisierung vor. Er
will die Erinnerung aus dem kollektiven Gedächtnis ins private Gewissen
verlagern. Für die von persönlicher Schuld unbelasteten
Nachkriegs-Generationen bedeutet dies geradezu eine Aufforderung zum
Verdrängen und Wegschauen. Geschichte wird so zur abgeschlossenen
Vergangenheit, ohne Wert und Folgen für die Gegenwart. Eine konstruktive
Kritik hätte z.B. geklärt, wie eine verantwortungsvolle Thematisierung der
Vergangenheit aussehen könnte und wo die Trivialisierung beginnt. Dies
geschah bei Walser nicht. Durch seine "Wolkigkeit der Anklage" (Klaus
Harpprecht) leistete er außerdem Stimmungen Vorschub, die sich nicht zuletzt
in kaum verhohlenem Antisemitismus Bahn brechen sollten.
Die Debatte
Ignatz Bubis blieb mit seiner Kritik der
"geistigen Brandstiftung" zunächst fast allein. Sein Verdacht, Walser habe
mit der "Instrumentalisierung zu gegenwärtigen Zwecken" die seinerzeitigen
Entschädigungsforderungen von NS-Zwangsarbeitern gemeint, wurde von Walser
bestritten. Zugleich warf er Bubis vor, "aus dem Dialog zwischen Menschen"
ausgetreten zu sein. Andere stellten Bubis’ Kritik zunächst als eine
verständliche Empfindsamkeit der Opfer dar. Die Debatte dynamisierte sich,
als Bubis seine Kritik am 9. November 1998 anlässlich des 60. Jahrestags der
"Reichspogromnacht" wiederholte: Walsers Rede sei der Versuch, "Geschichte
zu verdrängen beziehungsweise die Erinnerung auszulöschen".
Kurz darauf meldete sich Klaus von Dohnanyi
in der FAZ zu Wort. Er beklagte die Tragik deutscher Schuldverstrickung und
versuchte, die vermeintlich moralisch überlegene Position der Juden zu
konterkarieren: "Allerdings müssten sich natürlich auch die jüdischen Bürger
in Deutschland fragen, ob sie sich so sehr viel tapferer als die meisten
Deutschen verhalten hätten, wenn nach 33 ‚nur’ die Behinderten, die
Homosexuellen oder die Roma in die Vernichtungslager geschleppt worden
wären".
Zu Recht wies Bubis dies als "bösartig"
zurück, legten Dohnanyis Aussagen doch nahe, die Verantwortung zu
relativieren, das Täter- und Opfer-Verhältnis umzukehren und die Juden zu
einer Versöhnung zu erpressen. Dohnanyi verlangte daraufhin von Bubis, mit
seinen "nicht-jüdischen Landsleuten etwas behutsamer" umzugehen, "wir sind
nämlich alle verletzbar". Damit nahm er eine fatale Trennung zwischen
"Deutschen" und "Juden" vor und machte implizit deutlich, dass es die Juden
sind, die als "Störenfriede der Erinnerung" (Eike Geisel) die Deutschen um
ihren Seelenfrieden bringen.
Noch offener sprach dies später
"Spiegel"-Herausgeber Rudolf Augstein aus. Augstein präzisierte Walsers
Vorwurf des Missbrauchs von Auschwitz: Ein solcher sei z.B. klar erkennbar
im Zusammenhang mit den hohen Entschädigungsforderungen ehemaliger jüdischer
NS-Zwangsarbeiter an die deutsche Industrie. Außerdem dürfe sich Deutschland
nicht länger von außen, d.h. von den Juden, vorschreiben lassen, wie es zu
gedenken habe. Entsprechend lehnte Augstein auch das geplante
Holocaust-Mahnmal ab: Dieses "Schandmal" sei "gegen die Hauptstadt und das
in Berlin sich neu formierende Deutschland" gerichtet. Augstein: "Man wird
es aber nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf
die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins
freizuhalten von solch einer Monstrosität".
Neben diesen kaum verhüllten antisemitischen
Stereotypen von der Macht der "jüdischen Ostküste" gab Augstein den Juden
auch noch die Schuld für den Antisemitismus in Deutschland: Werde das
Mahnmal gebaut, "so schaffen wir Antisemiten, die vielleicht sonst keine
wären, und beziehen Prügel in der Weltpresse jedes Jahr und lebenslang, und
das bis ins siebte Glied". Und zur Krönung brachte er zustimmend ein
Adenauer-Zitat: "Das Weltjudentum ist eine große Macht".
Augsteins Beitrag ist in der Tat "eines der
übelsten antisemitischen Pamphlete", die nach 1945 je erschienen sind
(Joachim Rohloff). Dennoch wurde es kaum kritisiert. Die Frage nach
Handlungskonsequenzen aus der NS-Vergangenheit waren für Augstein offenbar
gänzlich irrelevant, denn er verband das Erinnern ausschließlich mit
Handlungsbeschränkungen, die für die Berliner Republik endgültig beiseite
geschafft werden sollten.
Ein von der FAZ organisiertes Gespräch
zwischen Walser und Bubis sowie FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und
Salomon Korn vom Zentralrat der Juden markiert den Schlusspunkt der Debatte.
Es sollte der symbolischen Befriedung des gesellschaftlichen Konflikts
dienen, der vielerorts als "Missverständnis" (Tagesspiegel) tituliert worden
war – Bubis habe Walser falsch interpretiert und ihn somit ungerechtfertigt
kritisiert.
Bubis nahm seinen Vorwurf der geistigen
Brandstiftung während des Gesprächs zurück, obwohl Walser ausdrücklich
darauf bestand, dass er nicht missverstanden worden sei. Außerdem verkündete
Walser in aggressivem Ton, dass er sich schon mit der Vergangenheit
beschäftigt habe, als Bubis "noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt"
gewesen sei. Opfer und Täter, die Traumatisierung der Überlebenden, die sich
nicht so frei für oder gegen ein Hinschauen entscheiden können, all dies
wurde damit von Walser beiseite gewischt.
Walser berief sich außerdem vehement auf die
positiven Reaktionen, die er bekommen habe. Die "tausend Briefe" seien
"Ausdruck einer einzigen Bewusstseinsregung". Die durchgängige Meinung
dieser Leute sei, "dass man sich einfach als Deutscher in einem
Beschuldigtenzustand fühlt und durch seine Repräsentanten daraus nicht
erlöst wurde". Öffentliches Erinnern löse bei den Menschen ein schlechtes
Gewissen aus. Nicht die Ungeheuerlichkeit des "Zivilisationsbruchs
Auschwitz" (Dan Diner) und der notwendig schmerzhafte Umgang damit wird für
die Gewissensprobleme verantwortlich gemacht, sondern die Erinnerung daran.
Die Monstrosität des Verbrechens wird in eine Monstrosität der Erinnerung
umgedeutet, um sich so bequem von beidem distanzieren zu können.
Walser machte auch deutlich, dass es ihm
keineswegs um eine gemeinsame Erinnerung von Juden und Nichtjuden gehe:
"Unser Gewissen ist unser Gewissen, und das lassen wir uns nicht von anderen
vorschreiben". Er wolle seinen "Seelenfrieden". Dabei verlangte er von Bubis
nicht nur, von Hinweisen auf die Vergangenheit abzulassen, sondern verbat
sich auch jede Einmischung in die Debatten um den gegenwärtigen
Rechtsextremismus. Er habe Bubis in Rostock-Lichtenhagen im Fernsehen
gesehen. Walser: "Als was waren Sie dort?" Und: "Wenn Sie auftauchen, dann
ist das sofort zurückgebunden an 1933". Wieder sind es die Juden, die den
deutschen Seelenfrieden bedrohen, und nicht etwa die Taten der deutschen
Vorfahren. Handlungskonsequenzen aus der Vergangenheit lehnte Walser – wie
auch Augstein – klar ab.
Die "Normalisierung" der Nation auf dem
Rücken der Juden
Walser hatte im Gespräch mit Bubis alle
Befürchtungen erfüllt, die er schon mit seiner Rede geweckt hatte. Hinter
seinen Vorwürfen steckte deutlich der Wunsch nach einer "Normalisierung" der
deutschen Geschichte durch eine Entlastung von der kollektiven Erinnerung an
die NS-Verbrechen und eine Verlagerung in den Gewissenshaushalt der
Individuen. Erstmals hatte ein angesehener Repräsentant der
gesellschaftlichen Mitte ausgesprochen, was bisher offenbar nur
klammheimlich gedacht worden war. Die überwiegend positiven Reaktionen haben
seine Rede als "Befreiungsschlag" erscheinen lassen, der
generationenübergreifend und quer durch die Gesellschaft ging. Sogar
Bundeskanzler Gerhard Schröder verhehlte kaum seine heimliche Zustimmung und
ließ vernehmen: "Ein Dichter darf so etwas. Ich dürfte das nicht".
Walser fühlte sich durch diese Reaktionen
legitimiert, für das gesamte deutsche Volk zu sprechen, um es von der
"Vergangenheit, die nicht vergehen will" (Ernst Nolte) zu befreien. Dies
hatte Auswirkungen: Laut einer Meinungsumfrage von Ende Dezember 1998
befürworteten immerhin 63% der Deutschen, dass ein "Schlussstrich unter die
Diskussion um die Judenverfolgung" gezogen werden solle – deutlich mehr als
in den Jahren zuvor.
Deutlich wie selten zuvor waren in dieser
Kontroverse die Juden angegriffen worden – ein erinnerungsverweigernder
"sekundärer Antisemitismus" (Theodor W. Adorno) hatte sich Bahn gebrochen,
der sich gegen die Juden richtete, weil diese schon qua Existenz die
unerwünschte Erinnerung an den Holocaust repräsentieren und die ungebrochene
Identifikation mit der deutschen Nation stören. Angesichts des "dröhnenden
Schweigens" der Politik (Sigrid Löffler) blieb es meist Bubis selbst
überlassen, den Antisemitismus zu kritisieren, wofür er wiederum als
"Gewissenswart" (Berliner Zeitung) bezeichnet wurde. Die Schriftstellerin
Monika Maron sah sich gar von einer "Gesinnungsdiktatur" bedroht. Insgesamt
kann man zurecht vom "ersten Antisemitismus-Streit der Berliner Republik"
(Lars Rensmann) sprechen.
Die "Bewältigung" der Vergangenheit
Die Walser-Bubis-Debatte markiert einen
Höhepunkt in der wechselvollen Geschichte der Auseinandersetzung mit der
Vergangenheit in Deutschland. In der Nachkriegszeit war dabei lange das
Schweigen bestimmend gewesen. Volksgemeinschaftliche Bindungen ragten in die
neue Zeit hinein und erzeugten eine "allgemeine Exkulpationssolidarität, die
die Deutschen miteinander verband" (Edgar Wolfrum). Von der Judenvernichtung
war selten die Rede. Die Deutschen wähnten sich zumeist als Opfer Hitlers.
Diese Schuldabwehr ging einher mit der Imagination des Vorwurfs einer
Kollektivschuld, den die Aliierten jedoch nie wirklich erhoben hatten. Auch
der weit verbreitete Antikommunismus fungierte als Entlastungsmechanismus.
Finanzielle "Wiedergutmachung" wurde nur dort geleistet, wo es die
internationale Reputation der Bundesrepublik gebot.
Die DDR hingegen beschwor ihren
antifaschistischen Gründungsmythos und ging bei der Entnazifizierung auch
tatsächlich konsequenter vor – zugleich jedoch entlastete man sich auf diese
Weise von jeder weiteren Verantwortung für die Vergangenheit. Die
Auseinandersetzung mit der Judenvernichtung fand hier zudem nur in Ansätzen
statt.
Das Schweigen in der BRD wurde allmählich in
den 60-er Jahren durchbrochen, z.B. durch den Frankfurter Auschwitz-Prozess
von 1965 (den auch Martin Walser beobachtete) und die Verjährungsdebatten im
Bundestag. Der Generationenkonflikt der 68-er mit ihren Eltern schließlich
hatte eine breite Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit in den
Familien zur Folge. 1967 erschien Alexander und Margarete Mitscherlichs
Bestseller "Die Unfähigkeit zu trauern", in dem die kollektive Verdrängung
in der Täter-Gesellschaft beschrieben wurde. Mit dem Machtwechsel von 1969
und der Kanzlerschaft Willy Brandts wurde die Auseinandersetzung mit der
NS-Vergangenheit dann auch zum Anliegen der offiziellen Politik.
Den Konservativen war dieser "negative
Nationalismus" (Heinrich August Winkler) einer vermeintlichen
"Holocaustfixierung" ein Dorn im Auge. Sie strebten nach der Wiedererlangung
einer positiven nationalen Identität und versuchten dies durch eine
Relativierung und Gleichsetzung der NS-Verbrechen zu erreichen. In dieser
Beziehung gelang der Kohl-Regierung tatsächlich eine "geistig-moralische
Wende". Seit Mitte der 80-er Jahre entwickelten sich daraus zahlreiche
geschichtspolitische Kontroversen, z.B. der Historiker-Streit (1986/87), der
Skandal um die Jenninger-Rede (1988), die Kontroverse um die Neugestaltung
der Gedenkstätte "Neue Wache" in Berlin (1995), das Buch Daniel Goldhagens
(1996), die Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht (1997), die
Diskussionen um die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und
den Bombenkrieg der Alliierten sowie nicht zuletzt der jahrelange Streit um
das Holocaust-Mahnmal in Berlin.
Auf der anderen Seite war eine verstärkte
Auseinandersetzung der breiten Bevölkerung mit den NS-Verbrechen zu
verzeichnen. Diese Entwicklung begann mit der 1979 ausgestrahlten TV-Serie
"Holocaust", die sensationell hohe Einschaltquoten hatte und die
Öffentlichkeit gründlich aufwühlte – obgleich auch Kritik an der
"Trivialisierung" von Auschwitz geübt wurde. Dennoch konnte die Serie die
NS-Verbrechen in die Anschaulichkeit überführen und schuf damit
Möglichkeiten, Empathie für die Opfer zu bekunden. Ein ähnlicher Erfolg
gelang Steven Spielberg mit seinem Film "Schindlers Liste". Auch die
Erinnerungen der Holocaust-Überlebenden Ruth Klüger und Primo Levi fanden
später ein großes Publikum.
Heute gibt das Fernsehen den
Zeitzeugen-Erinnerungen in seinen zeitgeschichtlichen Serien mehr Raum denn
je. Memoirenliteratur und Filme boomen, es gibt immer mehr Ausstellungen,
außerdem Computerspiele und didaktische CDs. Es scheint, als ob wir an den
Kern der NS-Verbrechen erst durch den wachsenden zeitlichen Abstand näher
herankommen – "weil sich die Zeitgenossen die Erinnerung buchstäblich vom
Leibe zu halten suchten" (Norbert Frei). Diese verstärkte Auseinandersetzung
der Nachgeborenen mit der Vergangenheit ist zu begrüßen – schließlich kann
man auch die Alternative nicht wollen, die im Verweigern jeder
Repräsentation bestünde, im Rückzug ins Schweigen und damit im Vergessen.
Die Diskussionen um Goldhagens These von
"Hitlers willigen Vollstreckern" oder um die Verbrechen der Wehrmacht waren
schließlich notwendige und fruchtbare Auseinandersetzungen mit der
Vergangenheit, und dass endlich die finanzielle Entschädigung der
NS-Zwangsarbeiter geregelt wurde, war lange überfällig. Auf der anderen
Seite dieser Erinnerungskultur steht immer noch die Verdrängung in den
Familien. So kommt Harald Welzer in seinen Studien zum Ergebnis, dass der
Holocaust im deutschen Familiengedächtnis "keine Rolle spielt". Die wuchtige
gesellschaftliche Präsenz der Erinnerung scheint damit das Schweigen der
Täter zu überlagern.
Walsers Behauptung, die NS-Vergangenheit
werde den Deutschen "jeden Tag" als "Schande" vorgehalten, kann nicht
bestätigt werden. Zwar hat die Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen in
den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Doch "auch für den Holocaust gelten
die Gesetze des freien Marktes" (Günter Rohrbach) und es gibt weder einen
Zwang zur Publikation noch zur Lektüre. Was Walser wirklich wollte, war wohl
eher eine Enthaltsamkeit, die ihn vom Wegschauen entbindet. Seine Thesen
waren damit auch eine "Kriegserklärung an das selbstkritische
Gegenwärtighalten der Vergangenheit" (Hans-Ulrich Wehler).
Streit um eine "neue Art des Erinnerns"?
Die Walser-Bubis-Debatte kann durchaus als
"Grundsatzdebatte der neuen Berliner Republik" (FAZ) bezeichnet werden. Zu
konstatieren ist jedoch, dass sie mitnichten eine "Verständigung über eine
neue Art des Erinnerns" erbrachte, wie Frank Schirrmacher hoffnungsvoll
formulierte. Vielmehr wurde hier mit aller Brutalität der "Schleier, […] den
eine trügerische Vorstellung von ‚Gedächtniskultur’ vor der Tatsache
aufgespannt hat, dass das Gedächtnis alles andere als einheitlich ist, […]
zerrissen" (Ulrich Raulff). Die Standpunkte der Kontrahenten waren wie
selbstverständlich nach ihrer Herkunft bzw. Religion aufgeteilt: Walser
sprach von sich aus für "die Deutschen", Bubis sprach für viele automatisch
für "die Juden", obwohl er ausdrücklich darauf hinwies, das dies seiner
Intention widerspreche. Das Vergegenwärtigen der Vergangenheit wurde so als
eine jüdische Angelegenheit dargestellt und eine "gemeinsame Sprache der
Erinnerung" damit grundsätzlich in Frage gestellt.
Der deutschen Streitkultur ist nach dieser
Debatte ein Armutszeugnis auszustellen, denn ein wirklicher Dialog kam nicht
zustande. Zunächst wurde dies dadurch verhindert, dass der Streit von vielen
als "Missverständnis" zwischen zwei älteren Herren bezeichnet wurde. Später
wurde kritisiert, dass auch Walsers vieldeutige "literarische" Sprache zu
diesem Missverständnis beigetragen habe. Allerdings hat dies durchaus
Walsers Intention entsprochen. Durch seinen Rückzug auf die Dichtersprache,
laut Walser die einzige, die "nichts verkaufen" will, machte er sich
unangreifbar. So konnte er politische Standpunkte äußern, die auch als
solche verstanden wurden, und sich zugleich der inhaltlichen Kritik
entziehen.
Im Gespräch mit Bubis wies Walser dann
deutlich darauf hin, dass er nicht missverstanden worden sei. Erst hier
wurde vielen klar, dass er sich nicht für eine andere, sondern gegen jedwede
Erinnerung ausgesprochen hatte. "Erinnern oder Vergessen" waren seine
Parameter. Insofern markiert die Debatte in der Tat einen "Einschnitt in die
Erinnerungskultur der Bundesrepublik" (Hajo Funke).
"Schande" und "Schuld"
Bezeichnenderweise nennt Walser die
NS-Verbrechen durchweg eine "Schande". Schande ist negativ konnotiert und
resultiert im allgemeinen aus einer Niederlage (z.B. im Zusammenhang mit
Versailles). Eine Schande setzt keine Tat voraus und kann auch üble Nachrede
sein, die von außen auf eine Person oder Gruppe projiziert wird. Dies
entspricht genau Walsers Vorstellung von der Beschuldigung, der "Anklage",
der er als Deutscher ausgesetzt sei. Von "Schuld" (als Folge eines
Verbrechens) spricht Walser dagegen kein einziges mal, und eine daraus
resultierende Verantwortung interessiert ihn erst recht nicht. Eine bewusste
und selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hätte aber eine
Anerkennung genau dieser Prämissen zur Voraussetzung.
Es handelt sich hier also um zwei
unterschiedliche Deutungsmuster von Geschichte. Walsers Sicht ist von einer
massiven Abwehr der Erinnerung bestimmt und repräsentiert damit das
Tätergedächtnis. Dieses festigt sich von innen durch einen kollektiven
Habitus des Beschweigens und Verdrängens, der auch noch die nachfolgenden
Generationen in seinen Bann zieht, und von außen durch den Angriff auf das
betroffene Opfergedächtnis. Im kollektiven Opfergedächtnis dagegen schlägt
sich das historische Trauma einer gemeinsamen Opfererfahrung nieder und
erzeugt einen starken Zusammenhalt der betroffenen Gruppe. In dem Walser
deren Perspektive bestreitet und ausgrenzt, werden die Opfer abermals
verletzt.
Erinnerung und Verantwortung. Fazit
Die Walser-Bubis-Debatte hat in diesem
schlechten Sinne gezeigt, wie wenig die Perspektive der Opfer im normativen
Grundkonsens der Bundesrepublik verankert ist. Äußerst kritisch sind hier
auch die Verlautbarungen einiger rot-grüner Bundespolitiker zu sehen. Mit
dem Aufbruch in die "Berliner Republik" scheinen sich die
geschichtspolitischen Vorgaben der "geistig-moralischen Wende" unbekümmerter
denn je zu verwirklichen. So gelingt Gerhard Schröder mit seiner Aussage,
zum Holocaust-Mahnmal müsse man "gerne hingehen können", "mit wenigen
Bemerkungen eine Entsorgung der Vergangenheit, die Kohl auf seine pompös
historisierende Art in Bitburg noch verfehlt hatte" (Jürgen Habermas).
Solche Schlussstrich-Mentalität realisiert
sich dabei nicht mehr außerhalb des gedenkpolitischen Diskurses, sondern im
Diskurs über die Vergangenheit. Während Walser noch das traditionelle Mittel
der Verdrängung nutzte, wird die Historisierung und Relativierung von
Auschwitz heute vielfach dadurch betrieben, dass es inflationär mit anderen
Geschehnissen gleichgesetzt und "ins Formelhafte und Abstrakte" getrieben
wird "mit der Konsequenz, dass das historische Ereignis Holocaust
banalisiert" wird (Edgar Wolfrum).
Dies betrifft nicht nur das unsägliche Gerede
von "Hühner-KZs" oder "Abtreibung ist Holocaust". Ein prägnantes Beispiel
für eine solche Instrumentalisierung der NS-Vergangenheit ist auch die
Begründung des Kosovo-Krieges mit Auschwitz. "Auschwitz jenseits der eigenen
Grenzen (wieder-) zu finden, fällt offenbar leichter, als es in der eigenen
Geschichte zu verorten" (Volkhard Knigge). Solche vermeintlichen "Lehren aus
der Geschichte" müssen kritisch hinterfragt werden. Denn allzu oft dienen
die Analogien nur der bequemen Entsorgung des Gedenkens. Die
Universalisierung der Erinnerung an den Holocaust im Namen einer "globalen
Menschenrechtspolitik" (Daniel Levy/Natan Sznaider) ist daher kritisch zu
hinterfragen – auch wenn sie gut gemeint ist. Denn eine solche
"Entkontextualisierung" (Norbert Frei) macht es den Nachkommen der deutschen
Täter nur allzu leicht, sich von ihrer Verantwortung für die eigene
Geschichte loszusagen.
Eine uneigennützige, "andere" Erinnerung
würde voraussetzen, die Opfer nicht mehr als ein Medium nationaler
Selbstfindung zu missbrauchen. Die Erinnerung darf nicht der Erleichterung
oder gar Heilung der Täter dienen, und schon gar nicht kann sie "schön"
sein. Das Gedenken an die Ermordeten erzeugt eine Leere, die sich nicht
übertünchen lässt. Es gilt, sich der NS-Verbrechen nicht nur aus der Täter-
sondern auch aus der Opferperspektive zu erinnern, ohne diese freilich zu
vereinnahmen. Und das heißt, "erinnernde Solidarität" (Micha Brumlik) zu
üben. Die Erinnerung an Auschwitz muss dabei auch verbindlich öffentlich
sichtbar (Peter Reichel) stattfinden, damit sie im kollektiven "kulturellen
Gedächtnis" (Aleida Assmann) bewahrt werden kann.
Auschwitz ist in seiner Sinnlosigkeit nicht
zu verstehen – und dennoch darf es nicht dem Versuch der Erklärung entzogen
bleiben. Denn schließlich geht es auch um die "beunruhigende politische
Verantwortung, die den später Geborenen aus dem von Deutschen verübten,
unterstützten und geduldeten Zivilisationsbruch erwächst" (Jürgen Habermas),
um die "konkretisierende, kritische Aneignung der Vergangenheit in die
eigene Lebenshaltung" (Robert Leicht) und also um Theodor W. Adornos
zivilisatorischen Imperativ, "Denken und Handeln so einzurichten, dass
Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe".
Bibliographie:
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in: Schirrmacher, Frank (Hrsg.): Die Walser-Bubis-Debatte. Eine
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Joffe, Josef: "Kristallnacht" und "Moralkeule", in: SZ vom 9.11.1998.
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(9.11.1998), in: Schirrmacher, Frank (Hrsg.): Die Walser-Bubis-Debatte. Eine
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Fuhr, Eckhard: Deprimierend, in: FAZ vom 10.11.1998.
Raulff, Ulrich: Das Geteilte Gedächtnis, in: FAZ vom 10.11.1998.
Krause-Burger, Sibylle: Ein Hauch von Leichenfledderei, in: Stuttgarter
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Willms, Johannes: Streit ums richtige Gedenken, in: SZ vom 11.11.1998.
Assheuer, Thomas: Ein normaler Staat?, in: Die Zeit vom 12.11.1998.
Dohnanyi, Klaus von: Eine Friedensrede, in: FAZ vom 14.11.1998.
Bubis, Ignatz: Ich bleibe dabei, in: FAZ vom 16.11.1998
Dohnanyi, Klaus von: Wir sind alle verletzbar, in: FAZ vom 17.11.1998.
Bubis, Ignatz: Über den Seelenfrieden, in: FAZ vom 19.11.1998.
Maron, Monika: Hat Walser zwei Reden gehalten?, in: Die Zeit vom 19.11.1998.
Dohnanyi, Klaus von: Wer das Wir zerbricht, in: FAZ vom 20.11.1998.
Weizsäcker, Richard von: Der Streit wird gefährlich, in: FAZ vom 20.11.1998.
Seligman, Rafael: Endlich streiten wir, in: Die Welt vom 21.11.1998.
Meier, Christian: Vielleicht gar ein Beitrag zur Erinnerung, in: FAZ vom
23.11.1998.
Friedman, Michel: "Der Streit über das Erinnern wird gefährlich", in: Die
Welt vom 23.11.1998.
Broder, Henryk M.: Halbzeit im Irrenhaus, in: Der Tagesspiegel vom
24.11.1998.
Reemtsma, Jan Philipp: Worüber zu reden ist, in: FAZ vom 26.11.1998.
Rohrbach, Günter: Ich präsentiere die Schande, in: FAZ vom 26.11.1998.
Friedländer, Saul: Die Metapher des Bösen, in: Die Zeit vom 26.11.1998.
Schirrmacher, Frank: Seelenarbeit, in: FAZ vom 28.11.1998.
Walser, Martin: Wovon zeugt die Schande, wenn nicht von Verbrechen, in: FAZ
vom 28.11.1998.
Reinecke, Stefan: Die Zukunft der Vergangenheit, in: taz vom 28.11.1998.
Zuckermann, Moshe: Von Erinnerungsnot und Ideologie, in: Der Tagesspiegel
vom 28.11.1998.
Dohnanyi, Klaus von: Schuld oder Schulden?, in: FAZ vom 30.11.1998.
Augstein, Rudolf: "Wir sind alle verletzbar", in: Der Spiegel vom
30.11.1998.
Korn, Salomon: Es ist Zeit, in: FAZ vom 1.12.1998.
Reich-Ranicki, Marcel: Das Beste, was wir sein können, in: FAZ vom
2.12.1998.
Leicht, Robert: Warum Walser irrt, in: Die Zeit vom 3.12.1998.
Boedecker, Sven: Der Wunsch nach Normalität, in: Die Woche vom 4.12.1998.
Köhler, Andrea: Entschädigung oder Absolution?, in: NZZ vom 5.12.1998.
Gujer, Eric: Kein Schlussstrich unter Deutschlands Geschichte, in: NZZ vom
5.12.1998.
Broder, Henryk M. / Mohr, Reinhard: Ein befreiender Streit?, in: Der Spiegel
vom 7.12.1998.
Nolte, Jost: Das falsche Schweigen, in: Die Welt vom 7.12.1998.
Willms, Johannes: Moralkeule und Tabu-Mine, in: SZ vom 8.12.1998.
Primor, Avi: Der Fleck auf dem Rock, in: FAZ vom 9.12.1998.
Schütte, Wolfram: Ende oder Anfang der Debatte?, in: FR vom 9.12.1998.
Wiesel, Elie: Ohne Schande, in: Die Zeit vom 10.12.1998.
Korn, Salomon: "Es kommt darauf an, wie man Rituale mit Leben füllt", in: FR
vom 11.12.1998.
Scheffer, Paul: Das Misstrauenskapital schwindet, in: FAZ vom 12.12.1998.
Gaus, Günter: Der normale Imperativ, in: SZ vom 12.12.1998.
Bohrer, Karl Heinz: Schuldkultur oder Schamkultur, in: NZZ vom 12.12.1998.
Schirrmacher, Frank: Ein Gespräch, in: FAZ vom 14.12.1998.
Bubis, Ignatz / Korn, Salomon / Schirrmacher, Frank / Walser, Martin: Wir
brauchen eine neue Sprache für die Erinnerung, in: FAZ vom 14.12.1998.
Schütte, Wolfram: Der Fleck auf seinem Rock, in: FR vom 15.12.1998.
Löffler, Sigrid: Im Schein der Versöhnung, in: Die Zeit vom 16.12.1998.
Fetscher, Iring: Flaschengeist, in: FR vom 17.12.1998.
Joffe, Josef: Mitleid mit den Deutschen!, in: SZ vom 17.12.1998.
Dohnanyi, Klaus von: Es geht um Wahrheit, in: Die Weltwoche vom 17.12.1998.
Mertes, Michael: Schamschwellen beginnen zu sinken, in: Rheinischer Merkur
vom 18.12.1998.
Konrád, György: Die Freiheit des Erinnerns, in: Die Zeit vom 22.12.1998.
Grass, Günter: "Unglücklich, irreführend und geschichtsvergessen".
Interview, in: Die Woche vom 24.12.1998.
Herzog, Roman: Sich der Geschichte nicht in Schande, sondern in Würde
stellen, in: FAZ vom 28.1.1999.
Schröder, Gerhard: Eine offene Republik. Interview, in: Die Zeit vom
4.2.1999.
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Zeit vom 31.3.1999.
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24-10-2003
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