Sucht man Informationen zu Juden in Indien, wird man in der Berliner Encyclopaedia Judaica gleich mehrfach fündig. Neben dem eigentlichen Indien-Eintrag enthält das historische Nachschlagewerk u. a. noch das Stichwort „Beni Israel“, dessen Autor, der Pädagoge, Sprachwissenschaftler und Germanist Sigmund Feist (1865-1943), regelmäßigen haGalil-Lesern bereits durch seine Arbeiten zu Juden in China und Juden im Jemen gut bekannt sein dürfte…
Indien
„Calcutta“, „Calicut“, „Cochin“ und „Cranganore“ von Herbert Loewe in der Encyclopaedia Judaica (1931)
Die Stichworte der historischen Berliner Encyclopaedia Judaica zu indischen Juden: „Calcutta“, „Calicut“, „Cochin“ und „Cranganore“ stammen vom britischen Gelehrten Herbert Loewe. Der eigentliche Indieneintrag der EJ, bearbeitet von J. Gutmann und Cecil Roth, ist Gegenstand eines parallel erscheinenden haGalil-Artikels…

Jonas Kreppel über die Juden in Indien (1925)
Die Juden in Indien nehmen in Jonas Kreppels Handbuch „Juden und Judentum von heute“ nur einen bescheidenen Platz ein. Ein gutes Zeichen, denn je mehr Kreppel über die Verhältnisse in einem Lande zu berichten wusste, desto härter war gewöhnlich das jeweilige Los der dort lebenden Juden. – Auch mit diesem Beitrag soll an den angesehenen österreichischen Schriftsteller, Publizisten und Regierungsrat erinnert werden…

Die Juden in Indien und die heilige (katholische) Inquisition
Selbst wenn die Inquisition in Indien nicht mehr als eine Episode in der Geschichte der Juden des Landes darstellte, ist es angemessen an sie zu erinnern. Immerhin fielen dieser schändlichen Einrichtung der katholischen Kirche weltweit viele tausende Unschuldige zum Opfer. – Nicht nur jüdische, auch nichtjüdische, deutschsprachige Lexikonautoren aus den Jahrzehnten vor der Shoa griffen die Inquisition der Portugiesen auf indischem Territorium auf. Ihre Einträge einmal einander und einem moderneren Eintrag gegenübergestellt, ermöglichen Vergleiche…

Die indischen Juden in historischen deutschen Nachschlagewerken
Welchen Umfang bzw. welche Qualität wiesen die Informationen zu Juden in Indien in den großen deutschen Enzyklopädien des 20. Jahrhunderts auf? Handelte es sich lediglich um Randbemerkungen, um knappe Erwähnungen, sozusagen, der Vollständigkeit halber, oder wurden wertvolle, möglicherweise sogar detaillierte Angaben vermittelt? Nichtjüdische deutsche Lexika wie Brockhaus, Meyer und andere sollen Antworten auf diese Fragen geben, aber auch ergänzende allgemein-demografische bzw. die Geschichte betreffende Angaben beisteuern…

Exotische Klänge mit besonderer Note – Die Musik der indischen Juden
Die Jerusalemer Encyclopaedia Judaica des Jahres 1971 gibt es unumwunden zu: Erst spät begann sich die Musikwissenschaft systematisch für die Tonfolgen und Weisen der Juden aus dem Subkontinent zu interessieren, sie zu sammeln, aufzuzeichnen und unter akademisch abgesicherten Aspekten zu erforschen. Heute, im Zeitalter von Youtube, kann sich jeder seinen ganz persönlichen Eindruck von dieser Musik per Mouseclick und im Handumdrehen verschaffen. Einige einführende Informationen, kurz vor dem Anhören, sollte man sich aber vielleicht doch noch aneignen…

Kritische Bestandsaufnahme: Die Bnei Menashe
Ins Bewusstsein einer größeren Öffentlichkeit rückten sie erst im Verlaufe der vergangenen 35 bis 40 Jahre. Bis dahin führten sie ein Dasein, von dem außer einigen christlichen Missionaren, Angehörigen der indischen Provinzregierung und Erforschern der jüdischen Diaspora wohl niemand besondere Notiz nahm. Seit Mitte der 1990er Jahre begegneten sie dem regelmäßigen Medienkonsumenten immer häufiger…

„Die Juden in Indien“ von Sigmund Feist (1925)
Vom Mainzer jüdischen Pädagogen und Sprachwissenschaftler Sigmund Feist (1865-1943) liegt auch eine Abhandlung zur Geschichte und Kultur der Juden in Indien vor. Wir entnehmen sie seiner im Jahre 1925 in Leipzig erschienenen „Stammeskunde der Juden. Die jüdischen Stämme der Erde in alter und neuer Zeit – Historisch-anthropologische Skizzen“…

Ein besonderes Verhältnis: Die Beziehungen Israel – Indien
Groß war, und ist teilweise leider immer noch, das allgemeine Unverständnis vieler christlicher Europäer und Nordamerikaner, aber auch Muslime, für Indien und dessen Lebensart. Umso leichter fiel es Juden, und später, Israelis, sich mit den Menschen und Kulturen des Subkontinents zu arrangieren oder sogar anzufreunden. Allerdings, und das soll nicht verschwiegen werden, waren die ersten Jahrzehnte des indisch-israelischen Verhältnisses keine, in denen besonderer Ruhm erworben wurde. Ganz entsprechend pflegt man sie daher in der Regel in allgemeinen Abhandlungen eher stiefmütterlich zu würdigen. Wir erlauben uns diesbezüglich eine Ausnahme und berichten offen und ohne Tabu über sämtliche Abschnitte der indisch-israelischen Beziehungen…
