8.Mai:
Feiertag!efem
Heute jährt sich jener Tag,
an dem die Nazibestie ihren letzten Atemzug tat. Zu danken
ist das den vereinten Kräften der Soldaten der Antihitlerkoalition, von der einige der hauptbeteiligten Staaten
den 8.Mai zum Feiertag erklärten:
Auch in anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten wird
der Jahrestag des Kriegsendes als Feiertag begangen, so in
Frankreich, Tschechien und der Slowakei. In der Sowjetunion
wurde am 9. Mai der Tag des Sieges als gesetzlicher Feiertag
begangen, da die Kapitulation gegenüber der Roten Armee erst
nach Mitternacht MEZ erfolgte und zudem der Waffenstillstand
nach Moskauer Ortszeit erst am 9. Mai in Kraft trat. Nach der
Auflösung der Sowjetunion ist in den meisten ihrer
Nachfolgestaaten der 9. Mai – als Tag des Sieges – ein
gesetzlicher Feiertag.
In den Niederlanden wird der Befreiungstag schon am 5. Mai
begangen, dem Tag an dem der kanadische General Charles Foulkes
und der deutsche Oberbefehlshaber Johannes Blaskowitz im Beisein
des Prinzen Bernhard im Hotel De Wereld in Wageningen die
Kapitulation der deutschen Truppen in den Niederlanden besiegelt
haben. (Wikipedia)
Nicht so in den Täterländern (außer in einem Bundesland der BRD,
in Mecklenburg-Vorpommern).
Ein ganz gewöhnlicher Tag, mit allerdings Bundestagsreden und
Flaggenhissen hier und da. Aber sonst erinnert wenig an die
bedingungslose Kapitulation - oder vielleicht gerade deshalb?
Auch der 11.11.1918 ist kein Feiertag, noch in Japan der
02.09.1945.
Wenn schon keine Trauer über die zu Alpträumen gewordenen, per
Federstrich der ranghöchsten Vertreter der Besiegten
ausgeträumten Weltbeherrschungsphantasien bekundet werden darf,
weil es nicht so gut ankommt im öffentlichen Bewusstsein, so
hilft halt das wohltuende Nichtbeachten. Verdrängen ist
angesagt. Oder so ähnlich.
Schande.
Wie schon mehrfach in vergangenen Jahren erlaube ich mir im
Denken an den 8.Mai hier ein Gedicht von David Luschnat zu
zitieren, der dem urplötzlich neuen Deutschland nicht traut und
zugleich mit der Trauer über die vielen Millionen gemordeter
Verfolgter seiner Befürchtung über das Weiterbestehen brauner
Gesinnung und Tat bei einem Teil der Bevölkerung poetisch
Ausdruck verleiht. Bis heute hat er Recht... "sie lachen".
Noch.
Nachts im Hotel in Deutschland
David Luschnat
(Jahrgang 1896 / 1933 emigriert / 1945 zurückgekehrt)
Nachts, im Hotel in Deutschland, liege ich wach.
Dunkel verwehender Lärm, verworrenes Lachen,
Das die Treppen hinabwärts
Nach der Strasse entfernter sich auslacht,
Flutet zurück als Schweigen
Die Treppen empor wie ein
Langsam ansteigendes Wasser
Bis an das Herz, das wartet.
Da sind die Toten alle
Unsere gemordeten Brüder,
Aufsteigend aus dem schwarzen Wasser der Nacht
Bis an das Herz, das wartet,
Das nicht vergessen kann, das niemals vergisst.
Und das Herz füllt sich mit Toten,
Aus dem schwarzen Wasser der Nacht
Langsam aufsteigenden, schweigenden,
Und wird dunkel und schwer und wartet.
Und die Toten flüstern.
Ganz leise, kaum hörbar
Flüstern die Toten ins Herz mir:
"Leben die Mörder noch,
Unsre Mörder, die uns ans Hakenkreuz schlugen,
die Hakenkreuzmörder?"
Und ich flüstre zurück,
Ganz leise, kaum hörbar:
"Ja, sie leben, sie leben noch,
Viele leben - sie lachen!"
Der Weg zum 14. Mai 1948:
Ein trauriger Sieg
Am 8. Mai
1945 geht in Europa der Zweite Weltkrieg zu Ende. Millionen
Menschen jubeln und feiern. In die Freude der Juden mischt sich
dagegen große Trauer. Zu diesem Zeitpunkt ist schon bekannt,
dass Millionen Juden von den Nazis ermordet wurden... |