Samuel Hugo Bergman wurde 1883 in Prag geboren. Er studierte in Berlin und Prag Philosophie, wo er Mitglied der zionistischen Studentenvereinigung Bar Kochba war. Seit 1903 publizierte er Artikel zum Zionismus und kam in Kontakt mit Martin Buber, der einen bedeutenden Einfluss auf ihn hatte. Im Ersten Weltkrieg diente Bergemann in der österreichischen Armee.
Nach dem Krieg sandte ihn die Zionistische Bewegung nach London, um der Kulturabteilung vorzustehen. Er überzeugte die Bewegung, Gelder für die Gründung einer Nationalbibliothek bereitzustellen. 1920 wanderte er mit seiner Familie nach Palästina aus, um diese Institution in Jerusalem aufzubauen. Bergman fungierte bis 1935 als erster Direktor der National- und Universitätsbibliothek.
Seit 1928 lehrte Bergman Philosophie an der Hebräischen Universität. 1935 wurde er schließlich ordentlicher Professor und fungierte bis 1938 als erster Rektor der Universität.
Bergman war einer der Gründer und Mitherausgeber der Nationalbibliografie Kirjat Sefer, Herausgeber des philosophischen Teiles der Encyclopaedia Hebraica und Herausgeber der philosophischen Vierteljahresschrift Ijun.
Bergman war Mitglied der sozialistischen Arbeiterpartei haPoel haZair und gehörte zusammen mit anderen deutschsprachigen Einwanderern, darunter Martin Buber, Hans Kohn, Robert Weltsch und Gershom Scholem, dem Brit Schalom an, der für einen binationalen Staat in Palästina eintrat. 1947 leitete er die jüdische Delegation Palästinas bei der pan-asiatischen Konferenz in Neu-Delhi.
Bergmans intellektuelle Hauptinteressen lagen in Wissenschaft und Religion. Zu seinen Werken zählen Arbeiten über Kant, Maimonides und Philosophen des 20. Jahrhunderts. Dafür, im besonderen aber für „Einführung in die Logik“, wurde er 1954 mit dem Israel Preis ausgezeichnet. 1974 erhielt er erneut den Israel Preis für seinen außergewöhnlichen Beitrag für Staat und Gesellschaft Israels.
Bergmans Haltung zu Glauben und Religion war von Rudolf Steiner, Martin Buber, Franz Rosenzweig, sowie christlichen und indischen Denkern beeinflusst. Er veröffentliche dazu u.a. „Denker und Glaubende“, sowie eine Einführung in die moderne jüdische Gedankenwelt, „Glaube und Vernunft“.
Samuel Hugo Bergman starb 1975 in Jerusalem.